Unter diesem Motto hat sich der KVW Bezirksausschuss Vinschgau mit aktuellen Entwicklungen auf dem lokalen Arbeitsmarkt beschäftigt. Als Experte geladen war Robert Grüner, der als Leiter des Arbeitsvermittlungszentrums Schlanders markante Daten zu Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Tal präsentierte.
Knapp 30 Prozent macht der Anteil der unselbständig Beschäftigten gemessen an der Wohnbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren aus. Der öffentliche Sektor ist mit 27 Prozent dominant. Verträge auf bestimmte Zeit überwiegen. Die Arbeitslosenquote hat in den vergangenen Jahren konstant zugenommen und liegt heute im Tal bei knapp sechs Prozent.Besonders hoch ist sie beispielsweise in der Gemeinde Stilfs. Lob gab es für die vielen Kleinbetriebe, die es verstehen, flexibel zu arbeiten.
Was die aktuelle Krise durch die Hoppe-Schließung in St. Martin betrifft, so zeigten sich die anwesenden Bezirksausschussmitglieder auch für den Vinschgau besorgt. Ein vergleichbares Ereignis würde für das Tal besonders negative Folgen haben, da ca. 700 Beschäftigte betroffen wären. Wenn auch positive Signale von der Hoppe-Führung für den Produktionsstandort Vinschgau kommen, sind trotzdem Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Der KVW Vinschgau sieht seine Rolle insbesondere in einem praxisnahen Angebot an Weiterbildung und Umschulung, in enger Abstimmung mit dem Arbeitsvermittlungszentrum und den lokalen Betrieben. Vor allem im Tourismus sollten sinnvolle Lösungen gefunden werden. Die langjährige Kompetenz des KVW in der Qualifizierung von Hotel- und Gastgewerbeangestellten könnte hierbei hilfreich sein. Als nächste Maßnahme sollte eine einfache Marktanalyse erfolgen, um das Angebot für Arbeitgeber und Arbeitnehmer optimal zu gestalten.
Text: Josef Bernhart