Gesundheit

Gut einschlafen

Mit natürlichen Möglichkeiten gesunden Schlaf fördern
Abends vor dem Schlafengehen eine Tasse Kräutertee trinken kann ein hilfreiches Ritual zum Abschalten vom Alltag sein.
Es gibt viele Ursachen, weshalb wir nachts oft noch lange wachliegen und nicht ein- oder durchschlafen können. Zum Glück gibt es einige natürliche Möglichkeiten, um den gesunden Schlaf zu fördern – und das ganz ohne Nebenwirkungen.
Doris Karadar, Dipl. Erborista
(Heilpflanzenexpertin), Aromatologin,
Kneipp-Gesundheitstrainerin,
Seminarleiterin, Referentin,
Gründerin vom Bio Paradies in Eppan.
Oft ist es der Alltagsstress, der uns wach hält und den Kopf voller Gedanken nicht zur Ruhe kommen lässt. Naturprodukte wie Bach- oder Buschblüten, ätherische Öle, Kräutertinkturen, Kräutertees, einfache Wickel oder ein Kneipp-Knieguss können sehr hilfreich sein. Auch Entspannungsübungen, ein wohltuendes warmes Bad oder sanfte Musik unterstützen den Schlaf.
Bach- und Buschblüten wirken auf der Schwingungsebene. „Sie haben eine ausgleichende und harmonisierende Wirkung auf unsere Seelenebene“, so Dr. Eduard Bach. Von den Bachblüten hat sich White Chestnut (bei immer wiederkehrenden Gedanken) besonders bewährt, aber auch Impatiens (bei innerer Unruhe), Olive (bei Überarbeitung und Erschöpfung), Mimulus (bei spezifischen Ängsten), Vervain (bei starker Anspannung), Agrimony (bringt dem nach außen Lustigen auch die innere Ruhe) oder bei Panik, Angst, Trauer und in Notsituationen die Rescue Remedy (Bachs Notfalltropfen).
Sehr hilfreich sind auch die Mischungen der australischen Blütenessenzen, wie die Mischung Stress Stopp (bei innerer Unruhe), Equilibrio Donna (in den Wechseljahren), Relationship (bei zwischenmenschlichen Blockaden), Adol (in der Pubertät) oder die Emergency Mischung (bei Angst, Panik, Unruhe, Schockerlebnissen).
Gesunde Düfte, wie die von echten ätherischen Ölen, können auch den Schlaf fördern. Besonders entspannend und ausgleichend wirken das ätherische Öl von Lavendel fein, Kamille römisch, Bergamotte, Zirbelkiefer, Benzoe, Ylang Ylang und Rosengeranie. Auch die besonders wertvollen ätherischen Öle der echten Damaszenerrose, Melisse oder des Jasmins wirken sehr unterstützend für einen ausgeglichenen Schlaf. Es gibt hierzu verschiedene Anwendungsmöglichkeiten: z.B. 1 - 2 Tropfen Lavendel fein auf ein Taschentuch oder auf ein Kissen geben und den wohltuenden Duft einatmen. Wer einen Mikrovernebler oder eine Duftlampe hat, sollte diese ca. 1 Stunde vor dem Schlafengehen mit einem der oben genannten Düfte einschalten. (Das Gerät soll nicht die ganze Nacht laufen). Oder Sie gönnen sich vor dem Zubettgehen ein entspannendes Voll- oder Fußbad. Vermischen Sie hierzu 5 Tropfen Lavendel fein mit 4 Tropfen Bergamotte oder Zirbelkiefer auf ca. 500 gr Himalayasalz, gut umrühren. Pro Fußbad 1 - 2 Esslöffel davon verwenden. Für das warme Vollbad die gesamte Mischung ins Badewasser geben und ca. 15 - 30 Minuten das Bad genießen und dann gleich ins Bett gehen.
Kräutertee: Eine wohltuende 100 gr Kräutermischung zum Ein- und Durchschlafen ist z.B. 30 gr Baldrianwurzel, 25 gr Passionsblumenkraut, 15 gr Orangenblüten, 10 gr Hopfenzapfen, 15 gr Melissenkraut, 5 gr Lavendelblüten. Abends circa eine Stunde vor dem Schlafen auf eine Tasse 1 Teelöffel Kräuterteemischung geben, mit heißem Wasser übergießen und circa 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Ungesüßt schluckweise trinken.
Escolzia Kräutertropfen: Wer keinen Tee mag und es lieber mit naturheilkundlichen Kräutertropfen probieren möchte, für den kann die Tinktur der kalifornischen Mohnblüte (Escolzia) hilfreich sein. Besonders bei Übererregbarkeit, Schlafstörungen und Nervosität wird sie empfohlen.
TEXT UND FOTO: Doris Karadar

