SSG


Lehrpersonen setzen Ausflüge aus – ein Weckruf für Bildungspolitik und Zukunft

Sehr viele Lehrerkollegien haben sich den Initiativgruppen „Qualität Bildung Südtirol“ und „Bildung am Abgrund“ angeschlossen und angekündigt, Ausflüge und andere außerschulische Aktivitäten vorübergehend zu pausieren, um auf strukturelle Missstände im Bildungsbereich aufmerksam zu machen. Seit Jahren, ja Jahrzehnten, hat die Politik es versäumt, ausreichend Mittel für die Gehälter des Lehrpersonals bereitzustellen. Durch Inflation und häufig unzureichende Anpassungen sind die Lehrergehälter heute nicht mehr zeitgemäß.
Wichtig: der Unterricht und alle innerhalb der festgelegten Unterrichtszeiten geplanten Inhalte werden mit vollem Einsatz durchgeführt. Nachdem in Vergangenheit sämtliche Weckrufe, Aussprachen und auch Streiks der Lehrerschaft unbeachtet geblieben sind, erhoffen sich nun die Lehrpersonen auch Rückhalt in der Gesellschaft, denn:
Aktuelle Situation
Einstiegsgehalt: Rund 1.800 Euro netto für Absolventinnen und Absolventen mit mindestens sechs Jahren universitärer Ausbildung sind nicht ausreichend.
Attraktivität des Berufs: Aufgrund der unzureichenden Bezahlung sinkt die Attraktivität des Lehrerberufs. Junge Fachkräfte wenden sich verstärkt dem Ausland zu, um bessere Verdienstmöglichkeiten zu finden.
Folgen: Weniger qualifizierte Lehrkräfte ersetzen zunehmend gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen, was die Bildungsqualität insgesamt beeinträchtigt.
Ziele der Maßnahme
Aufmerksamkeit erzeugen: Die Ausfälle sollen die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger darauf hinweisen, dass Bildung die tragende Säule der Gesellschaft und des Wohlstandes ist.
Handlungsdruck erzeugen: Nur durch sofortige, verlässliche Maßnahmen lässt sich die Qualität der Ausbildung sichern.
Zukunft sichern: Wenn die Qualität der Ausbildung sinkt, treten in allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft Folgeschäden auf.
Dringlichkeit
Bildung als Investition: Eine gute Bildung ist eine Investition in die Zukunft aller Südtiroler Generationen. Verzögerungen bei Gehaltserhöhungen und Investitionen in Ausbildung führen langfristig zu Fachkräftemangel und Wettbewerbsverlust.
Gegenwart vs. Zukunft: Jetzt zu handeln, reduziert Risiken wie schlechtere Lernergebnisse, sinkende Motivation von Schülerinnen und Schülern sowie Abwanderung qualifizierter Lehrkräfte.
Ausblick
Es wird erwartet, dass unsere politischen Entscheidungsträger rasch konkrete Schritte vorlegen, die Gehälter anpassen, faire Rahmenbedingungen schaffen und attraktive Karrierewege im Bildungsbereich sichern.
Bildung ist mehr als Lehrpläne und Tests – sie formt Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft.

Wildbachverbauung


Betriebsabkommen für Arbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz unterzeichnet

Am 26. August 2025 konnte endlich nach zähen und langwierigen Verhandlungen das langersehnte Betriebsabkommen für die 190 Arbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz (Wildbachverbauung) mit Gültigkeit ab 01. Jänner 2025 unterzeichnet werden.
Es beinhaltet wesentliche rückwirkende finanzielle Verbesserungen wie die Erhöhung der bestehenden Produktionsprämie von 10 Prozent auf 15 Prozent sowie die Erhöhung der Essensbeträge (Essen im Gasthaus, Essen im Aussendienst sowie Zulage für Rucksackessen sowie Mensaersatzzulage). Erstmals konnte die Bezahlung der Zweisprachigkeitszulage rückwirkend ab 01. März 2025 erreicht werden, wobei uns der Vorsitzende des ASGB, Tony Tschenett, von Beginn an bei den zahlreichen Ausprachen mit der Agentur tatkräftig unterstützt und somit maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat. Die übrigen Zulagen gelten rückwirkend ab 01. Jänner 2025, wobei den Arbeitern die entsprechenden Nachzahlungen in den nächsten Monaten über den Lohnstreifen ausbezahlt werden (beginnend mit der Produktionsprämie).
Der Abschluss dieses wichtigen und längst überfälligen Betriebsabkommens für die Beschäftigten der Agentur für Bevölkerungsschutz zeigt einmal mehr, dass sich unermüdlicher Einsatz und Beharrlichkeit zum Vorteil der Arbeiter auszahlen.