Landesbedienstete

Meine Meinung über 30 Jahre Kindergartengesetz und ein bisschen Spielen im Kindergarten

Das Landesgesetz über die Rechtsordnung des Kindergartenwesens ist seit 17. August 1976 in Kraft. Es wird in der Landesgesetzgebung kaum ein anderes Gesetz geben, das eine dreißigjährige politische Tätigkeit ohne nennenswerte Abänderungen überstanden hat. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass sich die damals Verantwortlichen dieses Landesgesetzes von innovativem und nachhaltigem Gedankengut leiten ließen.
Die Zeit ist aber nicht stehen geblieben. Seit 30 Jahren haben sich die Kindergärtnerinnen und pädagogischen Mitarbeiterinnen um das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder gekümmert, wobei der gesellschaftliche Wandel nicht vor den Toren der Kindergartenwelt Halt gemacht hat. Der Kindergarten ist nicht nur eine heile Spielwelt, er ist eine auf Kinderbedürfnisse ausgerichtete Bildungseinrichtung mit vielen Aufgabenbereichen. Gerade diese Bedürfnisse haben sich in diesen 30 Jahren geändert. Kinder leben mit einem hohen Stellenwert in einer von Erwachsenen geprägten Umwelt. Der Kindergarten muss hier mit vielen Erfahrungsmöglichkeiten einen gesunden Ausgleich schaffen. Im Kindergarten ist das Kind noch nicht der Bewertung seiner Leistung ausgesetzt, da es ihm noch erlaubt ist, auf kindgemäßer Art und Weise zu lernen. Und gelernt wird im Kindergarten sehr viel. Die frühkindliche, auf allen Sinnen aufgebaute Frühförderung, geht auf die altersgemäße und individuelle Entwicklung eines jeden Kindes ein, wobei das natürliche und kindgemäße Neugierverhalten als Grundlage für Lernprozesse dient. Tägliche Beobachtung und Planung, gründliche Vorbereitung und Nachbereitung, gemeinsame Abstimmung der pädagogischen Arbeit, viel Team- und Elternarbeit, Zusammenarbeit mit internen und externen Strukturen sind nur einige Arbeitsbereiche, die nicht immer sichtbar sind, aber sehr viel Zeitaufwand außerhalb der Unterweisung am Kind erfordern. Der Regelkindergarten ist täglich für sieben Stunden geöffnet, was für das pädagogische Fachpersonal 35 Stunden in der Woche pädagogische Arbeit mit bis zu 25 Kindern bedeutet. Zusätzliche Angebote, wie Sommerkindergarten und verlängerte Öffnungszeiten kommen den heutigen Bedürfnisse der Familien entgegen. Kindergarten ist nicht Schule, zum Glück darf dort das Kind noch spielerisch lernen. Um so mehr steht aber das fachpädagogische Personal unter Leistungsdruck, tagtäglich der Außenwelt zu beweisen, dass im Kindergarten nicht nur ein bisschen gespielt wird. Wie könnte ansonsten die Landesregierung ihre Entscheidung rechtfertigen, die Ausbildung der Kindergärtnerin auf universitäre Ebene anzuheben und von den pädagogischen Mitarbeiterinnen ein pädagogisches Reifezeugnis zu verlangen?
30 Jahre Kindergartengesetz sind sicher ein Grund zum feiern, 30 Jahre sind aber genug für ein Gesetz, das nicht mehr den Bedürfnissen der Kinder von Heute entspricht. Ziel einer Überarbeitung des Gesetzes muss es sein, das Kindergartenwesen im Bildungssystem zu verankern und der pädagogischen Qualifikation des Personals Rechnung zu tragen.
Im Auftrag der Fachgruppe Kindergartendie, Vorsitzende im Asgb-Landesbedienstete Christine Staffler

Landesbedienstete

Tätigkeitsbericht des Landesvorstandes für den Zeitraum 2003 bis 2006

Die Tätigkeit des Landesvorstandes ist sehr vielfältig und soll unter anderem auch eine Antwort auf die Frage sein, wozu braucht es eine Gewerkschaft. Mein Hauptziel als Vorsitzende war eine würdige Vertretung für Menschen in einem lohnabhängigen Arbeitsverhältnis, wobei mir mein Vorgänger Bruno Zambelli immer ein großes Vorbild war.
Landesvorstand
Als Vorsitzende leite ich die Sitzungen des Landesvorstandes, die alle vier bis sechs Wochen stattfinden. Die 14 Vorstandsmitglieder nehmen an den Sitzungen regelmäßig teil und unterstützen mich in meiner gewerkschaftlichen Tätigkeit mit echtem solidarischem Gedankengut. Sie sind oft der Motor gewesen, dass ich mich mit viel Motivation in diese anspruchsvolle Arbeit eingebracht habe. Mein besonderer Dank gilt jedem/r Einzelnen von ihnen. Folgende Sitzungen haben seit der letzten Landesversammlung stattgefunden:
- im Jahr 2003 4 Sitzungen
- im Jahr 2005 10 Sitzungen
- im Jahr 2004 7 Sitzungen
- im Jahr 2006 8 Sitzungen
Bereichsübergreifender Kollektivvertrag für den Zeitraum 2005-2008
Obwohl schon im Jänner 05 eine Plattform eingereicht wurde, kam es erst am 21. Juli 05 zum erstenTreffen mit Landesrat Dr. Thomas Widmann. Eine Landesagentur sollte in Zukunft die Verhandlungen übernehmen, wobei die gesetzliche Bestimmung mit dem Nachtraghaushalt noch genehmigt werden musste. Auch die Suche nach einem geeigneten Präsidenten war zeitaufwendig. Der Generalstreik am 25. November 05 ist im Landesdienst ohne nennenswerte Beteiligung (13 Prozent) verlaufen, obwohl eine unserer Hauptforderung die sofortige Aufnahme der Verhandlungen dieses Vertrages betraf. Letzte Gehaltserhöhung hat es am 01.Juli 04 gegeben.
Die Verhandlungen wurden dann am 11.Jänner 06 unter der Führung des Präsidenten der Agentur Dr. Anton Gaiser aufgenommen. Der wirtschaftliche Teil für den Zeitraum 2005/06 wurde im Juni 06 unterzeichnet. Mit diesem Vertrag ist es den Sozialpartnern mit gemeinsamen Anstrengungen gelungen, auf Solidarität aufgebaute Gehaltserhöhungen zu erreichen.
Die Verhandlungen über den normativen Teil laufen zur Zeit noch. Es ist sicher ein Anliegen aller Beteiligten, auch diesen Vertrag so rasch wie möglich einem guten Ende zu zuführen.
Führungskräfte; Führungszulage für die Direktoren im Kindergarten und Berufsschule
Zeitgleich haben auch für die Führungskräfte die Verhandlungen auf Bereichsübergreifender Ebene begonnen, wobei ihre Gehaltserhöhung an unseren Vertrag gekoppelt ist. Von allen rapräsentativen Gewerkschaften sind Plattformen eingereicht worden, auch von Seiten des ASGB. Auch diese Verhandlungen verfolge ich in Absprache meiner Kollegen bei der Sanität und Gemeinde. Seit Juli 06 wartet man nun auf die Richtlinien der Landesregierung.
Kein zufriedenstellende Lösung konnte mehr für die obgenannten Direktoren in Bezug auf die Kriterien für ihre Führungszulage gefunden werden. Rechtliche Grundlage ist der Bereichsvertrag vom 06.08.01, der die Direktoren im Bildungssystem des Landes in das Korsett der Verwaltung einengt. Ein Rechtsgutachten, das von unserer Gewerkschaftsorganisation angefordert wurde, hat keine Lösung gebracht, sondern Verhandlungen als einzigen Weg für Verbesserungen aufgezeigt.
Kindergarten
Mit der Entscheidung der Landesregierung im Jahr 1997, dass die Ausbildung der Kindergärtnerin zukünftig auf der Fakultät für Bildungswissenschaften zu erfolgen hat, haben wir im Kindergartenbereich das Ziel verfolgt, einen eigenen Vertrag über ein neues Einstufungsmodell der Berufsbilder Kindergärtnerin und Kindergartenassistentin zu erreichen.
