Thema
Digitale Lösungen im Pflegebereich
Zwischen körperlicher Entlastung und Zeitgewinn
Wird Zeit durch Digitalisierung eingespart, soll dies zugunsten der Zeit am Menschen gehen.
Welche Chancen bieten digitalen Lösungen in der Pflege? Körperliche Entlastung durch Robotik ist sicher eine Erleichterung, ebenso wie Verlässlichkeit, Sicherheit und Zeitgewinn. Es gibt aber auch Bereiche, die niemals von Computern oder Maschinen übernommen werden können. Zu Pflegende brauchen den Kontakt zu Menschen, sie brauchen den Austausch, das Sprechen, Spüren, Hören und Fühlen.
Maria Oberprantacher,
Pflegedirektorin Stiftung St. Elisabeth
Pflegedirektorin Stiftung St. Elisabeth
Alle Dienstleister in der Pflege, ambulant und stationär, verwenden bereits digitale Technologien und diese sind bereits so sehr etabliert, dass sie in der täglichen Arbeit gar nicht mehr wegzudenken sind. Ja sogar nicht mehr als digitale Techniken empfunden werden. Tastaturen, Smartphones und virtuelle Intelligenzsysteme potenzieren und modulieren oft zwar Beziehungen, aber anders ist es, wenn wir an den „Pflegeroboter“ denken, der dem Bewohner das Kuscheltier, ein Glas Wasser oder die Fernbedienung reicht. Das sind Zukunftsmodelle die sich kein Pfleger, keine Pflegerin wünscht. Pflegen heißt sich um den Menschen kümmern, mit allen seinen tageszeitabhängigen, individuellen Bedürfnissen, seiner Gebrechlichkeit und seinen Besonderheiten. Die menschliche Nähe, die Beobachtung, der Hautkontakt, die Stimme und das Zuhören können und sollen nicht durch Technik ersetzt werden. Es gibt aber eine ganze Reihe an digitalen Anwendungsmöglichkeiten, welche bereits in der Pflege ihren Raum gefunden haben, sicher auch noch ausbaufähig sind. Die Digitalisierung dient vor allem dem Informationsfluss, der Organisation und der Vernetzung, erleichtert und sichert viele Arbeitsprozesse. Hierzu zählen vor allem Pflegeplanung und -dokumentation, technische Assistenzsysteme, computergestützte Pflegehilfsmittel, Smart-Home-Systeme und für die Mitarbeiter auch E-Learning-Systeme.
Computergestützte Pflegedokumentation: Lesbarkeit und damit auch Klarheit in der Berichterstattung zwischen den Diensten oder Dienstschichten, in den ärztlichen Verordnungen und allgemein im Informationsfluss zur betreuten Person geben Sicherheit. Vor allem auch aus gesetzlicher Sicht. Wir sprechen von Qualitätssicherung bis hin zur Zeiteinsparung.
Vernetzung zwischen den Anbietern, bis hin zu den Netzwerkpartnern wie z.B. zum Gesundheitsbetrieb - Seniorenwohnheim, zu den Kontrollorganen im Land und zu den Verbänden. Das bietet Arbeitserleichterung, gibt Transparenz und steht für einen schnellen und effizienten Austausch. Wobei hier auch zu betonen ist, dass es noch viele weitere Möglichkeiten auszuschöpfen gilt.
Bei physischen Entlastungssystemen wie z.B. das intelligente Pflegebett, welches nicht nur alle Positionsänderungen/Bewegungen für Bewohner und Mitarbeiter erleichtert, sondern auch in der Lage ist, personenbezogene Daten wie das Gewicht des Bewohners und weitere Parameter zu monitorieren und gleich direkt in das zentrale Dokumentationssystem einzuspeisen.
Die Verblisterung der Medikamente hat sich in Südtirol leider noch nicht ganz durgesetzt. Dabei bietet diese Sicherheit für den Bewohner/ Patienten, Kosteneinsparung für den Gesundheitsbetrieb und Arbeitszeiteinsparung für die Krankenpflege, Zeit, die direkt dem Bewohner zugutekommen würde.
In der Unterstützung der Patientensicherheit: Bewohner welche z.B. von Demenz betroffen sind, oder Menschen mit hoher Sturzgefahr sind darauf angewiesen, dass die Pflege für ihren Schutz sorgt. Das kann auch bedeuten, dass sich Türen nur in Begleitung öffnen oder dass der Bewohner mittels einer digitalen Überwachung die Einrichtung kontrolliert verlassen kann. Hierzu zählen auch Lokalisierungs-, Ortungs- und Trackingsysteme, welche dem Menschen sogar ein großes Stück an Freiheit und Selbständigkeit ermöglichen
Video-Monitoring: z.B. bei psychisch kranken Menschen und Menschen mit einem hohen Selbst- oder Fremdgefährdungspotential; hier kann die Überwachungskamera sehr sinnvoll sein und gute Dienste leisten.
