Stephan Zippl
Neben verschiedenen Sportarten, den Wald erkunden, immer auf der Suche nach neuen, wildwachsenden Zutaten.
Schon als Bub habe ich meinem Vater Willi, der auch Koch ist, mit Interesse bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Trotzdem habe ich mich dann dafür entschieden, die Lehre zum Tischler zu machen. Nach Abschluss der Tischlerlehre habe ich zwei spannende Kochkurse besucht, die meine Leidenschaft und auch das starke Bedürfnis geweckt haben, den Schritt in einen neuen Lebensabschnitt zu wagen. Und heute muss ich sagen, das war die beste Entscheidung, die ich in beruflicher Hinsicht treffen konnte.
Ich liebe den Umgang mit Lebensmitteln, das Experimentieren und Schaffen neuer Gerichte. Der Kontakt mit Kochkollegen in einem gut verzweigten Netzwerk ist inspirierend und angenehm. Und Gäste mit meinen Kreationen und meiner handwerklichen Leistung zu begeistern, ist (m)ein Traum.
Während meiner Ausbildung zum Tischler, ich war zwischen 17 und 20 Jahre alt, war ich im Elite Radteam Südtirol, wo ich mich auch für Nahrungsmittelkunde und Ernährungslehre begeistert habe. Nach dem Lehrabschluss musste ich mir eingestehen, dass meine sportlichen Leistungen zum Radprofi nicht ausreichten, und sah mich nach neuen Interessensfeldern um. Zwei Kochkurse später war der Knoten geplatzt und ich begann so schnell wie möglich mit meiner Kochlehre. Zu meinem großen Glück durfte ich Martin Lercher kennenlernen, der auch kleinste Unsicherheiten aus dem Weg räumte und mir maßgeblich dabei half, meinen Weg zu finden und bis heute zu gehen.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die ganzen sehr schönen Stunden in der Emma Hellenstainer mit guten Kollegen und ausgezeichneten Lehrern. Von drei Personen war diese Zeit besonders geprägt: von KM Martin Lercher, KM Franz Thaler und KM Jakob Marmsoler.
Schlüsselmomente waren für mich die Erfahrungen in besonderen Betrieben wie dem Alpina Dolomites unter Chefkoch Julian Seeber und die erste Erfahrung in einer Sterneküche, nämlich der Villa Feltrinelli unter Küchenchef Stefano Baiocco. Weitergetragen hat mich dann mein großer Einsatz: Ich stehe hinter dem, was ich mache, und folge dem Motto „Sagen, was man tut und tun, was man sagt.“
Meine Frau mag es natürlich, dass ihr Mann kochen kann. Sie mag aber auch das stetige Wachsen. Die wenige Zeit, die man während der Öffnungszeiten des Betriebs für Partner und Familie hat, empfindet sie als weniger angenehm.