Die langwierigen Verhandlungen über diese Problematik sind im Juli 03 unterbrochen worden. Im Herbst 03 erfolgten die Landtagswahlen, was automatisch einen Stillstand auf fast allen Verhandlungstischen zur Folge hatte. Die Verhandlungen wurden im Spätherbst 05 wieder aufgenommen. Bis zum Vertragsabschluss am 14. Juni 05 gab es viele Auseinandersetzungen zwischen den Gewerkschaftsorganisationen, welche die unterschiedlichen Meinungen des Personals zum Ausdruck brachten. Die Anwendung dieses komplexen Vertrages bereitete der Personalverwaltung viel Kopfzerbrechen und wurde erst jetzt zur Gänze umgesetzt. Sehr gut ist die Übernahme der Reinigungsarbeiten der Kindergärten an die Gemeinden gelaufen, was schon zu Beginn des vergangenen Kindergartenjahres gelang.
Im Herbst 2003 wurde bei der Personalverwaltung eine Arbeitsgruppe angesiedelt, die die Kriterien über die Versetzungen, Aufnahme, Eignungsprüfung und Teilzeitarbeit des Personals im Kindergartenbereich bearbeitete. Es gab im Schuljahr 03/04 dazu insgesamt 18 Sitzungen, im Frühjahr 04 konnten dann die neuen Kriterien dem Personal vorgestellt werden. Endlich hatten auch Bedienstete mit der Eignung und befristeten Arbeitsverträgen das Recht um Teilzeitarbeit anzusuchen. In den nachfolgenden Jahren gab es weitere Treffen, um anfallende Probleme auszuräumen. Das ist aber nur zum Teil gelungen, denn die Stellenbestätigung, der Wechsel von einer Direktion in die andere, aber auch der Schutz für das Personal mit unbefristetem Arbeitsvertrag ist sehr mangelhaft. Die Kriterien über die Teilzeitarbeit werden nun endlich in einem Vertrag verankert und haben dadurch eine rechtliche Grundlage erworben.
In all diesen Jahren hat es zusätzliche Aussprachen mit der Personalverwaltung und dem Schulamt gegeben, wo verschiedene Probleme aufgeworfen und auch gelöst wurden. Ausständig ist immer noch das längst versprochene Rundschreiben, wo die „bis zu 30 Fortbildungsstunden" mit klaren Kriterien geregelt werden. Der Personaleinsatz für den Kindergarten im Sommer ist mit gemeinsam erarbeiteten Kriterien geregelt worden. Sehr mangelhaft gelöst ist hingegen der Personaleinsatz für die verlängerten Öffnungszeiten des Kindergartens, welche nicht in die Kriterien des Ganztagskindergarten fallen. Im letzten Jahr wurde auch eine Erhebung an Hand eines Fragebogens über die Erholungs- und Belastungssituation des Kindergartenpersonals durchgeführt. Das Ergebnis wurde den zuständigen Landesräten unterbreitet, wobei ich unterstreichen möchte, dass Landesrat Dr. Otto Saurer als einziger persönlich anwesend war.
Damit der Kontakt zur Arbeitswelt im Kindergarten erhalten bleibt und ein kontinuierlicher Austausch möglich ist, sind regelmäßige Sitzungen in der Fachgruppe Kindergarten unerlässlich. Daher wurden regelmäßige Sitzungen abgehalten, an welchen die 12 Funktionärinnen regelmäßig teilgenommen haben.
Auch Versammlungen wurden für das Kindergartenpersonal auf Bezirksebene abgehalten.
Schuljahr 2003/04
Fachgruppensitzungen 7
Versammlungen 6
Schuljahr 2004/05
Fachgruppensitzungen 10
Versammlungen 8
Schuljahr 2005/06
Fachgruppensitzungen 9
Versammlungen 9
Berufs-, Haus-, Forst-, Landwirtschaftsschule und Musikinstitute
Das Ziel für die Lehrer im Landesdienst ist es, über einen Vertrag die Gleichstellung mit den Lehrern der Staatschulen zu erreichen. Die unterschiedliche Einstufung und die unterschiedliche Bewertung der Unterrichtszeit hat unter den Lehrern großen Unmut ausgelöst. In den letzten drei Jahren ist eigentlich viel passiert, Konkretes wurde aber nichts erreicht. Der Unmut der Lehrer steigt, wir sind aber ohne der Verhandlungsbereitschaft der anderen Gewerkschaftsorganisationen handlungsunfähig.
