KVW Aktuell

Senioren in der digitalen Welt

Die Nordtiroler Organisationen Netzwerk Computeria, Familien & Senioren Info und das Katholische Bildungswerk Tirol haben die Südtiroler „Senioren-Online-Helfer“ zu ihrer Tagung in Hall eingeladen. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Senior/Innen in der digitalen Welt“.
In einem geschichtlichen Überblick wurden zunächst die technische Entwicklungen im vergangenen Jahrhundert aufgezeigt: im Transportwesen, in den Fabriken und Haushalten bis zu den neuen Medien heute, welche das Leben durch die Digitalisierung gewaltig verändern.
Welche Entwicklungen erwarten uns? Man muss nicht alles mitmachen, aber wir können die Vorteile nützen.
Felix De Zordo stellte die neuen Computerias in Tirol vor, die bereits in 40 Gemeinden eröffnet worden sind. Sie bieten den Interessierten eine Gelegenheit, Neues aus der digitalen Welt zu erfahren und auszuprobieren. Freiwillige geben Tipps für Computer-Bedienung, Tabletts und Handys. Die Gemeinden stellen dafür Räume und Computer zur Verfügung.
Bei dieser Veranstaltung im Rahmen der BildungOnline nahmen über 90 Besucher teil und nutzten die Möglichkeiten, in Workshops verschiedene Anwendungsbereiche auszuprobieren, wie Digitalisierung von Fotos und Videos, die Sicherheitsangebote des Roten Kreuzes wie „Zuhause sicher leben“ kennen zu lernen und computergesteuerte Arbeitsbereiche einzurichten. Mehrere Organisationen bieten für EinsteigerInnen Kurse für Computer, Smartphone und Tablett an.
Die Teilnehmenden waren beeindruckt und begeistert über die neuen Möglichkeiten von heute.

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Leerstände besser nutzen

Tagung der Plattform Land mit vielen Ideen
Ein effizientes Flächenmanagement, das einerseits wertvollen Kulturgrund schützt und andererseits eine notwendige Entwicklung des Wohnbaus und der Wirtschaft zulässt, wird zunehmend wichtiger. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Leerstandsmanagement.
Südtirol hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr gut entwickelt. Ein Grund dafür waren Investitionen in Infrastrukturen, Wohngebiete und Gewerbegebiete. Nun müsse der Akzent mehr auf den Schutz des wertvollen Kulturgrundes gelegt werden – unter anderem durch ein Leerstandsmanagement, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Tagung der Plattform Land.
Auf Förderungen für jene, die Bestandskubaturen nutzen, setzt das Land Baden-Württemberg. „Besonders Sanierungen werden großzügig unterstützt, aber auch der Abbruch und Wiederaufbau“, sagte der Minister für den ländlichen Raum Peter Hauk. Die Gemeinden haben die Aufgabe, Anreize für die Innenentwicklungen zu setzen. Das Geld komme vom Land, so Hauk.
Auch in der Schweiz ist der Bodenverbrauch ein großes Thema, besonders seit der Volksabstimmung im Jahr 2013. „Die Bevölkerung hatte sich damals für einen besseren Schutz des Kulturgrundes ausgesprochen. Daraufhin wurde die Ausweisung von Bauzonen erschwert. Nur wenn so gut wie keine umgewidmeten Flächen mehr frei sind, wird neues Bauland ausgewiesen“, berichtete Lukas Bühlmann, der Direktor der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung. Gleichzeitig wird Bauland, das trotz Umwidmung nicht verbaut wird, „mobilisiert“, d.h. höher besteuert oder sogar enteignet. Weitere Maßnahmen zum Schutz der Kulturflächen sind vermehrte Rückwidmungen sowie das Auffüllen von Baulücken, sprich die Innenverdichtung. Doch ein effizientes Leerstandsmanagement schützt nicht nur wertvollen Kulturgrund, sondern erhöht auch die Attraktivität einer Ortschaft. „In Schweizer Gemeinden werden aufgelassene Geschäfte neu belebt, indem z. B. ein Friseur im Geschäftslokal gleichzeitig auch eine Bar betreibt oder das Geschäft von Bauern aus der Umgebung als Verkaufsfläche für regionale Produkte genutzt wird.“ Anderenorts werden Teile der Einnahmen aus den Mietwohnungen in den oberen Stockwerken dazu genutzt, um die Miete für das Geschäftslokal im Erdgeschoss möglich gering zu halten.
Für ein erfolgreiches Leerstandsmanagement wesentlich ist, die Leerstände in den Gemeinden zu kennen und zu erfassen. Die Plattform Land hat deshalb im letzten Jahr das Pilotprojekt „Leerstandsmanagement“ ins Leben gerufen. In fünf Gemeinden werden die Leerstände erhoben. Ziel ist es, das Projekt flächendeckend auf ganz Südtirol auszuweiten. Eine der fünf Gemeinden ist Tramin. „Wir haben freie Wohnungen und Gewerbeimmobilien erhoben. In Tramin sind 37 Wohnungen und 26 Gebäude leer, was dem Wohnraum von ungefähr 340 Personen entspricht. Müssten hier neue Wohnbauzonen ausgewiesen werden, bräuchte es in etwa 3,5 Hektar Kulturgrund“, rechnete Bürgermeister Wolfgang Oberhofer vor.