KVW Aktuell

Das soziale Gewissen aller stärken

Altbischof Karl Golser sprach dem KVW Mut zu
Wohl als Herzensanliegen kann der Einsatz von Bischof Karl Golser für die Ökumene angesehen werden. Er war Präsidenten der Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog in der regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien. Außerordentlich war das Engagement von Bischof Karl Golser für die Schöpfungsverantwortung, weshalb er in manchen Medien als „Öko-Bischof“ bezeichnet wurde.

Bischof Karl Golser beim Einzug in die Basilika von WeingartenBischof Karl Golser beim Einzug in die Basilika von Weingarten

Bischof Karl Golser hat in seiner Amtszeit und als Moraltheologe dem KVW viele Impulse gegeben. Er war stets nahe am Menschen und seine Meinung zu komplexen, moraltheologischen Themen wie „Gewissen und Verantwortung“, „Ehe und Familie“, „Lebens- und Medizinethik“, „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ und „Fragen der christlichen Lebensführung“ war gern gehört, da einfach, verständlich formuliert und gut begründet.
In seinen letzten Lebensjahren ist es still geworden um den Kirchenmann, dem die ökologischen und sozialen Themen am Herzen lagen und der stets mutig Stellung bezogen und argumentiert hat. Josef Stricker, der geistliche Assistent des KVW, schreibt im Katholischen Sonntagsblatt über Golsers letzte Jahre: „Es muss für ihn, der leidenschaftlich gerne diskutierte, debattierte, argumentierte, eine bedrückende Erfahrung gewesen sein, seinen eigenen Körper als Gefängnis erfahren zu müssen, aus dem heraus Kommunikation nicht mehr möglich war“.
Hirtenbriefe
In drei Hirtenbriefen hat sich Bischof Karl Golser anlässlich des Tags der Solidarität an die Gläubigen in Südtirol gewandt. Er dankte von Herzen allen, die sich für Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit einsetzen, so schrieb er 2009. Dabei dürfe Freiheit nicht auf die Freiheit des Marktes, Gerechtigkeit nicht auf Rechtsstaatlichkeit, Solidarität nicht auf bloße Armenfürsorge verkürzt werden.
Mit Weitblick hat Bischof Golser 2011 in einem Hirtenbrief gefordert, dass Solidarität alle Glaubenden angeht. „Solidarität wird eingefordert bei Beschäftigungskrisen in der Welt der Arbeit, bei Naturkatastrophen … Auch das Flüchtlingsdrama der Gegenwart ist ohne solidarische Haltung nicht in den Griff zu bekommen“, schreibt er anlässlich des Tags der Solidarität, den das Patronat KVW-ACLI jährlich organisiert. Er lud die Gläubigen der Diözese ein, ihren Beitrag zum friedlichen Zusammenleben zwischen den verschiedenen Volksgruppen, Migranten mit eingeschlossen, zu leisten. Diese mahnenden Worte würden auch heute noch Geltung.
Auch bei seinem Amtsantritt 2009 nannte Golser die Integration von Menschen aus anderen Kulturbereichen als eine Herausforderung in der globalisierten Welt.
Dem KVW gab er anlässlich eines Interviews zu seinem Amtsantritt folgende Botschaft mit: „Lasst Euch bitte durch die Schwierigkeiten nicht verunsichern, habt Mut und versucht, über Bildungsarbeit das soziale Gewissen aller zu stärken und sie auch zum konkreten Einsatz vor Ort zu befähigen.“
Wallfahrt Weingarten 2010
Am Dreifaltigkeitssonntag 2010 trafen sich im Wallfahrtsort Weingarten in Baden Württemberg ausgewanderte Südtiroler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Viele der 600 TeilnehmerInnen sind in Tracht erschienen, zusammen mit ihren Vereinsfahnen boten sie ein beeindruckendes Bild. Aus Südtirol nahm Bischof Karl Golser an der Wallfahrt teil. Zusammen mit Josef Stricker, Johannes Messner und anderen Geistlichen zelebrierte Bischof Karl Golser in der Barockbasilika die heilige Messe. In der Predigt betonte er, dass „wir alle Heimatferne sind, denn die Welt hier ist ein Durchgang, die ewige Heimat wartet ihm Himmel auf uns“.

