Sanität


Untragbare Zustände in der Sanität

„Mehr schlecht als recht“, sind die Mehrheitsantworten der Bevölkerung auf die Frage, wie sie den Zustand des Südtiroler Sanitätswesens beschreiben würden.
Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Heilung des Patienten, der Patient wird vielmehr als Wirtschafts- und Kostenfaktor betrachtet.
Als Gewerkschaft müssen wir uns dieser Einschätzung anschließen, vor allem weil sie auf Tatsachenberichte gründet. Aktuell ist in der Sanität das „worst case Szenario“ eingetreten: im Mittelpunkt steht nicht mehr die Heilung des Patienten, der Patient wird vielmehr als Wirtschafts- und Kostenfaktor betrachtet. Der Generaldirektor Thomas Schael selbst bezeichnet den Sanitätsbetrieb als einen Konzern. Mit dieser Aussage entlarvt er sich selbst und bestätigt in welche Richtung es unter seiner Leitung gehen soll: der Kapitalmaximierung ist alles andere unterzuordnen. Der ASGB hat nichts gegen ein kapitalstarkes Sanitätswesen, in erster Linie zählt aber das Wohl des Patienten und die Arbeitsbedingungen des Personals. Wenn nun laufend Patientenklagen eingehen, kann man das nicht ignorieren. Das Sanitätsressort hat nun diesem Missstand, der sich übrigens schon lange angedeutet hat, endlich angemessen zu begegnen und ein Machtwort zu sprechen. Endlich umzusetzen ist auch eine grundlegende, durchdachte Sanitätsreform. Der Patient muss endlich wieder im Mittelpunkt stehen und die Mitarbeiter entlastet werden. Die Zeit oberflächlicher Korrekturen, um den schönen Schein zu erhalten, ist vorbei. Die Bevölkerung und das Personal wünschen sich ein funktionierende Gesundheitswesen. Dies ist auch nicht zu viel verlangt, schließlich bezahlen sie es auch selbst.

Industrie & Handwerk


Solidaritätsfonds genehmigt

Die zügige Genehmigung des lokalen Solidaritätsfonds von Seiten des Arbeits- und Finanzministeriums ist angesichts der Tatsache, dass die Begünstigungen der außerordentlichen Lohnausgleichskasse mit Jahresende ausgelaufen sind – mit Ausnahme von einigen Regionen, die um Verlängerung angesucht haben – autonomiepolitisch ein Meilenstein.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingezahlten Mittel effektiv im Land verwaltet und bei Bedarf an Südtiroler Arbeitnehmer ausbezahlt werden. Zudem finanziert der territoriale Solidaritätsfonds geförderte Austritte aus dem Arbeitsmarkt für all jene Beschäftigte, welche innerhalb von fünf Jahren die Voraussetzungen für die Altersrente oder eine vorgezogene Rente erreichen, sowie Programme für die berufliche Weiterbildung oder Neuorientierung. Mit diesem Fonds ist in Zusammenarbeit zwischen Sozialpartnern und Land ein wohl einmaliges Husarenstück auf autonomiepolitischer Ebene gelungen und eine äußerst erfreuliche Angelegenheit.