KVW Aktuell

Schöne Worte ohne Wirkung!

Das Geschäft mit den Werten
Josef Stricker,
geistlicher Assistent des KVW
Werte sind in aller Munde. Man beruft sich auf sie oder versteckt sich hinter ihnen. Nichts ist leichter als sich auf abstrakte Werte wie Demokratie, Gerechtigkeit, Achtung der Menschenwürde, friedliches Zusammenleben, ecc. zu einigen. Wer soll da schon dagegen sein? Problematisch wird es erst, wenn es um deren Umsetzung geht. Da gehen bald mal die Auffassungen auseinander. Wie fast überall steckt auch bei den Werten der Teufel im Detail. Was folgt aus dem Bekenntnis zur Würde des Menschen beispielsweise für den Umgang mit Menschen auf der Flucht? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Sozialpolitik?
Nichts entwertet das Bekenntnis zu Werten so schnell und so nachhaltig wie Opportunismus, Doppelmoral und das Unterlaufen der eigenen Prinzipien. Politikverdrossenheit dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass viele Bürger merken, wie sehr die Politik von Interessen und nicht von Werten geleitet wird.
Kaum hatte die SVP die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Lega von der Annahme eines Wertekatalogs abhängig gemacht, signalisierten Vertreter der hiesigen Lega bereits Zustimmung. Man habe keinerlei Problem, dem vorgelegten Wertekatalog zuzustimmen, ließen sie über die Medien wissen. Gleichzeitig erklärten dieselben Lega-Leute, im Falle einer Koalition mit der Volkspartei hätten sie gerne das Ressort für Sozialwesen, „denn dort gibt es etliche Ungerechtigkeiten zu Lasten der Einheimischen, die wir aus der Welt schaffen möchten“. Als kurze Zeit später das Unterschreiben des Wertekatalogs am Veto von Matteo Salvini scheiterte, wurde das Thema Werte vertagt. Spätestens da hätten die Alarmglocken läuten müssen. Welche Sozialpolitik peilt die Lega an? Eine dem Prinzip der Bedürftigkeit verpflichtete, oder aber eine ethnische Ausgrenzungspolitik? Nicht am Allgemeinen, nein, im Konkreten entscheidet sich, was Werte „wert“ sind.
TEXT: Josef Stricker

KVW Aktuell

„Wohnen im Alter“ auf der Herbstmesse

Auf der Herbstmesse in Bozen treffen sich alljährlich Unternehmen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum und Italien. Mit knapp 40.000 Besuchern war die Messe auch 2018 wieder ein richtiger Publikumsmagnet. Das wollte die Genossenschaft “Wohnen im Alter” nutzen und war heuer auch mit einem Stand vor Ort.
Für den Obmann Otto von Dellemann ist es wichtig, dass so viele Menschen wie möglich über die Dienste von „Wohnen im Alter“ informiert werden. Der Andrang war groß, viele Interessierte hatte Fragen zu den verschiedensten Dienstleistungen, die die Genossenschaft anbietet. Die Vorstandsmitglieder und der Obmann waren bemüht die Besucherinnen und Besucher mit allen Infos zu versorgen. Mit dabei war auch ein zertifizierter Fachbetrieb von „Wohnen im Alter“, Hans Duffek von Elektro Universal. Das Weiße Kreuz als Mitgliedsorganisation der Genossenschaft war auf der Herbstmesse vertreten und hat zum Hausnotruf beraten. Auch die Landesräte Martha Stocker und Philipp Achhammer haben vorbeigeschaut.
Die Genossenschaft wurde im Mai 2016 gegründet. Durch die Zusammenarbeit unterschiedlichster Organisationen bei „Wohnen im Alter“ sind Dienstleistungen entstanden, die es vorher in dieser Form noch nicht gab. „Wohnen im Alter“ ergänzt die bestehenden Dienste des Sanitäts- und Sozialwesens sowie der Seniorenwohnheime und beschreitet neue Wege für das Einbeziehen des Ehrenamtes.
Aktuell arbeiten bei Wohnen im Alter folgende Organisationen zusammen: Südtiroler Gemeindenverband, LVH, Weißes Kreuz, KVW, Stiftung St. Elisabeth, coop. sophia, Legacoopbund, CooperDolomiti, ASP Servizi, Raiffeisenkasse Bozen, Humanitas24 und die Arche im KVW.
Das Angebot geht von Beratung und Umsetzung von barrierefreien Wohnungen über Sicherheit und Alltagshilfen für Zuhause, Weiterbildungsangeboten und Transportdiensten, der Vermittlung von Pflegepersonal, bis hin zur Beratung von Finanzierungen und Rechtsbeistand. „Unser Ziel ist es, den Senioren die Erhaltung eines individuellen und privaten Lebensstils zu ermöglichen. Wenn hierfür eine bodenbündig eingebaute Dusche, ein Hausnotruf, stundenweise Haushaltshilfen oder soziale Für- und Vorsorge notwendig sind, so werden wir den Interessierten die entsprechenden Kontakte vermitteln und Unterstützung anbieten“, sagt Obmann Otto von Dellemann.
Die Genossenschaft berät Senioren, die Zuhause alt werden wollen, Angehörige, aber auch junge Menschen, die ein barrierefreies Haus bauen oder eine Wohnung sanieren wollen.
Wer „Wohnen im Alter“ auf der Herbstmesse verpasst hat, kann sich trotzdem jederzeit an die Genossenschaft wenden. Den Kontakt findet man unter www.wohnen-im-alter.it