Es ist im Juni 03 auf Grund unserer Forderungen ein dezentraler Verhandlungstisch errichtet worden, der dann am 31. Jänner 05 nach 14 Verhandlungsrunden aufgelöst wurde. Eine zweite, von allen Gewerkschaftsorganisationen mitgetragene Plattform wurde eingereicht. Die gemeinsame Entscheidung aller Sozialpartner, die Verhandlungen auf Bereichsebene weiter zu führen und somit auch das Problem des Berufsbildes mit zu berücksichtigen, hat bis heute zu keinem Ergebnis geführt. Tatsache ist, dass unsere Fachgewerkschaft nichts unterlassen hat, immer wieder nach Wege zu suchen, um das verwirrende Problem der Lehrer im Landesdienst zu lösen. Solidarität ist aber unter den Lehrern wenig vorhanden, der Graben zwischen Fach- und Lehrer mit Hochschulabschluss hat sich seit der Gründung der Berufsgemeinschaft noch mehr vergrößert. Selbst die unzumutbare Arbeitszeitregelung der Lehrer in den Haus- Forst- und Landwirtschaftsschulen war Anlass, um Ängste unter den Lehrern zu schüren und jeder Änderunsgvorschlag von vorne herein als Verschlechterung darzustellen. Eine sachliche und objektive Diskussion ist durch diese gezielt geführte negative emotionale Stimmung nicht möglich. Hervorheben möchte ich auch die Bemühungen von Landesrat Saurer, der sich als einziger von den eingeladenen Landesräte am Runden Tisch im Mai 05 der Diskussion gestellt hat. Am 18. Mai 06 wurde uns Gewerkschaften ein neuer Vorschlag für Verhandlungen auf Bereichsebene unterbreitet, mit der Auflage, auf die Plattform als Verhandlungsgrundlage zu verzichten. Diese Vorgabe ist von den Lehrern als großer Affront gewertet worden. In dieser Plattform ist sehr viel Arbeit investiert worden und wurde in einer Vollversammlung von allen Lehrern gut geheißen. Nur ein Vertrag garantiert eine rechtliche Absicherung gegen Willkür und eine bessere wirtschaftliche Stellung. Dieses Ziel erreicht man aber nur über Verhandlungen. Im Berufsschulbereich ist aber eine groteske Situation entstanden, so dass ich in meiner ureigenen Aufgabe als Vorsitzende nicht wahrnehmen kann, und zwar zu verhandeln im Interesse unserer Mitglieder. Wie sich dieser gordischer Knoten lösen lässt, weiß ich nicht, mir ist in der Zwischenzeit sowohl die Fantasie als auch die Energie ausgegangen, denn in keinem anderen Bereich sind alle Bemühungen und Anstrengungen auf so unfruchtbaren Boden gefallen.
Nicht unerwähnt möchte ich weitere zahlreiche Treffen mit der Personalverwaltung und mit den zuständigen Abteilungsdirektoren und Landesräten lassen. Auch mit der Berufsgemeinschaft hat es einige Aussprachen über eine Zusammenarbeit gegeben, was leider nicht gelungen ist.
