Landesbedienstete

Wahl der Delegierten für die Vollversammlung im Asgb-Landesbedienstete

Heuer ist es wieder so weit. Alle drei Jahre werden in einer Vollversammlung mit den Delegierten der Vorstand und die Kassarevisoren unserer Fachgewerkschaft neu gewählt. Außerdem wird in dieser Versammlung neben einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre auch die Marschroute des Vorstandes für die nächsten drei Jahre festgelegt. Der Termin für dieses wichtige Ereignis ist schon festgelegt und zwar wird es der 9. Oktober 2006 sein. Die Vorbereitungen laufen schon auf vollen Touren, denn es ist dem Sekretariat immer ein großes Anliegen, der Vollversammlung neben ihren statutarischen Pflichten auch einen festlichen Rahmen zu geben. Die Delegierten sind gewählte Vertreter unserer Mitglieder, wobei der Schlüssel von 10 zu 1 angewandt wird. Auf zehn Mitglieder kommt somit ein Delegierter, wobei natürlich auch die Stärke der verschiedenen Berufskategorien berücksichtigt werden muss. Da es erfahrungsgemäß immer sehr schwierig war, die Delegierten bei Versammlungen zu wählen, hat der Vorstand beschlossen, allen Mitgliedern über eine Briefwahl dies zu ermöglichen. Daher sind alle Mitglieder aufgerufen, von diesem Recht Gebrauch zu machen, und den Wahlzettel, den sie in den nächsten Tagen in ihrer Post vorfinden werden, auszufüllen und wieder in dem beigelegten frankierten Briefumschlag so schnell wie möglich an uns zurück zu schicken.

