AFI - GUIDELINE

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Gender: Neu oder alles noch beim Alten? |

Teilzeitbeschäftigung in Südtirol: Ein Überblick
23,8% Teilzeitbeschäftigte
Von den 244.600 Erwerbstätigen des Jahres 2015 sind 76,2% vollzeit- und 23,8% teilzeitbeschäftigt. Von den 58.200 Teilzeitbeschäftigten liegt der Anteil der Frauen dabei bei 83%, der von den Männern bei 17%.
Gründe für Teilzeitbeschäftigung
Teilzeitbeschäftigte Erwerbstätige nach Grund der Teilzeitbeschäftigung und Geschlecht (a) - 2015
Grund 2015
Männer Frauen Insgesamt
Familiäre Gründe 600 27.100 27.600
Vollzeitbeschäftigung nicht gefunden 4.300 15.000 19.200
Andere Gründe/
Keine Angabe
4.900 6.400 11.300
Insgesamt 9.800 48.500 58.200
/ Quelle: Astat Info 37 05/2016

Hauptgrund für die Entscheidung ein Teilzeitarbeitsverhältnis einzugehen, stellen die familiären Gründe dar. Es ist der Familiennachwuchs, der vor allem die Mütter (abgesehen von raren Ausnahmen) veranlasst, nach dem verpflichtenden Mutterschutz die Elternzeit in Anspruch zu nehmen und anschließend die Arbeitszeiten zu verringern. Aber auch die Pflege der Eltern wird später vorwiegend von den Frauen übernommen. Teilzeitarbeitsverhältnisse gewinnen vor allem für Frauen an immer größerer Bedeutung, denn durch diese lassen sich eben die familiären Pflichten und die Fürsorge mit der Arbeit vereinbaren.
Teilzeitarbeitsverhältnisse haben im heutigen System weitreichende Folgen. Das derzeitige Vorsorgesystem ist beitragsbezogen und straft somit jene ab, die weniger einzahlen. Ein Arbeitsverhältnis mit reduzierter Arbeitszeit bedeutet auch weniger Einkommen und weniger einbezahle Beiträge für die Vorsorge. Vielfach bekommt die eigene berufliche Karriere einen Knick, da in Führungspositionen lieber Mitarbeiter in Vollzeitstellen gesehen werden. Der Weg zurück in ein Vollzeitarbeitsverhältnis ist nicht immer möglich oder gestaltet sich nur schwer. Mehr dazu erklärt Silvia Vogliotti, Forscherin am Arbeitsförderungsinstitut, zum Thema Gender Pay Gap im Impuls 5.
Vereinzelt brechen auch Männer mit dem klassischen System der Arbeitsteilung und nehmen mehr und mehr familiäre Verpflichtungen auf sich. Drei von diesen Männern, die versuchen mittels Elternurlaub oder einer Teilzeitarbeitsstelle Familie und Beruf in Einklang zu bringen, schildern dem AFI | Arbeitsförderungsinstitut ihre Beweggründe und Erfahrungen.

/ Aufgabe [ 1 ]
Sehen Sie sich das Video www.youtube.com/watch?v=fQrsm_yHFWo an und versuchen Sie die positiven Aspekte, die die Väter in Elternzeit bzw. in einer Teilzeitstelle sehen, wiederzugeben. Die drei Väter erwähnen auch negative Aspekte. Welche sind dies?
/ Aufgabe [ 2 ]
Was glauben Sie überwiegt für die drei Interviewten? Die positiven Erfahrungen oder die negativen Folgen?
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