AFI - GUIDELINE

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Rechte & Pflichten der Arbeitnehmer |

Die Funktionen der Arbeit
Im Zuge der Industrialisierung nahm die bezahlte Erwerbstätigkeit massenhaft zu. Wir leben in einem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, in dem menschliche Arbeit durch das Zusammenwirken der Produktionsfaktoren nützliche Güter und Dienstleistungen herstellt. Eine Form der Vergütung hierfür ist der Lohn, der für abhängig Erwerbstätige den Lebensunterhalt sichert und ihnen den Zugang zu den hierfür notwendigen Gütern ermöglicht. Arbeit ist allerdings weit mehr.
Die Rolle der Arbeit
Abhängige Erwerbsarbeit hat in unserer Gesellschaft drei Dimensionen:
Materielle Daseinsfürsorge
Materielle DaseinsfürsorgeMaterielle Daseinsfürsorge
Abhängige Erwerbsarbeit wird durch Entlohnung vergütet und bildet eine Grundlage für die soziale Absicherung in der Nacherwerbsphase des Leben (Rente). Dies wird auch als „naturale Dimension“ von Arbeit bezeichnet.
Soziale Teilhabe
Soziale TeilhabeSoziale Teilhabe
Die Stellung im Erwerbsleben innerhalb einer arbeitsteiligen Gesellschaft bestimmt sehr stark die Lebensqualität und -chancen mit. Dies gilt sowohl für Individuen als auch für soziale Gruppen. So gehören zum Beispiel unfreiwillige Arbeitslose zu den gesundheitlich am stärksten gefährdeten Gruppen, so wirkt sich die berufliche Stellung der Eltern wesentlich auf Bildungschancen der Kinder aus.
Persönliche Dimension
Persönliche DimensionPersönliche Dimension
Arbeitsbedingungen wie der Arbeitsvertrag, die Art der Tätigkeit oder die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz tragen sehr wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Personen, deren Selbstbewusstsein, deren sozialen Kompetenzen und viele weitere Faktoren werden sehr stark von den Arbeitsverhältnissen und der Art der Tätigkeit geprägt.
Aufbauend auf diesen Dimensionen lassen sich die Funktionen der Arbeit folgendermaßen umreißen:
Erwerbsarbeit ist notwendig, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Mit dem Eingehen eines Arbeitsverhältnisses entsteht die Pflicht, bestimmte Tätigkeiten auszuführen. Die Arbeit entscheidet über Einkommen, Vermögen und Lebenschancen.
Arbeit strukturiert die Zeit: sowohl den Tages-, Wochen-, Jahres- und Lebensablauf. Die Zeit für die anderen Lebensbereiche hängt entscheidend von der Arbeitszeit ab.
Die Arbeitswelt ist ein soziales Kontaktfeld, in dem soziale Beziehungen geknüpft und kooperative Fähigkeiten entwickelt werden.
Arbeit bedeutet Aktivität und Kompetenz zum Handeln. Die Ausübung einer Tätigkeit ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Qualifikationen.
In diesem Sinne prägt die Arbeit die Persönlichkeit entscheidend mit.
Arbeitswelt und Arbeitsrecht sind ein Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse und deshalb ein Bereich, der ständig in Bewegung ist. Die unterschiedlichen Akteure haben unterschiedliche Interessen. Die mit der Arbeit verbundene Wertschöpfung und Vermögensbildung gehören zu den wichtigsten Finanzierungsgrundlagen und prägen somit entscheidend den Handlungsspielraum von Staaten. Wie Arbeit vergütet wird und organisiert ist – zum Beispiel zwischen Männern und Frauen, Beschäftigten aus dem Inland und aus dem Ausland, Hochqualifizierten und gering Qualifizierten – bestimmt die Struktur einer Gesellschaft. Derzeit ist ein tief greifender Wandel im Gange, der als Wandel von der industriegesellschaftlich geprägten Arbeitswelt hin zur Dienstleistungsgesellschaft beschrieben werden kann. Dadurch ändert sich nicht nur die Art der Arbeit, auch die gesellschaftlichen Einstellungen und Lebensweisen sind davon betroffen.
Das einzig Beständige in der Arbeitswelt ist ihr ständiger Wandel.
„Arbeit ist mehr als Arbeit!“ Arbeit ist nicht nur Einkommen und Rentensicherheit, sie bedeutet auch Anerkennung und Erfolg, sie stärkt das Selbstwertgefühl …
Arbeitslos wird jemand zum Beispiel dadurch, dass er aufgrund von Personalabbau oder einer Betriebsschließung eine Erwerbsarbeit in einem Betrieb verliert. Diese Tatsache wird vom Arbeitslosen selbst und von seinem sozialen Umfeld nicht als großes Problem angesehen, solange der Arbeitslose Aussichten auf eine neue Anstellung hat und sich auch darum bemüht. Wenn er ehrenamtliche Tätigkeiten oder vorübergehende Gelegenheitsarbeiten übernimmt, behält er auch sein Selbstwertgefühl und die soziale Anerkennung. Dauert aber der Zustand der Arbeitslosigkeit zu lange, so besteht die Gefahr, dass der Arbeitslose ein Gefühl der Perspektivlosigkeit entwickelt, das zu sozialen sowie psychischen und gesundheitlichen Problemen und zum Verlust der Selbstwirksamkeit führt.
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