Todesfall

Todesfall

was nun? | 2016

Vorwort des KVW Landesvorsitzenden
WERNER STEINER
„Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen“. Diese Worte singen wir bei der Beerdigung für unsere Verstorbenen.
In unserer Trauer denken wir zunächst aber meist nicht wirklich daran, dass der geliebte Mensch nun nicht nur von uns weg, sondern andererseits eben nach Hause zu Gott geht. Wir haben „Trauerfeiern“. In gewissen Kulturen, wo man sich mehr auf den Aspekt des „Heimkehrens“ konzentriert, ist eine Beerdigung hingegen ein großes freudiges Fest in Jubel und Dankbarkeit.
In unserer Kultur haben wir den Tod sehr an den Rand verbannt.
Wir befassen uns möglichst nicht mit ihm, bis es „soweit ist“. Einem plötzlichen Todesfall stehen wir dann aber meist recht ratlos und hilflos gegenüber. Dennoch müssen dann aber viele wichtige Entscheidungen schnell getroffen werden und vieles muss getan werden, obwohl wir uns in unserer Trauer und unserem Schmerz dazu gar nicht in der Lage fühlen.
Ich bedanke mich bei Rosa Obergasteiger und Olav Lutz, dass sie vorliegenden Leitfaden für diese schwierige Zeit zusammengestellt haben. Er soll Ihnen bei der Vorbereitung einer Beerdigung eines lieben Angehörigen zumindest in den bürokratischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten eine Hilfe sein.
Viele Aufgaben, die früher ganz selbstverständlich in der Familie geleistet worden sind, werden heute vielfach an Außenstehende delegiert. Dies mag oft notwendig sein, für manche/n wäre es aber auch vielleicht eine Überlegung, mehr davon „wie früher“ wieder selber zu übernehmen. Dieser direkte Kontakt ist ein Zeichen praktizierten Glaubens und kann eventuell beim Prozess des Verabschiedens vom Verstorbenen hilfreich sein.
Wenn dann für die Beerdigung alles vorbereitet ist wie Vorbeter, Ministranten, Priester, Chor, Lesungen, Fürbitten und eventuelle persönliche Ansprachen, können wir uns in Liebe und Dankbarkeit verabschieden.
Wenn wir daran denken, was die Verstorbenen im Himmel erwartet, fällt uns der Abschied vielleicht ein wenig leichter. Zuversichtlich können wir die Worte des Psalms 42 auf uns wirken lassen: „Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge.“
Werbeanzeigen: