KVW Aktuell
Bei Abfertigung langfristig denken
Zusatzrenten sollen Armutssicherung im Alter dienen
Der KVW sieht den Vorschlag der sofortigen Ausbezahlung der Abfertigung als eine kurzsichtige und wenig durchdachte Aktion. Die Zusatzrente muss die zweite Säule in der Alterssicherung bleiben.
Werner Atz
Die geplante Auszahlung der Abfertigung an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist sozialpolitisch sehr widersprüchlich. Nach der Rentenreform von Dini 1995 wurde in Italien versucht, die Rentenabsicherung auf zwei Säulen zu stellen. Neben der öffentlich-rechtlichen Rente sollten die Lohnabhängigen davon überzeugt werden, eine Zusatzrente aufzubauen. Die Kollektivverträge sehen vor, dass neben dem Arbeitnehmer-Anteil auch der Arbeitgeber einen Anteil einbezahlt und die Abfertigung (ganz oder teilweise) in die Zusatzrente fließt. Dies war eine langfristige und gut durchdachte Lösung, die der KVW unterstützt hat. Der Verband und vor allem das Patronat KVW-ACLI waren meinungsbildend tätig und haben versucht, die Menschen - vor allem auch junge - von der Wichtigkeit einer Zusatzrente zu überzeugen. Durch die Rentenreform werden die Renten nämlich tendenziell niedriger ausfallen, während die Lebenserwartung der Menschen steigt. Der Aufbau einer Zusatzrente wäre der beste Weg Altersvorsorge bereits in jungen Jahren zu planen.
Die sofortige Ausbezahlung der Abfertigung an die Lohnabhängigen stellt einen kurzfristigen, unmittelbaren Vorteil dar und kurbelt den Konsum an. Langfristig gesehen ist es jedoch ein großer Nachteil für die Zusatzrenten und somit für die Armutssicherung im Alter. Durch die Umleitung der Abfertigung in den Konsum würde der Zusatzrente ein wichtiger Teil ihrer Finanzierung entzogen.
TEXT: Werner Atz
Die sofortige Ausbezahlung der Abfertigung an die Lohnabhängigen stellt einen kurzfristigen, unmittelbaren Vorteil dar und kurbelt den Konsum an. Langfristig gesehen ist es jedoch ein großer Nachteil für die Zusatzrenten und somit für die Armutssicherung im Alter. Durch die Umleitung der Abfertigung in den Konsum würde der Zusatzrente ein wichtiger Teil ihrer Finanzierung entzogen.
TEXT: Werner Atz