Gesundheit

Erholsamen Schlaf finden

Das Schlafzimmer als Ruheraum gestalten
Gestaltung eines Schlafzimmers mit erdigen Farbtönen, weichen Leinenstoffen und viel naturbelassenem Holz - FOTO: Arnold Richter, PROJEKT: Christine Pfeifer
Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlafzimmer. Zu einer erholsamen Nacht
kann auch die Gestaltung des Schlafzimmers beitragen.
Christine Pfeifer, Architektin,
Dipl. Baubiologin nach IBN und
Feng Shui- Trainerin
mit Planungsbüro in Eppan
Für die meisten von uns ist das Schlafzimmer der Raum, in dem wir uns am längsten aufhalten. Sowohl in der Baubiologie, als auch im Feng Shui, wird das Schlafzimmer als der wichtigste Raum überhaupt erachtet. Hier soll sich unser Körper von den Belastungen des Alltags erholen können. Je besser wir in der Nacht physisch und mental regenerieren, umso belastbarer sind wir tagsüber. Dennoch wird das Schlafzimmer bei der Gestaltung oft stiefmütterlich behandelt, mehr Augenmerk wird auf andere Räume gelegt, die wir untertags benutzen wie Küche und Wohnzimmer. „Wir nutzen das Schlafzimmer ja nur zum Schlafen“, ist das Argument, mit dem Funktionen, die in anderen Räumen keinen Platz zu finden scheinen, in das Schlafzimmer verlegt werden. Vom Bügelbrett bis zum Computer wird manche Tätigkeit in unseren Ruheraum verbannt. Selbst als Abstellraum muss er herhalten.
Vermeinden, was Ruhe stört
Ein erholsamer Schlaf hängt wesentlich von der Gestaltung des Zimmers ab. Was wir in einem Raum bewusst wahrnehmen ist nur ein kleiner Teil dessen, was an Eindrücken aufgenommen wird. Wenn sich im Schlafzimmer ein Berg unerledigter Arbeit auftürmt, so kann unser Bewusstsein das vielleicht verdrängen, unser Unterbewusstsein nicht. Alles sollte vermieden werden, das unseren tiefen und erholsamen Schlaf stören könnte.
Ruhige Atmospähre schaffen
Wie kann ich nun das Schlafzimmer gestalten, damit es die Schlafqualität unterstützt? Dabei kann es hilfreich sein, sich Assoziationsketten zum Thema Ruhe und Schlaf zu bilden. Was fällt mir alles ein, wenn ich an meine Idealvorstellung eines Schlafzimmers denke? Wie sollte sich dieser Raum anfühlen: ruhig und leise, ungestört und gemütlich, kuschelig und warm, stimmungsvolles Licht und guter Geruch. Diese Gedanken kann ich bei der Gestaltung des Raumes umsetzen. Dazu gehören:
Eine passende Farbgestaltung, bei der auf ruhige und harmonische Farbabstimmung geachtet wird.
Naturmaterialien wie Holz, Lehm, Baumwolle oder Leinen, die beruhigend und ursprünglich wirken und dabei keine gesundheitsschädigenden Schadstoffe emittieren. Zirbenholz wirkt laut Studien besonders beruhigend.
Der richtige Platz fürs Bett an einer geschlossenen und ruhig gestalteten Wand.
Ordnung unterstützt unser Wohlbefinden: daher auf geschlossene Stauräume wie Schränke oder abgetrennte begehbare Schränke achten, Nachttisch zum Verstauen der wichtigsten Bedarfsgegenstände, Tagesdecke zum Abdecken der Betten.
Sollte der Arbeitsplatz trotzdem im Schlafzimmer sein müssen, darauf achten, dass er vom Bett aus nicht sichtbar ist und durch Paravents oder aufklappbare Möbel zum Verschwinden gebracht werden kann.
Bewusste Auswahl von Dekoration und Bildern, nach dem Motto: weniger ist mehr.
Vermeiden von Belastung durch Elektrosmog (hier lassen Sie sich am besten von einem Fachmann beraten). Radiowecker, Handy und Tablet haben am Schlafplatz nichts verloren. Auch auf den Fernseher sollten Sie verzichten.
Vielleicht haben Sie Lust bekommen, Ihr Schlafzimmer nach diesen Merkmalen kritisch zu begutachten. Sicherlich wird Ihnen etwas auffallen, das Sie noch verbessern können. Falls Sie Unterstützung wünschen, finden Sie diese bei den Fachberatern des Vereines „Baubiologie Südtirol“ unter www.baubiologie.bz.it.
TEXT: Christine Pfeifer