KVW Aktuell

Leerstände besser nutzen

Tagung der Plattform Land mit vielen Ideen
Ein effizientes Flächenmanagement, das einerseits wertvollen Kulturgrund schützt und andererseits eine notwendige Entwicklung des Wohnbaus und der Wirtschaft zulässt, wird zunehmend wichtiger. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Leerstandsmanagement.
Südtirol hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr gut entwickelt. Ein Grund dafür waren Investitionen in Infrastrukturen, Wohngebiete und Gewerbegebiete. Nun müsse der Akzent mehr auf den Schutz des wertvollen Kulturgrundes gelegt werden – unter anderem durch ein Leerstandsmanagement, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Tagung der Plattform Land.
Auf Förderungen für jene, die Bestandskubaturen nutzen, setzt das Land Baden-Württemberg. „Besonders Sanierungen werden großzügig unterstützt, aber auch der Abbruch und Wiederaufbau“, sagte der Minister für den ländlichen Raum Peter Hauk. Die Gemeinden haben die Aufgabe, Anreize für die Innenentwicklungen zu setzen. Das Geld komme vom Land, so Hauk.
Auch in der Schweiz ist der Bodenverbrauch ein großes Thema, besonders seit der Volksabstimmung im Jahr 2013. „Die Bevölkerung hatte sich damals für einen besseren Schutz des Kulturgrundes ausgesprochen. Daraufhin wurde die Ausweisung von Bauzonen erschwert. Nur wenn so gut wie keine umgewidmeten Flächen mehr frei sind, wird neues Bauland ausgewiesen“, berichtete Lukas Bühlmann, der Direktor der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung. Gleichzeitig wird Bauland, das trotz Umwidmung nicht verbaut wird, „mobilisiert“, d.h. höher besteuert oder sogar enteignet. Weitere Maßnahmen zum Schutz der Kulturflächen sind vermehrte Rückwidmungen sowie das Auffüllen von Baulücken, sprich die Innenverdichtung. Doch ein effizientes Leerstandsmanagement schützt nicht nur wertvollen Kulturgrund, sondern erhöht auch die Attraktivität einer Ortschaft. „In Schweizer Gemeinden werden aufgelassene Geschäfte neu belebt, indem z. B. ein Friseur im Geschäftslokal gleichzeitig auch eine Bar betreibt oder das Geschäft von Bauern aus der Umgebung als Verkaufsfläche für regionale Produkte genutzt wird.“ Anderenorts werden Teile der Einnahmen aus den Mietwohnungen in den oberen Stockwerken dazu genutzt, um die Miete für das Geschäftslokal im Erdgeschoss möglich gering zu halten.
Für ein erfolgreiches Leerstandsmanagement wesentlich ist, die Leerstände in den Gemeinden zu kennen und zu erfassen. Die Plattform Land hat deshalb im letzten Jahr das Pilotprojekt „Leerstandsmanagement“ ins Leben gerufen. In fünf Gemeinden werden die Leerstände erhoben. Ziel ist es, das Projekt flächendeckend auf ganz Südtirol auszuweiten. Eine der fünf Gemeinden ist Tramin. „Wir haben freie Wohnungen und Gewerbeimmobilien erhoben. In Tramin sind 37 Wohnungen und 26 Gebäude leer, was dem Wohnraum von ungefähr 340 Personen entspricht. Müssten hier neue Wohnbauzonen ausgewiesen werden, bräuchte es in etwa 3,5 Hektar Kulturgrund“, rechnete Bürgermeister Wolfgang Oberhofer vor.

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Auf dem Weg ins neue Arbeitsjahr

Klausurtagung des KVW Landes­aus­schusses zum Arbeitsjahr 2018/2019
Werner Atz
KVW Geschäftsführer
Einerseits gehen viele Ortsgruppen in die verdiente Sommerpause, andererseits bereiten wir uns auf Landesebene auf das nächste
Arbeitsjahr vor, welches im September beginnt und im Sommer 2019 abgeschlossen wird. In Masatsch in Oberplanitzing wurde vor kurzem das Jahresthema 2018/2019 ausgearbeitet, welches, mit einer Pressekonferenz nach der Sommerpause eingeläutet wird.
Viele Ortsgruppen nutzen die Sommerzeit, Energie für das nächste Arbeitsjahr zu tanken. Dies geschieht aber nicht mit Nichtstun, sondern durch ein Sommerprogramm wie Familienfeste, Wanderungen und gemütliches Beisammensein. Auch diese Zeit ist wichtig. Auszeiten geben uns wieder die nötige Motivation stark und engagiert in das nächste Arbeitsjahr zu starten.
Ein wichtiger Moment im Herbst wird die Wallfahrt des KVW nach Maria Weißenstein sein. Diese Wallfahrt findet im Rahmen des 70-jährigen Jubiläums statt und ist krönender Abschluss der Feierlichkeiten, die mit der Jubiläumsfeier am 28. April begonnen haben und von vielen Ortsgruppen weitergeführt wurden. Am Samstag, 6. Oktober wird Bischof Ivo Muser mit vielen Gläubigen und Wallfahrern die heilige Messe in Maria Weißenstein feiern. Ein großes Dankeschön geht hierbei an den KVW Bezirk Bozen, welcher die Organisation dieser Sternwallfahrt übernommen hat. Ich freue mich mit vielen Menschen diese Wallfahrt zu begehen.
Am Ende eines Arbeitsjahres gilt es auch allen jenen zu danken, die die vielen Tätigkeiten des KVW ermöglicht haben. Deshalb geht ein großer Dank an alle Ehrenamtlichen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene, die mit ihrem Einsatz immer wieder Vorbild für viele sind. Ein Dank geht an alle hauptamtlichen MitarbeiterInnen, die viel leisten und ein großes Dankesschön allen Mitgliedern im KVW, welche den Verband immer unterstützen!
Text: Werner Atz