KVW Aktuell
Schließung der Geburtsabteilungen
Recht auf Hebammenbetreuung in allen Bezirken
„In guter Hoffnung sein“, dieser Begriff für das Schwangersein ist in den letzten Wochen sehr ins Wanken geraten, besonders wenn wir an die Familien rund um Innichen, Sterzing und Schlanders denken.
Hebammenbetreuung sollte in allen Bezirken flächendeckend möglich sein. - FOTO: Loewyne / pixelio.de
Die Landesregierung scheint ihre Rechnung bereits gemacht zu haben. Geburtenabteilungen mit weniger als 500 Geburten jährlich sollen finanziell und gesetzlich nicht mehr tragbar sein.
Wir, die Berufsgruppe der Hebammen im KVW, sprechen uns gegen eine voreilige Schließung der peripheren Geburtshilfen aus.
Die Familien dürfen nicht in der Luft hängen!
In jahrelanger Arbeit, mit viel Motivation und Investition wurden die peripheren Geburtshilfen auf- und ausgebaut, auch räumliche Strukturen wurden neu errichtet.
Die ca. 30 Hebammen und weiteres Personal in den betroffenen Krankenhäusern blicken in eine unsichere Zukunft. Sollte eine Schließung wirklich unabwendbar sein, müssen unbedingt vorher Alternativen geschaffen und umgesetzt werden, um die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten aufzufangen!
Die flächendeckende kostenlose Hebammenbetreuung in allen Bezirken unseres Landes vor, während und nach der Geburt ist nämlich ein gesetzlich verankertes Recht.
Basierend auf diesem Grundrecht ist es nun von höchster Notwendigkeit in allen Bezirken die Sprengel mit Hebammen zu besetzen, sodass Frauen, Paare, Eltern jederzeit eine möglichst nahe Anlaufstelle haben.
Schwangere müssen von der Hebamme in ihrer Nähe betreut werden.
Bei gesunden Schwangerschaftsverläufen benötigt frau keine monatlichen ärztlichen Visiten. Hebammen sind hierfür die spezialisierten Fachkräfte. Deshalb ist es höchst an der Zeit, Hebammen in den Sprengeln anzutreffen.
Hebammen möchten die Möglichkeit erhalten, im Belegsystem arbeiten zu können.
Beleghebammen arbeiten als Angestellte eines Gesundheitsbezirkes oder auch freiberuflich und begleiten Frauen bereits während deren gesamten Schwangerschaft.
Die werdenden Eltern kennen also ihre Hebamme von Anfang an, werden von ihr bei der Geburt betreut und im Wochenbett weiter versorgt.
Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass eine individuelle Betreuung das Outcome von Mutter, Vater und Kind signifikant verbessert und somit von hohem gesellschaftlichem Nutzen ist.
Die bestehenden Gebärzimmer in Innichen, Sterzing und Schlanders könnten in Zukunft von Hebammen geleitet werden.
Der Hebammenkreißsaal steht unter einem anderen gesetzlichen Stern als das bisherige Krankenhausmodell und wäre deshalb eine echte Alternative!
Der physiologische (gesunde) Geburtsverlauf liegt ja ausschließlich im Kompetenzbereich der Hebamme.
Weiters wird es dringend notwendig, die freiberuflichen Hebammen zu unterstützen.Ihre erbrachten Leistungen müssen abgerechnet werden können. Bisher bezahlen Eltern diese Betreuung selbst. Dies kann nicht im Sinne unserer Gesundheitspolitik sein.
Die Geburt kann dann im nahegelegenen Hebammenkreißsaal mit Geburtshauscharakter stattfinden oder im zentralen, größeren Krankenhaus mit oder ohne Begleitung der eigenen Beleghebamme.
All diese Vorschläge wurden bereits auch der Landesregierung unterbreitet und die Berufsgruppe der Hebammen im KVW hofft auf offene Türen, Ohren und Herzen. „In guter Hoffnung“ sind sie also weiterhin.
Die drohende Schließung der peripheren Geburtshilfen birgt eine Menge Chancen in sich.
