CHEMIE


Plattformen zur Erneuerung des Kollektivvertrages Gummi-Plastik

Der alte Kollektivvertrag ist mit Ende Juni 2019 ausgelaufen und so haben die Gewerkschaften Vorschläge für eine neue Plattform ausgearbeitet, welche am 27. August von den Delegierten genehmigt wurde. Im Sektor Gummi und Plastik sind Italienweit über 130.000 Beschäftigte in mehr als 5.000 Betrieben beschäftigt.
Die neue Plattform bezieht sich auf den Zeitraum 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2022.
Die Wichtigsten Forderungen:
Monatliche Lohnerhöhung von 100 Euro (Lohnstufe F)
Einführung eines Ausbildungsbüchleins, mit welchem den Arbeitnehmern die Weiterbildung und Zusatzausbildungen auch in anderen Betrieben anerkannt werden;
Einrichtung einer paritätischer Kommissionen für die Zertifizierung der Ausbildung und der Arbeitssicherheit;
Ausweitung Welfare

In den anstehenden Belegschaftsversammlungen wird die Plattform ausführlich vorgestellt.

Post


Verschlechterung der Dienstleistungen von Poste Italiane

Mehrmals stand der Zustelldienst von Poste Italiane im heurigen Jahr in unserer Provinz vor dem Kollaps. Abgesehen davon, dass die Personalsituation seit Jahren prekär ist, haben die Verantwortlichen der Post im Frühjahr 2019 die Dienste neu organisiert, weshalb es in Südtirol zu massiven Problemen gekommen ist. Weder die Proteste der Politik, der Verleger, noch jene aus der Bevölkerung haben die Verantwortlichen zu einem Einlenken bewogen. Auch in Sachen Neuanstellungen ist die Vorgangsweise kaum transparent und nachvollziehbar. Allerdings hat Poste Italiane in letzter Zeit immer öfter Personal von anderen Regionen Italiens nach Südtirol beordert. Die Konsequenzen dieser „Beschäftigungsstrategien“ sind vielfältig. Auch sind derzeit viele Briefträgerzentren extrem unterbesetzt, sodass Postsendungen liegen bleiben. Andererseits hat es in der Vergangenheit Kontrollen über liegen gebliebene Postsendungen gegeben - mit nachfolgenden Verwarnungen an das Personal. Solche Kontrollen werden anscheinend nur durchgeführt, um das Personal zu schikanieren. Wenn aber aufgrund von Personalmangel und organisatorischen Mängeln die Dienste nicht gewährleistet werden, dann bleiben die notwendigen Kontrollen von Inspektoren aus. Eine sehr fragwürdige Angelegenheit.
Für den Bereich Post gibt es die Aufsichtsbehörde AGCOM, die darüber zu wachen hat, dass die Rechte der Nutzer und die Qualität der Dienstleistungen garantiert werden. Die Aufsichtsbehörde überprüft, ob grundlegende Dienste im Sinne der Bürger und zu deren Zufriedenheit ausgeführt werden. Es ist der AGCOM anvertraut, dass sich diese zum Schutz der Bürger einsetzt, wenn Dienste nicht funktionieren sollten oder wenn es zu Verletzungen der Verpflichtungen vonseiten der Anbieter des Postdienstes kommt. Aufgrund der unzähligen Beschwerden, die es im heurigen Jahr gegeben hat, ist es daher unerklärlich, dass es keine Intervention vonseiten dieser Behörde gegeben hat. Die Realität weicht in Italien also von den auf dem Papier festgehaltenen Zielsetzungen extrem ab, sodass man Vieles immer mehr in Frage stellen muss. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es weder der Politik noch der Aufsichtsbehörde gelingt, dafür zu sorgen, dass nationale Betriebe ihren Verpflichtungen bei der Abwicklung von Dienstleistungen nachkommen.
Moser Alfred Sebastian, ASGB Betriebssekretär Bereich Post