Landesbedienstete

Untersuchung zur Befindlichkeit des Kindergatenpersonals

Zusammenhänge zwischen Belastung, Erholung und den soziodemografischen Merkmalen
Der Kindergartenbereich ist immer größeren Veränderungen unterworfen, die Aufwertung zu einer wichtigen Bildungsstruktur ist für die Betroffenen mit sehr viel Mehrarbeit verbunden, die nicht immer sichtbar und somit wertbar ist. Die Rahmenbedingungen, wie Anzahl der Kinder in einer Abteilung, verlängerte Öffnungszeiten, qualitative nachweisbare pädagogische und didaktische Arbeit fordern vom Personal sehr viel ab, welches sich immer öfters die Frage stellt, wohin führt diese ganze Entwicklung. Ängste, mit diesen Anforderungen auf Grund des Alters oder wegen Gesundheitsbeeinträchtigungen nicht mehr mithalten zu können, beunruhigt sehr. Psychische Erschöpfungszustände bis zu psychosomatischen und stressbedingte Erkrankungen werden uns immer öfters gemeldet. Es scheint, dass der Preis, den die Kindergärtnerinnen und die pädagogischen Mitarbeiterinnen für die Aufwertung ihrer pädgogischen Arbeit zahlen, zu hoch ist.
Daher haben wir im Herbst mit einem Erholungs-Belastungs-Fragebogen bei Versammlungen die Befindlichkeit des Kindergartenpersonals erhoben, der dann von Frau Dr. Bernadette Griesmair ausgewertet wurde.
Zielsetzung
Es war uns ein Anliegen, nicht nur die Belastungen im Zusammenhang der Arbeit zu erheben, sondern auch positive Ressourcen zur Stressreduktion. Dies macht die Wechselwirkung zwischen Stress und Erholung erkennbar, was ein einheitlicheres Gesamtbild über die Befindlichkeit bzw. Beanspruchungs-Erholungsbilanz der Betroffenen widerspiegelt.
Dieses Verfahren hat in der Klinischen Psychologie, Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie eine hohe Anwendbarkeit und wurde in den letzten zehn Jahren aus der biopsychologischen Grundlagenforschung zum Thema „Stress" entwickelt. Der Stressforscher H. Selye weist darauf hin, dass Stress trotz seiner schädigenden Wirkungen zu den Notwendigkeiten des Lebens im Sinne von Anforderungen mit Trainingscharakter gehört, Kontrollierbarkeit und Vorhersagbarkeit Merkmale der Stressoren sind und die vernachlässigte Möglichkeit sich zu regenerieren eine entscheidende Rolle spielt. Für die Aufklärung über die wechselseitige Abhängigkeit von Belastung, Beanspruchung und Erholungsaktivitäten ist dieser Fragebogen als mehrdimensionales Verfahren in besonderer Weise geeignet.
Die Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Arbeitspsychologie versuchen anhand von potentiell belastenden Ereignissen und deren subjektiven Konsequenzen sowie potentiell erholsame Ereignisse und entsprechende Konsequenzen methodisch zu erfassen.
Skalen des Erholungs-Belastungs-Fragebogen
- Allgemeine Belastung-Niedergeschlagenheit
- Emotionale Belastung
- Soziale Spannungen
- Ungelöste Konflikte-Erfolglosigkeit
- Übermüdung-Zeitdruck
- Energielosigkeit-Unkonzentriertheit
- Körperliche Beschwerden
- Erfolg-Leistungsfähigkeit
- Erholung im sozialen Bereich
- körperliche Erholung
- Allgemeine Erholung-Wohlbefinden
- Erholsamer Schlaf
- Arbeitsfrustration
Soziodemografische Daten
- Alter
- Berufsbild
- Berufs-Teilzeit-Unterbrechungsjahre
- Arbeitsverhältnis
- Kinder
- Zusatzstunden
- Entspricht das Arbeitsverhältnis meinen Bedürfnissen?
Ergebnisse der Untersuchung
Befragt wurden 336 Frauen, wovon
130 Frauen bis 29 Jahre alt sind – 38,7%
103 Frauen zwischen 30-39 Jahre alt sind – 30,7%
95 Frauen zwischen 40-49 Jahre alt sind -28,3%
8 Frauen sind über 50 Jahre alt – 2,4%
Berufsbild
- 166 Kindergärtnerinnen, wovon neun freigestellte und 45 Leiterinnen mit Gruppe
- 170 Pädagogische Mitarbeiterinnen
Berufsjahre, die diese Frauen aufweisen können
- bis zu 3 Jahre: 34 Frauen (10,1%)
- 3-10 Jahre: 127 Frauen (37,8%)
- 10-20 Jahre: 167 Frauen (49,7%
- 20-30 Jahre: 8 Frauen (2,4%)
Arbeitsverhältnis
- 224 Frauen (66,7%) haben ein Vollzeitarbeitsverhältnis
- 112 Frauen (33,3%) haben ein Teilzeitarbeitsverhältnis
Teilzeitjahre
- 152 Frauen (44,6%) haben noch nie in Teilzeit gearbeitet
- 115 Frauen (34,2%) arbeiten seit 1-2 Jahren in Teilzeit
- 62 Frauen (18,5%) arbeiten seit 3-5 Jahren in Teilzeit
- 9 Frauen (2,7%) arbeiten schon seit über 5 Jahren in Teilzeit
Unterbrechungsjahre
- 218 Frauen haben noch nie unterbrochen (64,9%)
- 54 Frauen haben 1-3 Jahre unterbrochen (16,1%)
- 44 Frauen haben 3-6 Jahre unterbrochen (13,1%)
- 19 Frauen haben 6-10 Jahre unterbrochen (5,7%
- 1 Frau hat über 10 Jahre unterbrochen (0,3%)
Monatliche Stunden zusätzlich zur Arbeit am Kind
- 35 Frauen machen bis zu 10 Stunden zusätzlich (10,4%)
- 115 Frauen machen 10 - 20 Stunden zusätzlich (34,2%)
- 105 Frauen machen 20 - 30 Stunden zusätzlich (31,3%)
- 39 Frauen machen 30 - 40 Stunden zusätzlich (11,6%)
- 42 Frauen machen über 40 Stunden zusätzlich (12,5%)
Kinder
- 146 Frauen sind auch Mütter (43,5%)
- 190 Frauen haben keine Kinder (56,5%
Entspricht das momentane Arbeitsverhältnis deinen Bedürfnissen?
- Auf diese Frage haben 240 Frauen mit Ja (71,45%) geantwortet und
- 89 Frauen mit Nein (26,5%).
- Nur sieben Frauen haben keine Angabe gemacht.
Arbeitsvertrag
- 145 Frauen haben einen befristeten Arbeitsvertrag (43,2%)
- 191 Frauen haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag (56,8%)
Verpflichtung während der Ferienzeiten
- 59 Frauen haben diese Frage bejaht (17,6%)
- 263 Frauen haben diese Frage mit Nein geantwortet (78,3%)
- Keine Angaben haben 14 Frauen gemacht
Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft
- 178 Frauen sind gewerkschaftlich organisiert (53,0%)
- 151 Frauen sind nicht gewerkschaftlich organsisiert (44,9%)
Transparenz bei der Stellenzuweisung
- 103 Frauen sind mit der Transparenz zufrieden (30,7 Prozent)
- 63 Frauen beklagen sich über zu wenig Transparenz (18,8 Prozent)
- 170 Frauen haben keine Angabe gemacht, da sie davon nicht betroffen sind (50,6 Prozent)
Entfernung zum Arbeitsplatz
- Für 150 Frauen beträgt die Entfernung 1-5 km (44,6%)
- Für 115 Frauen beträgt die Entfernung 5-20 km (34,2%)
- Für 62 Frauen beträgt die Entfernung 20-30 km (18,5%)
- über 50 km müssen 9 Frauen in Kauf nehmen (2,7%)