TEXT: Maria Oberprantacher
Computergestützte Pflegedokumentation: Lesbarkeit und damit auch Klarheit in der Berichterstattung zwischen den Diensten oder Dienstschichten, in den ärztlichen Verordnungen und allgemein im Informationsfluss zur betreuten Person geben Sicherheit. Vor allem auch aus gesetzlicher Sicht. Wir sprechen von Qualitätssicherung bis hin zur Zeiteinsparung.
Vernetzung zwischen den Anbietern, bis hin zu den Netzwerkpartnern wie z.B. zum Gesundheitsbetrieb - Seniorenwohnheim, zu den Kontrollorganen im Land und zu den Verbänden. Das bietet Arbeitserleichterung, gibt Transparenz und steht für einen schnellen und effizienten Austausch. Wobei hier auch zu betonen ist, dass es noch viele weitere Möglichkeiten auszuschöpfen gilt.
Erleichterung und Sicherheit
Rufanlage/Hausnotruf: Die Rufanlage gibt es mittlerweile in sehr vielen Varianten vom Kabel- bis zum Funksystem und im stationären Bereich bieten fast alle die Möglichkeit, auch ohne Betreten des Zimmers, schnell nach den Bedürfnissen des Bewohners zu fragen.Bei physischen Entlastungssystemen wie z.B. das intelligente Pflegebett, welches nicht nur alle Positionsänderungen/Bewegungen für Bewohner und Mitarbeiter erleichtert, sondern auch in der Lage ist, personenbezogene Daten wie das Gewicht des Bewohners und weitere Parameter zu monitorieren und gleich direkt in das zentrale Dokumentationssystem einzuspeisen.
Die Verblisterung der Medikamente hat sich in Südtirol leider noch nicht ganz durgesetzt. Dabei bietet diese Sicherheit für den Bewohner/ Patienten, Kosteneinsparung für den Gesundheitsbetrieb und Arbeitszeiteinsparung für die Krankenpflege, Zeit, die direkt dem Bewohner zugutekommen würde.
In der Unterstützung der Patientensicherheit: Bewohner welche z.B. von Demenz betroffen sind, oder Menschen mit hoher Sturzgefahr sind darauf angewiesen, dass die Pflege für ihren Schutz sorgt. Das kann auch bedeuten, dass sich Türen nur in Begleitung öffnen oder dass der Bewohner mittels einer digitalen Überwachung die Einrichtung kontrolliert verlassen kann. Hierzu zählen auch Lokalisierungs-, Ortungs- und Trackingsysteme, welche dem Menschen sogar ein großes Stück an Freiheit und Selbständigkeit ermöglichen
Video-Monitoring: z.B. bei psychisch kranken Menschen und Menschen mit einem hohen Selbst- oder Fremdgefährdungspotential; hier kann die Überwachungskamera sehr sinnvoll sein und gute Dienste leisten.
Anregung für geistige Fitness
Spiele und Aktivierungsprogramme: In der Aktivierung und in der Tagesgestaltung sind digitale Hilfsmittel wie Computerspiele bis hin zu den digitalen Medien eine sehr große Hilfe und Bereicherung nicht zuletzt auch, weil mittlerweile viele unserer Senioren grundsätzlich schon mit technologischen Utensilien vertraut sind.
Es braucht Weiterbildung
In einigen Bereichen wünschen wir uns ein schnelleres und kompetenteres Voranschreiten der Technologie. Aber mangelndes Wissen zu den technischen Möglichkeiten, fehlendes Knowhow der Mitarbeiter*innen im Umgang mit den digitalen Möglichkeiten, so wie das Fehlen bereits erprobter verfügbarer technischer Lösungen, verlangsamen diesen Prozess. Eine unserer Herausforderungen ist es, in naher Zukunft in diesen Bereich in Form von gezielten Weiterbildungen zu investieren. Dadurch können auch viele ethische und juridische Aspekte und Fragen schon vor der Implementierung gut aufgearbeitet werden und den Mitarbeiter*innen wird auch sensibilisiert zu intervenieren, wenn es in der Pflege zu Fehlentwicklungen bzw. nicht zielführendem Einsatz von technischen Innovationen kommt. Ziel soll immer sein, Arbeitszeiteinsparungen aufgrund von EDV unterstützten Optimierungen zugunsten von Zeit am Menschen zu schaffen.TEXT: Maria Oberprantacher