KVW Aktuell
KVW ist erfolgreiches Sprachrohr
Interview mit Landesrätin Waltraud Deeg
Landesrätin Waltraud Deeg auf der Landesversammlung des KVW
Du bist Mitglied beim KVW?
Waltraud Deeg: Ja, ich bin Mitglied bei der KVW Ortsgruppe Bruneck. Und ich bin als Ehrenamtliche im KVW Bezirksausschuss Pustertal tätig. Mit den Grundideen des KVW bin ich aufgewachsen, meine Mutter Waltraud Gebert-Deeg war im KVW ja sehr engagiert.
Was bedeutet für dich der KVW?
Deeg: Der KVW ist seit 1948 landesweit Teil des sozialen Gewissens. Er vertritt die Anliegen der einfachen Menschen, der Arbeitnehmer, der Frauen und Mütter. Der KVW steht zu seinen katholischen Wurzeln, die Religion ist ein wichtiger Bezugspunkt geblieben. Aufgrund seiner Stärke hat der KVW einegroße Legitimität und kann als Sprachrohr viele Anliegen weiter bringen.
Du bist nun Landesrätin für Familie und Verwaltungsorganisation. Wirkt dein ehrenamtlicher Einsatz beim KVW hier noch mit?
Deeg: Ich kenne die Abläufe und die Bedürfnisse des Ehrenamtes, vor allem auch im Umgangmit der Verwaltung. Verfahrensvereinfachung und Entbürokratisierung werden zwei Schwerpunkte in meiner Zuständigkeit für die Verwaltungsorganisation sein. Es ist mir bewusst, dass Ehrenamtliche in Vereinen und Organisationen oft viel Zeit mit den Ansuchen um Beiträge verbringen. Es ist mein Ziel nach Möglichkeiten zu suchen, dass im Sinne des Ehrenamtes und mit weniger Bürokratie mehr Zeit für die anderen Aufgaben bleibt.
Bei den Wahlen hast du als besondere Anliegen für deine politische Tätigkeit Familie, Senioren sowie Gesundheit und Lebensqualität genannt. Damit bist du sehrnahe einigen typischen KVW-Themen und du bist Landesrätin für Familie geworden.
Deeg: Familie ist eine Querschnittsaufgabe, sie betrifft alle Bereiche und mehrere Generationen. Auf den Spielen steht „0 – 99“, so ist auch meine Aufgabe für die Familie zu sehen. Es geht um Betreuung, umdie Vereinbarkeit und um die Rahmenbedingungen. Diese greifen in die Bereiche Wohnen, Arbeit und Rente hinein. Ich sehe es als eine spannende Herausforderung und es ist neu für Südtirol. In Österreich gibt es ein Ressort Familie schon länger, ich habe mich kürzlich mit der Nordtiroler Kolleginzu einem Austausch getroffen. Auch meine anderen Zuständigkeiten sind Querschnittsaufgaben. Die Informatik, das Personal und die Verwaltung sind mit vielen anderen Abteilungen und Bereichen eng verbunden und können nicht alleine gesehen werden.
In Südtirol hat es in den vergangenen Monatenstarke Proteste gegen das Verhalten der Politiker gegeben. Fühlst du dich betroffen? Hast du die Wut der Bürger persönlich erlebt?
Deeg: Die Diskussion darüber ist überfällig, die Art der Diskussion ist beeindruckend und schlimm. Persönlich bin ich nicht betroffen, jedoch ist eine grundlegende Vertrauenskrise in der Politik spürbar. Ich bin dafür, dass es bei der Pensionsregelung Änderungen gibt. Auch für diePolitiker sollen die gleichen Regeln gelten wie für alle anderen ArbeitnehmerInnen; sie sollen einzahlen, wie die anderen auch. Die Diskussion über die Rentenregelungen hat Vieles schwieriger gemacht, vor allem dort, wo vom Sparen die Rede ist.
Wie siehst du die Rolle der Verbände? Werden sie von der Politik ernst genommen?
Deeg: Mitden Lobbys ist es wie mit einer Decke: alle ziehen daran und wenn einer nicht zieht ... Die Lobby für sozial Schwache und Benachteiligte ist sehr schwach. Die politischen Spielregeln sind Mehrheitsentscheidungen, auch wenn es ums Geld geht. Wenn sich Interessensverbände von der politischen Diskussion zurückziehen, dann fehlt dort ihre Stimme.
