KVW Aktuell

Vätertreff in Meran

Offene Gesprächsrunde jeden ersten Montag im Monat von 20.30 bis 22 Uhrim KVW, Carolinum, Eingang Otto-Huber-Straße 84, Meran
Treffen zum Erfahrungsaustausch und Selbsthilfe für Väter (hauptsächlich rund um Konflikt- und Trennungssituationen). In moderierter Runde kann jeder Teilnehmer seine persönliche Situation der Gruppe vorstellen und sich Tipps holen.
Informationsabend im KVW, treff.bildung, Eingang Otto-Huber-Straße 64, Meran

17. März 2014
Sucht: Alkohol, Spiele, Drogen, ... (Georg Dietl, Sozialassistent)
19. Mai 2014
Sozialbeiträge (Karl Tragust, ASWE)

Anmeldungen: Tel. 0473 220381 bzw. 339 5232054 (Oskar) oder
info@vaeter-aktiv.it;
www.facebook.com/VaeterAktiv

KVW Aktuell

Sehen– Urteilen – Handeln

Josef StrickerJosef Stricker

Der Vater dieses methodischen Dreischrittes ist der belgische Kardinal Joseph Cardijn (1882– 1967). Er ist auch der Begründer der internationalen christlichen Arbeiterjugend (JOC) deutsch (CAJ). Die Methode beschreibt eine ethische Richtlinie.
Die Basis unseres christlichen Handelns bleibt das „Sehen“, das bewusste Wahrnehmen und Analysieren der Lebensumstände im Spannungsfeldvon sozialen, wirtschaftlichen und politischen Problemen.
Der zweite Schritt ist das Beurteilen der Situation nach Maßstäben der christlichen Soziallehre.
Dies führt im dritten Schritt zu politischem Handeln und praktischen Schritten der Problemlösung. Das heißt bevor wir handeln, schauen wir uns die Möglichkeiten zu handeln genau an.
Wie schaut aber die Praxis aus? Manchmal habe ich den Eindruck, vom Sehen gehen wir schnell zum Urteilen über und kommen noch schneller zum Handeln. Als ob die Aktion, unbedingt etwas sagen müssen, irgendetwas tun das Wichtigste wäre. Der Preis dafür ist hoch und liegt in einer gewissen Oberflächlichkeit im Umgang mit komplexen Problemlagen. Ich beobachte, dass gerade bei sozialen Themen quer durch alle Sozialverbände jede Menge Forderungen in Richtung öffentliche Haushalte erhoben werden. Forderungen, die bei genauerem Hinsehen oft wenigdurchdacht sind im Hinblick auf Machbarkeit noch dazu vor dem Hintergrund völlig geänderter Rahmenbedingungen und sinkender Einnahmen des Staates.
Was will ich damit sagen? Wer im „Sozialen“ die öffentliche Meinung beeinflussen möchte, muss sich um starke Argumente bemühen. Anders ausgedrückt, sehen und urteilen sind genauso wichtig wie handeln. Die Fragen, was unter den gegebenen Umständen realistisch machbar ist und mit welchen Allianzen einer Forderung zum Durchbruch geholfen werden kann, dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Text: Josef Stricker