KVW Aktuell

Rente und Altersarmut

Nicht alle über einen Kamm scheren
Josef Stricker,
geistlicher Assistent des KVW
Im Oktober wird der neue Landtag gewählt. Wie vor fünf Jahren wird auch heuer mit dem Thema Rente wieder Stimmung gemacht. Ein nicht näher definiertes Komitee tritt mit der Forderung an die Öffentlichkeit, die neue Landesregierung möge Renten unter 1000 Euro monatlich mit Mitteln aus dem Landeshaushalt aufstocken. In Südtirol sollen über 30.000 Rentner und Rentnerinnen betroffen sein. Solche Forderungen sind, sollten sie je von der Politik in Betracht gezogen werden, nicht nur unrealistisch, sondern höchst ungerecht. Unrealistisch, weil Südtirol in Rentensachen Null Zuständigkeit hat. Ungerecht, weil die Rente auf einer Versicherung beruht und keine Sozialleistung ist. Die Folge wäre eine Ungleichbehandlung zwischen denen, die lange Zeit in den Rententopf eingezahlt haben und jenen, die das nicht getan haben.
Nach geltendem Recht werden für die Berechnung der Rente drei Kriterien hergenommen: die Anzahl der versicherten Jahre, die Höhe der eingezahlten Beiträge und das Pensionsantrittsalter. Dies ist, vereinfacht ausgedrückt, die mathematische Rentenformel in den meisten Staaten der EU. Nur wer einer versicherten Arbeit nachgegangen ist, hat Anspruch auf eine Rente; die Höhe der Rente wird errechnet aus der Summe der ein gezahlten Beiträge. Wer wenig oder nichts in den Rententopf eingezahlt hat, hat aus dem Rententopf nichts zu erwarten.
Die Rente ist ein Mittel gegen Altersarmut, aber beileibe nicht das einzige. Wer aus welchen Gründen auch immer einer versicherten Arbeit nicht nachgegangen ist oder Schwarzarbeit bevorzugt hat und im Alter mittellos dasteht, hat kein Anrecht auf Rente, wohl aber auf Sozialgeld, sofern er seine Bedürftigkeit nachweisen kann. Höhe und Zuteilung des Sozialgeldes erfolgt auf Basis der Bedürftigkeit. Grundsätzlich gilt: Die Rente folgt dem Versicherungsprinzip, das Sozialgeld richtet sich nach der Bedürftigkeit.
TEXT: Josef Stricker

KVW Aktuell

Das KVW Jahresthema erleben

Fahrt ins Arbeitsmuseum und nach Mauthausen
Besuch der Ausstellung „Arbeit ist unsichtbar“ im Arbeitsmuseum Steyr und Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Was machen wir zum Jahresthema? Was können die Ortsgruppen damit anfangen? Verstehen wir das Thema überhaupt? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen uns immer wieder:
Heuer bieten wir mit KVW Reisen aus Anlass des Jahresthemas „Arbeit. Macht. Sinn – Macht euch solidarisch“ eine Kurzeise für die Mitglieder in den Landes-, Bezirks- und Ortsausschüssen an. Es ist eine gute Möglichkeit, uns miteinander auf den Weg zu machen, eine schöne Gemeinschaft zu erfahren und uns inhaltlich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Wir fahren mit dem Bus über Bayern nach Oberösterreich, wo wir in der alten Industriestadt Steyr mit den Steyr- und BMW-Motorwerken, der Firma Hartlauer und anderen großen Betrieben haltmachen. Dort besuchen wir das Arbeitsmuseum mit seiner aktuellen Ausstellung zum Thema Arbeit. In Steyr werden wir auch übernachten und für ein gemütliches Miteinander sorgen.
Am zweiten Tag unserer Reise besuchen wir das Konzentrationslager Mauthausen und denken über Sinn und Entartung der Arbeit nach. Auf dem Rückweg machen wir für ein gutes Mittagessen halt, bevor wir am frühen Abend wieder in Südtirol eintreffen. Ich freue mich auf zwei inhaltlich und gemeinschaftlich schöne Tage!
PS: Noch eine Idee: Für die Ortsgruppen wäre das eine gute Gelegenheit, ihren Mitgliedern im Rahmen der Möglichkeiten einen Zuschuss zu den Reisekosten zu gewähren.
Reiseprogramm
Samstag, 17.11. - Anreise, Besuch des Arbeitsmuseums in Steyr
Anreise mit dem Bus von Toblach, Bruneck, Vahrn, Sterzing, Innsbruck, Salzburg, Linz nach Steyr (Shuttle ab Meran bis Vahrn). Kurzer Stopp auf der Fahrt fürs Mittagessen. Am Nachmittag Besuch der Ausstellung „Arbeit ist unsichtbar“ im Museum Arbeitswelt und Möglichkeit zur Auseinanderstzung mit dem Thema bei einer Gruppenführung. Fahrt ins Hotel, Abendessen und Übernachtung.
Sonntag, 18.11. - Besuch der KZ Gedenkstätte Mauthausen – Heimreise
Nach dem Frühstück Fahrt nach Mauthausen. Dort begleiteter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte. Ein gemeinsames Mittagessen wird die Reise abschließen. Die Heimreise geht über das Kleine Deutsche Eck, Wörgl und Innsbruck nach Südtirol.
Unterkunft
Das familiär geführte Hotel Minichmayr**** ist ruhig gelegen, nur ein paar Gehminuten vom Zentrum entfernt. Das Hotel verfügt über eine kleine Panorama-Wellness-Oase.
Preis
Der Preis beträgt 210 Euro, eventueller Einzelzimmerzuschlag 20 Euro. Bankverbindung:
Südtiroler Volksbank, IBAN Kodex IT 65 T 05856 11601 05057 1103497. Kennwort: Rechnungsnummer + KVW Reise Steyr
Im Preis inbegriffen
An- und Abreise mit dem Reisebus; 1 Übernachtung im Zweibettzimmer mit Halbpension im Hotel in Steyr; Führung im Arbeitsmuseum Steyr; Geführter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
TEXT: Karl Heinz Brunner