KVW Aktuell
Stadt-Land-Gefälle
Neue Herausforderungen für unser Land
Josef Stricker, geistlicher Assistent des KVW
Südtirol ist nach dem Zweiten Weltkrieg die Landflucht erspart geblieben. Die wichtigsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Entscheidungen der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre hinein waren allesamt von volkstumspolitischen Erwägungen geleitet. Eine der folgenreichsten Nebenwirkungen dieser Politik bis heute war die Erhaltung der flächendeckenden Besiedlung des Landes. Es kam zu einer starken Förderung der Landwirtschaft, die im Übrigen bis heute anhält. Die Landesregierung setzte auf Klein- und Mittelbetriebe, verstreut über das ganze Land, und sie bastelte an einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Landwirtschaft, produzierendem Gewerbe und Dienstleistungssektor. Technische und soziale Infrastrukturen rundeten das Ganze ab. So kam es zu einem wohltuenden Ausgleich zwischen den städtischen Ballungszentren und dem ländlichen Raum. Vorzüge, die das Land wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch stark gemacht haben.
Doch jetzt droht Gefahr. Während die städtischen Ballungszentren und die stadtnahen Gebiete wachsen, beginnt der ländliche Raum auszudünnen, insbesondere in den entlegenen Gegenden. Das stellt Land, Bezirksgemeinschaften und Gemeinden vor ganz neue Herausforderungen. Der in den vergangenen zwei Jahren heftig ausgetragene Streit um die Zukunft der peripheren Krankenhäuser gibt einen Vorgeschmack auf das, was da möglicherweise auf uns zukommt. Auch der Trend im Einzelhandel trägt dazu bei, dass sich die Schere weiter öffnet.
Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land muss die Leitvorstellung künftiger Politik sein. Dazu gehören ein ausgewogenes Wirtschaftsgefüge, soziale Infrastrukturen, eine angemessene Gesundheitsversorgung in erreichbarer Nähe, schnelles Internet, Nahversorgung. Das über Jahrhunderte gewachsene Miteinander von Natur- und Kulturlandschaft gehört mit zum Besten, was unser Land heute zu bieten hat.
Doch jetzt droht Gefahr. Während die städtischen Ballungszentren und die stadtnahen Gebiete wachsen, beginnt der ländliche Raum auszudünnen, insbesondere in den entlegenen Gegenden. Das stellt Land, Bezirksgemeinschaften und Gemeinden vor ganz neue Herausforderungen. Der in den vergangenen zwei Jahren heftig ausgetragene Streit um die Zukunft der peripheren Krankenhäuser gibt einen Vorgeschmack auf das, was da möglicherweise auf uns zukommt. Auch der Trend im Einzelhandel trägt dazu bei, dass sich die Schere weiter öffnet.
Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land muss die Leitvorstellung künftiger Politik sein. Dazu gehören ein ausgewogenes Wirtschaftsgefüge, soziale Infrastrukturen, eine angemessene Gesundheitsversorgung in erreichbarer Nähe, schnelles Internet, Nahversorgung. Das über Jahrhunderte gewachsene Miteinander von Natur- und Kulturlandschaft gehört mit zum Besten, was unser Land heute zu bieten hat.
Text: Josef Stricker