Auch im Berufsschulbereich gibt es eine Fachgruppe aus gewählten Vetretern der einzelnen Schulen, wobei es die Fachgruppe für die Haus-, Forst- und Landwirtschaft schon seit 1997 existiert. Diese wurde auf Grund der gemeinsamen Ziele zusammengelegt, auch wenn oft getrennte Sitzungen erforderlich sind. So haben in den letzten drei Jahren folgende Sitzungen und Versammlungen in diesem Bereich stattgefunden:
Schuljahr 2003/04
Fachgruppensitzungen 10
Versammlungen 7
Schuljahr 2004/05
Fachgruppensitzungen 8
Versammlungen 8
Schuljahr 2005/06
Fachgruppensitzungen 9
Versammlungen 9
Betreuer für Menschen mit Behinderung
Ziel der Fachgruppe der Betreuer für Menschen mit Behinderung ist die Aufwertung des Berufsbildes und gleichzeitige Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Sie sind für die Betreuung der Schüler und Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den verschiedenen Bildungseinrichtungen zuständig. Durch die Verlängerung der Bildungspflicht bis zum 18. Lebensalter, aber auch durch die Zunahme der Schüler mit Behinderung ist der Bedarf mit dieser Spezialisierung sehr gestiegen. Die Politik hat dem aber noch nicht Rechnung getragen. Das zur Verfügung stehende Stellenkontingent wird jedes Jahr in reduzierten Arbeitsplätzen aufgeteilt, so dass die Ergatterung einer Vollzeitstelle fast zum Lottospiel geworden ist. Das zweite große Problem ist der Aufgabenbereich der Betreuer für Menschen mit Behinderung. Sie sind dem unterrichtenden Personal gleichgestellt, dürfen aber nicht unterrichten. Für eine Betreuung und Pflege ihrer Schützlinge ist nicht nur das Hinführen zu Autonomie und Erlernen von alltäglichen Leistungen gemeint, sondern auch eine ganzheitliche Förderung. Überschneidungen mit den Aufgabenbereichen der Lehrer gibt es ständig. Schmerzhaft ist für ihnen, dass sie bei der Beurteilung des ihnen anvertrauten Schülers keine Wertung abgeben dürfen. Zu diesen Problem hat es zahlreiche Aussprachen und Verhandlungen mit der Verwaltung und dem Schulamt gegeben. Im Jänner 06 wurde endlich eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um das Berufsbild zu überarbeiten. In der letzten Sitzung im April ist man beim Schwierigsten hängen geblieben und zwar bei den Zugangsvoraussetzungen. Am 10. Oktober sind wir nun zu einer weiteren Aussprache eingeladen, wo uns sicher der Vorschlag der Arbeigeberseite unterbreitet wird.
Erwähnenswert ist auch die intensive Mitgliederbetreuung wegen Schwierigkeiten ihrer Aufgabenbereiche.
Mehrere Versamlungen wurden in den letzten drei Jahren nach Bedarf abgehalten;
Die Fachgruppe hat sich pro Schuljahr zwischen vier und sechs mal getroffen und ist bei den Aussprachen und Verhandlungen immer eingebunden worden.
Arbeitsgruppe-Schule
Im Frühjahr 2006 wurde endlich auch die Arbeitsgruppe eingesetzt, um eine genaue Gegenüberstellung der verschiedenen rechtlichen Bestimmungen aller Lehrer in den verschiedenen Bildungseinrichtungen zu machen. Das Ergebnis soll als Ausgangsposition für den zukünftigen gemeinsamen Schulvertrag dienen. Folgendes Personal wird in dieser Arbeitsgruppe genau unter die Lupe genommen:
- Grund- Mittel- und Oberschullehrer
- Berufsschullehrer
- Lehrer der Haus- Forst- und Landwirtschaft
- Musikschullehrer
- Kindergartenpersonal
- Betreuer für Menschen mit Behinderung
Schulwarte
Für die Schulwarte ist es immer äußerst schwierig, irgend etwas zu erreichen oder gar zu verbessern. Ihre Klagen reichen von schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis zur ungerechten Aufteilung von Arbeitsbereichen, von Konflikten am Arbeitsplatz mit Kollegen und Schulsekretäre, von Nichtbeachtung bis zur Verletzung in ihrer Würde. Durch die Autonomie der Schulen müssen mit den einzelnen Direktoren Aussprachen geführt werden. Sie fühlen sich nicht immer als Verantwortliche im Sinne von Arbeitgeber, geben sich als Geknechtete der Verwaltung aus. Eine intensive Mitgliederbetreuung, welche auch über Jahre gehen kann und sehr viel Geduld von beiden Seiten erfordert, ist daher die Folge. Es sind in den letzten Jahren mehrere Versammlungen auf Wunsch der Mitglieder abgehalten worden, wobei vor allem die von der Gemeinde übergegangenen Schulwarte ihre Bedürfnisse einbringen konnten.