INTERVIEW: Ingeburg Gurndin
Waltraud Deeg: Ja, ich bin Mitglied bei der KVW Ortsgruppe Bruneck. Und ich bin als Ehrenamtliche im KVW Bezirksausschuss Pustertal tätig. Mit den Grundideen des KVW bin ich aufgewachsen, meine Mutter Waltraud Gebert-Deeg war im KVW ja sehr engagiert.
Was bedeutet für dich der KVW?
Deeg: Der KVW ist seit 1948 landesweit Teil des sozialen Gewissens. Er vertritt die Anliegen der einfachen Menschen, der Arbeitnehmer, der Frauen und Mütter. Der KVW steht zu seinen katholischen Wurzeln, die Religion ist ein wichtiger Bezugspunkt geblieben. Aufgrund seiner Stärke hat der KVW einegroße Legitimität und kann als Sprachrohr viele Anliegen weiter bringen.
Du bist nun Landesrätin für Familie und Verwaltungsorganisation. Wirkt dein ehrenamtlicher Einsatz beim KVW hier noch mit?
Deeg: Ich kenne die Abläufe und die Bedürfnisse des Ehrenamtes, vor allem auch im Umgangmit der Verwaltung. Verfahrensvereinfachung und Entbürokratisierung werden zwei Schwerpunkte in meiner Zuständigkeit für die Verwaltungsorganisation sein. Es ist mir bewusst, dass Ehrenamtliche in Vereinen und Organisationen oft viel Zeit mit den Ansuchen um Beiträge verbringen. Es ist mein Ziel nach Möglichkeiten zu suchen, dass im Sinne des Ehrenamtes und mit weniger Bürokratie mehr Zeit für die anderen Aufgaben bleibt.
Bei den Wahlen hast du als besondere Anliegen für deine politische Tätigkeit Familie, Senioren sowie Gesundheit und Lebensqualität genannt. Damit bist du sehrnahe einigen typischen KVW-Themen und du bist Landesrätin für Familie geworden.
Deeg: Familie ist eine Querschnittsaufgabe, sie betrifft alle Bereiche und mehrere Generationen. Auf den Spielen steht „0 – 99“, so ist auch meine Aufgabe für die Familie zu sehen. Es geht um Betreuung, umdie Vereinbarkeit und um die Rahmenbedingungen. Diese greifen in die Bereiche Wohnen, Arbeit und Rente hinein. Ich sehe es als eine spannende Herausforderung und es ist neu für Südtirol. In Österreich gibt es ein Ressort Familie schon länger, ich habe mich kürzlich mit der Nordtiroler Kolleginzu einem Austausch getroffen. Auch meine anderen Zuständigkeiten sind Querschnittsaufgaben. Die Informatik, das Personal und die Verwaltung sind mit vielen anderen Abteilungen und Bereichen eng verbunden und können nicht alleine gesehen werden.
In Südtirol hat es in den vergangenen Monatenstarke Proteste gegen das Verhalten der Politiker gegeben. Fühlst du dich betroffen? Hast du die Wut der Bürger persönlich erlebt?
Deeg: Die Diskussion darüber ist überfällig, die Art der Diskussion ist beeindruckend und schlimm. Persönlich bin ich nicht betroffen, jedoch ist eine grundlegende Vertrauenskrise in der Politik spürbar. Ich bin dafür, dass es bei der Pensionsregelung Änderungen gibt. Auch für diePolitiker sollen die gleichen Regeln gelten wie für alle anderen ArbeitnehmerInnen; sie sollen einzahlen, wie die anderen auch. Die Diskussion über die Rentenregelungen hat Vieles schwieriger gemacht, vor allem dort, wo vom Sparen die Rede ist.
Wie siehst du die Rolle der Verbände? Werden sie von der Politik ernst genommen?
Deeg: Mitden Lobbys ist es wie mit einer Decke: alle ziehen daran und wenn einer nicht zieht ... Die Lobby für sozial Schwache und Benachteiligte ist sehr schwach. Die politischen Spielregeln sind Mehrheitsentscheidungen, auch wenn es ums Geld geht. Wenn sich Interessensverbände von der politischen Diskussion zurückziehen, dann fehlt dort ihre Stimme.
Zur Person
Waltraud Deeg, geboren 1972, verheiratet, Mutter einer 13-jährigen Tochter. Deeg ist KVW Mitglied in Bruneck und im KVW Bezirksausschuss des Pustertales tätig. Im November 2013 wurde sie in den Südtiroler Landtag gewählt. Sie ist Landesrätin für Familie und Verwaltungsorganisation.INTERVIEW: Ingeburg Gurndin