KVW Aktuell

Rege Bautätigkeit

Baustart für viele Wohnbaugenossenschaften
Im Frühjahr starten im Pustertal, in Kaltern, in Bozen und Steineggg einige Wohnbaugenossenschaften mit dem Bau.

Übergabe der Baukonzession an die Wohnbaugenossenschaft Pstosser Bühl: v.l.: Bürgermeisterin Martina Lantschner, Martin Resch, Obfrau Tamara Resch, Vizebürgermeister Albin Kofler.Übergabe der Baukonzession an die Wohnbaugenossenschaft Pstosser Bühl: v.l.: Bürgermeisterin Martina Lantschner, Martin Resch, Obfrau Tamara Resch, Vizebürgermeister Albin Kofler.

Die Wohnbaugenossenschaft Ehrenreich in der Zone Ehrenreicher in Pfalzen plant mit dem Bau ihrer sechs Wohneinheiten zu beginnen. Es sollen je zwei alleinstehende Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Wohnungen entstehen. Mit dem Bau bei der Wohnbaugenossenschaft Sonnblick in der Erweiterungszone Lupwald 2 in Pfalzen soll im Sommer begonnen werden.
Sechs Kalterer Familien werden in der Fraktion Oberplanitzing neben der Feuerwehrhalle ihre Wohnungen errichten. Ein einziger Baukörper mit herrlicher Aussicht soll entstehen. Der Baugrund wurde bereits Ende 2016 provisorisch zugewiesen, die Baukonzession schon ausgestellt. Architektin Nora Riflesser arbeitet derzeit zusammen mit einem Team aus Planern am Ausführungsprojekt für das Klimahaus B Standard. Baubeginn soll Frühling 2017 sein.
Die 37 Mitglieder der Wohnbaugenossenschaft Gries in den Grieser Auen Ost wollen mit dem Bau ihrer Wohnungen im Klimahaus Standard A beginnen. Die Baukonzession wurde Ende 2016 ausgestellt, der Großteil der Mitglieder hat bereits um Landesförderung angesucht. Derzeit arbeitet Architekt Wolfgang Meraner mit verschiedenen Planern das Ausführungsprojekt aus. In der gesamten Erweiterungszone entsteht ein neues Stadtviertel mit insgesamt 220 geförderten Wohnungen und ebenso vielen freien bzw. privaten Wohnungen, sowie 30 Sozialwohnungen. Auf dem geförderten Teil sind mehrere Gemeinschafts- bzw. Sozialräume und auch gemeinschaftlich genutzte Grünflächen geplant. Einige Wohnungen sind noch frei. Die Gemeinde Bozen wird voraussichtlich im Februar eine neue Ausschreibung machen, um die Rangliste für die freien Wohnungen zu erstellen.
Nach zweijähriger Vorbereitungsphase konnte Tamara Resch, Obfrau der Wohnbaugenossenschaft Pstosser Bühl in Steinegg im Dezember vergangenen Jahres die Baukonzession entgegen nehmen. Bevor der Grundstein der Wohnungen gelegt werden kann, müssen noch umfangreiche Felsaushub und Hangsicherungsarbeiten gemacht werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich drei Monate dauern. Von den 16 geplanten Einheiten sind noch vier Wohnungen frei.
Die Wohnbaugenossenschaft Mesnerwies plant ein Mehrgenerationenhaus im Herzen von Steinegg. Sechs Wohnungen sollen entstehen, dazu ein Stock mit betreuten Seniorenwohnungen, welche die Gemeinde übernimmt. Die Baukonzession wurde im Dezember ausgestellt. Im Frühjahr soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.