Forst
Auch für das Forstkorps hat es im Jahre 2004 dezentrale Verhandlungen über den Bereitschaftsdienst gegeben, welche aber nach drei Verhandlungsrunden gescheitert sind. Für die Berechnung des 1/5 konnte im letzten Bereichsvertrag eine gute Lösung für die Betroffenen gefunden werden, welche schon seit ihrem Übergang im Jahr 1997 noch offen war. Zu diesem Thema hat es in den letzten Jahren einige Versammlungen gegeben.
Wildbachverbauung
Für die Vorarbeiter bei der Wildbachverbauung hat es in der Vergangenheit mehrere Gespräche mit dem Abteilungsdirektor gegeben, bei denen eine leistungsbezogene Entlohnung und die Aufwertung ihres Berufsbildes thematisiert wurde. Es ist trotz mehrmaliger Überzeugungsarbeit weder das eine noch das andere gelungen. Die individuelle Gehaltserhöhung ist weiterhin dem Verwaltungspersonal und den Technikern vorbehalten, von der Leistungsprämie erhalten alle gleich viel und die Vorarbeiter sind weiterhin in unterschiedliche Berufsbilder eingestuft. Von dem versprochenen Wettbewerb über die vertikale Mobilität ist leider auch keine Spur. Für diese Gruppe der Vorarbeiter gibt es einmal im Jahr eine obligatorische Versammlung.
Straßenwärter
Im Bereich der Straßenwärter hat sich die Situation seit der Aufgabenzulage etwas beruhigt. Die unterschiedliche Entlohnung ist noch nicht ausgeräumt worden, wobei aber auch von Seiten der Abteilung keine Anstrengungen unternommen werden, mit der individuellen Zulage etwas auszugleichen. Bei den Verhandlungen für den nächsten Bereichsvertrag wird man sich die Situation sicher noch einmal anschauen und entsprechende Vorschläge einbringen. Die Mitgliederbetreuung ist in diesem Bereich auf einige wenige Straßendienste konzentriert, wobei es meistens um mangelnde Einsicht für individuelle Bedürfnisse einzelner Arbeiter geht. Arbeitseinschränkungen vom Arbeitsmediziner wegen Gefährdung oder Verschlechterung der Gesundheit, Bedarf an einer vorübergehenden Teilzeitarbeit aus familiären Gründen, ein Mitspracherecht des Bediensteten für den Zeitausgleich für geleistete Überstunden sind Themen, die immer wieder zu Konflikten führen.
Bereichsvertrag Berufsbilder
Über die langwierigen Verhandlungen des Bereichsvertrages über die Berufsbilder habe ich schon öfters berichtet, deshalb werde ich mich nicht mit Details aufhalten. Sie sind am 23. Mai 03 aufgenommen worden, insgesamt sind im diesem Jahr noch 11 Verhandlungen geführt worden, im Jahr 2004 waren es 21 Verhandlungen im Jahr 2005 noch einmal 16. Dieser Vertrag ist aber erst im heurigen Jahr am 8. März in Kraft getreten, obwohl er schon am 28. September 05 mit der Erstunterschrift versehen wurde. Da kann man nur hoffen, dass dem Bereichsvertrag über die Arbeitszeit nicht dasselbe Schicksal erwartet, denn Freude über einen Erfolg kommt da wenig auf.
Bereichsvertrag Arbeitszeit
Obwohl im Bereichsvertrag vom 04.07.02 eigene Verhandlungen über die Arbeitszeitregelung vorgesehen waren, wurden sie erst am 21. Juni 04 aufgenommen. Dann geschah wieder eine ganze Weile gar nichts, bis es dann im Jahr 2005 zu kontinuierlichen Verhandlungen gab. Nach insgesamt 19 Verhandlungsrunden konnte er Mitte Juli 06 unterzeichnet werden, mit dem Ziel, dass er noch vor der Sommerpause von der Landesregierung genehmigt wird. Wir warten aber immer noch, dass dieser Vertrag endgültig unterzeichnet werden kann und dann in Kraft treten kann. Mit uns warten alle Landesbediensteten, wobei besonders das Verwaltungspersonal am meisten davon betroffen ist. Die Kürzung der obligatorischen Mittagspause und das Wegfallen der Kernzeit am Freitagnachmittag ist für ihnen natürlich eine große Errungenschaft.