Die Chance auf individuelle Betreuung, auf Sicherheit, Qualität und Kontinuität.
Frauen brauchen Hebammen, kämpfen wir für Umstrukturierungen!
TEXT: Rebecca Nischler
Wir, die Berufsgruppe der Hebammen im KVW, sprechen uns gegen eine voreilige Schließung der peripheren Geburtshilfen aus.
Die Familien dürfen nicht in der Luft hängen!
In jahrelanger Arbeit, mit viel Motivation und Investition wurden die peripheren Geburtshilfen auf- und ausgebaut, auch räumliche Strukturen wurden neu errichtet.
Die ca. 30 Hebammen und weiteres Personal in den betroffenen Krankenhäusern blicken in eine unsichere Zukunft. Sollte eine Schließung wirklich unabwendbar sein, müssen unbedingt vorher Alternativen geschaffen und umgesetzt werden, um die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten aufzufangen!
Die flächendeckende kostenlose Hebammenbetreuung in allen Bezirken unseres Landes vor, während und nach der Geburt ist nämlich ein gesetzlich verankertes Recht.
Basierend auf diesem Grundrecht ist es nun von höchster Notwendigkeit in allen Bezirken die Sprengel mit Hebammen zu besetzen, sodass Frauen, Paare, Eltern jederzeit eine möglichst nahe Anlaufstelle haben.
Schwangere müssen von der Hebamme in ihrer Nähe betreut werden.
Bei gesunden Schwangerschaftsverläufen benötigt frau keine monatlichen ärztlichen Visiten. Hebammen sind hierfür die spezialisierten Fachkräfte. Deshalb ist es höchst an der Zeit, Hebammen in den Sprengeln anzutreffen.
Hebammen möchten die Möglichkeit erhalten, im Belegsystem arbeiten zu können.
Beleghebammen arbeiten als Angestellte eines Gesundheitsbezirkes oder auch freiberuflich und begleiten Frauen bereits während deren gesamten Schwangerschaft.
Die werdenden Eltern kennen also ihre Hebamme von Anfang an, werden von ihr bei der Geburt betreut und im Wochenbett weiter versorgt.
Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass eine individuelle Betreuung das Outcome von Mutter, Vater und Kind signifikant verbessert und somit von hohem gesellschaftlichem Nutzen ist.
Die bestehenden Gebärzimmer in Innichen, Sterzing und Schlanders könnten in Zukunft von Hebammen geleitet werden.
Der Hebammenkreißsaal steht unter einem anderen gesetzlichen Stern als das bisherige Krankenhausmodell und wäre deshalb eine echte Alternative!
Der physiologische (gesunde) Geburtsverlauf liegt ja ausschließlich im Kompetenzbereich der Hebamme.
Weiters wird es dringend notwendig, die freiberuflichen Hebammen zu unterstützen.Ihre erbrachten Leistungen müssen abgerechnet werden können. Bisher bezahlen Eltern diese Betreuung selbst. Dies kann nicht im Sinne unserer Gesundheitspolitik sein.
Fazit
Paare müssen weiterhin ihren Geburtsort frei auswählen können. Hinzu zur freien Wahl des Geburtsortes soll eben die freie Wahl ihrer Hebamme kommen, welche sie individuell betreuen, aufklären und begleiten kann.Die Geburt kann dann im nahegelegenen Hebammenkreißsaal mit Geburtshauscharakter stattfinden oder im zentralen, größeren Krankenhaus mit oder ohne Begleitung der eigenen Beleghebamme.
All diese Vorschläge wurden bereits auch der Landesregierung unterbreitet und die Berufsgruppe der Hebammen im KVW hofft auf offene Türen, Ohren und Herzen. „In guter Hoffnung“ sind sie also weiterhin.
Die drohende Schließung der peripheren Geburtshilfen birgt eine Menge Chancen in sich.
Die Chance auf individuelle Betreuung, auf Sicherheit, Qualität und Kontinuität.
Frauen brauchen Hebammen, kämpfen wir für Umstrukturierungen!
TEXT: Rebecca Nischler