Übergänge zum Land
Die Kompetenzen des Landes werden von Jahr zu Jahr ausgebaut, was für das jeweilige Personal bedeutet, dass auch sie dem Landesdienst einverleibt werden. So sind im Jahr 2004 Kataster und Grundbuch übergegangen, die Schulwarte der Gemeinden im Jahr 2005 und auch das Personal der Claudiana.
Verschiedenes
Unter Verschiedenes habe ich mehrere Tätigkeiten in meiner vielseitigen Funktion aufgezählt, die sicher genauso wichtig sind, aber weniger sichtbar.
Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Gewerkschaftsarbeit. Meine Beiträge für unsere Gewerkschaftszeitung mache ich immer sehr gerne, da dies eine kontinuierliche Informiation für unsere Mitglieder ist. Etwas zurückhaltender bin ich bei den öffentlichen Medien, denn die aufreisserische Art und Weise mancher Journalisten der Sache oft mehr schaden als nützen. Ich sorge für die eigene Fortbildung und organisiere auch Fortbildungen für unsere Gewerkschaftsfunktionäre. Mit dem Raiffeisenversicherungsdienst wurde ein Abkommen über eine Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für unsere Mitglieder vom Kindergarten- und Schulbereich gemacht. Bei Bedarf habe ich auch Sprechstunden in den Bezirksbüros angeboten, um den Mitgliedern lange Anfahrten zu ersparen, denn tägliche Mitgliederberatung und Informationen gehört zu unserem täglichen Brot. Die Aufgabe als Vertrauensperson bei Anhörungen in Disziplinarverfahren aber auch Schlichtungen sind Aufgaben, die ich sehr gerne übernehme.
Zusätzlich zu den vielen Verhandlungen gibt es immer wieder regelmäßige Treffen mit der Personalverwaltung, wo es einmal über Abänderungen der allgemeinen Aufnahmekriterien in den Landesdienst, ein anderes mal über die Überstundengenehmigung, dann wiederum um individuelle Aufgabenzulagen oder um die Pflichturlaubstage geht.
Gemeinsam mit allen Gewerkschaftsorganisationen wurden zahlreiche Versammlungen abgehalten. Kontinuierliche Treffen sind genauso wichtig, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten. Drei Generalsstreiks wurden in den letzten drei Jahren durchgeführt und zwar am 26. März 04, am 30. November 04 und am 25. November 05.
Ein großes Dankeschön an meine beiden Mitarbeiter Karin Wellenzohn und Fritz Kastner. Die Bereitschaft von Karin, sich im Herbst 2004 für die gewerkschaftliche Arbeit zur Verfügung stellen, hat mir wieder viel Mut und Kraft gegeben, weiter zu machen. Ihre Loyalität, ihre schnelle Auffassungsgabe, ihren gesunden Hausverstand aber auch ihr unermüdlicher Einsatz ist sehr hervorzuheben. Danke, liebe Karin! Die Pensionierung meines langjährigen Mitarbeiters Fritz Kastner hätte ich noch gerne weiter aufgeschoben, was er aber leider nicht zuließ. Keiner hat wie er unsere Gewerkschaftsarbeit geprägt. Er ist Gründungsmitglied unserer Fachgewerkschaft und hat sich immer sehr aktiv eingebracht Er war ein sehr treuer Mitarbeiter, der mich in jeder Situation begleitet hat und mich in dieser rauen Welt der Gewerkschaft auch häufig beschützt hat. Mit seinem scharfen Verstand hatte er nie Probleme, Situationen richtig einzuschätzen, offen seine Meinung kund zu tun und Grenzen aufzuzeigen. Lieber Fritz, auch wenn ich mich darauf verlassen kann, dass du dich weiterhin für die gewerkschaftliche Tätigkeit interessieren wirst, so weiß ich heute schon, dass du mir aber trotzdem fehlen wirst. Ein großer Dank geht an dich, auch im Namen des ganzen Vorstandes.