KVW Aktuell

Frauen wählen Frauen

& Männer. Warum?
Foto: Sam Mcnamaral - unsplash
WEIL:
eine ausgewogene Geschlechterrepräsentation beitragen soll, dass nachhaltige politische Maßnahmen und Gesetze getroffen werden, die besser die Interessen und Bedürfnisse der gesamten Menschen dieses Landes langfristig berücksichtigen
WEIL:
Frauen mit ihren Perspektiven und Lösungsansätzen politische Debatten bereichern und in Entscheidungsprozessen somit besser vertreten sind.
WEIL:
somit Geschlechterungleichheiten verringert werden und die Gleichberechtigung sowie Gleichwertigkeit vorangetrieben für letztendlich bessere Entscheidungen für's Gemeinwohl wird.
Der Frauenanteil in Südtirol beträgt 50,6%. Es liegt also in unseren Händen und Stimmen dafür zu sorgen, dass die Politiklandschaft unseres Landes ausgewogen und prozentuell gleichwertig, mit Frauen und Männern, zusammengesetzt ist. Dies würde uns letztendlich allen zu Gute kommen.

KVW Aktuell

Soziale Sicherheit – Fundament für Demokratie?

Im Rahmen des Arbeitstreffens der Katholischen Arbeitnehmer Bewegungen (KAB) fand im Juni in Bozen ein zweitägiges Seminar mit Podiumsdiskussion zum Thema Sozialstaat und/oder Solidarität „von unten“ statt. Wir haben uns bei den Teilnehmer:innen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol umgehört und erfahren, was sie von den angeregten Diskussionen bewegt hat und was sie an Erkenntnissen mit nach Hause genommen haben.
Bei der Podiumsdiskussion. Foto (von links) Werner Steiner, Waltraud Deeg, Herbert Dorfmann, Ulrich Ladurner, Magdalena Amonn und Karl Brunner
Beate Schwittay
Bundesvorsitzende, KAB Deutschland
Es ist kaum möglich, in wenigen Worten zu sagen, was das Seminar bei mir bewirkt hat. Mir gehen stark die Überlegungen von Walter Ötsch zum Rechtspopulismus nach. Mit welch „simpler“ Strategie, gesellschaftliche Spaltung betrieben werden kann – wie Sprache Bilder schafft und wie durch die zunehmend abwertende Betonung des „Ihr“ und „Wir“ eine Radikalisierung der Beteiligten forciert wird. Seitdem bin ich noch sensibilisierter, wenn wir selbst in diesen Gegenüberstellungen denken und versuche hier gegen zu steuern.
Armin Huerner
Christliche Sozialbewegung, KAB Schweiz
Die drei Themen Soziale Sicherheit in unseren Zeiten, Soziale Sicherheit im Spiegel der Verwundbarkeit und Soziale Unsicherheit – Gefährdung der Demokratie wurden durch Referenten präsentiert und anschliessend in Gruppen vertieft diskutiert. Am Samstag führte uns die Reise nach Brixen, wo wir das Haus der Solidarität kennenlernen durften, ein sicherer Ort für Menschen in Not, die durch das engmaschige soziale Netz Südtirols fallen: ausländische Mitbürger:innen, Obdachlose, Haftentlassene, psychisch Kranke, sozial Schwache, kriminelle Jugendliche, Suchtkranke. Es handelt sich um einen Ort, welcher sehr offen geführt wird. Auf der Hin- und Rückfahrt durften wir viel Interessantes über Geschichte und Politik in Südtirol erfahren.
Neben diesen Aktivitäten gab es aber auch einen intensiven Austausch mit den Teilnehmern, bei welchem nicht nur persönliche Kontakte vertieft werden konnten, sondern auch viel Interessantes über die KAB in den einzelnen Ländern erfahren wurde.
Gabriele Kienesberger
Generalsekretärin KAB-Österreich
Das gemeinsame Unterwegssein während der Seminartage in Bozen und Umgebung hilft beim SEHEN der Notwendigkeiten für stabile Verhältnisse in unserer Gesellschaft und beim Hinschauen, wo diese Notwendigkeiten fehlen. Die Analysen von Fachleuten, wie etwa die des Ökonomen und Kommunikationswissenschafters Walter Ötsch, fordern ein BeURTEILEN gesellschaftspolitischer Vorgänge. Und was uns in Europa alle umtreibt: Durch welche Selbst- und Fremdbilder entsteht Rechtspopulismus? Wie bedroht er das Sozialwesen und die Demokratie?
Und als KAB heißt HANDELN, aktiv werden vor Ort, sich also demokratie-politisch einmischen, durch Stellungnahmen, Bildungsarbeit, Aktionen.
Das Seminar bot Einblicke in die gesellschaftspolitische Landschaft Südtirols, mit der Besonderheit der Autonomiestaatlichkeit, besonders beim Podiumsgespräch mit den Lokalpolitiker:innen.Fragen nach Gendergerechtigkeit warf Luisa Gnecchi auf. Beeindruckendes Engagement für Menschen, die auf konkrete soziale Absicherung beim Wohnen angewiesen sind, lernten wir im Haus der Solidarität in Brixen kennen.Das gemeinsame Pilgern zum St. Cyrill Kirchlein hoch über Brixen ermöglichte Besinnung, Einkehrhalten und anschließende intensive Gespräche bei herzlicher südtiroler Gastlichkeit auf einem Biobauernhof.
Sonja Schöpfer
Rechnungsrevisorin EBCA und KVW Ortvorsitzende Bruneck
Das Seminar in Bozen war wieder sehr beeindruckend, informationsreich und es hat schon zum Nachdenken angeregt. Die Referenten:innen konnten mit ihren jeweiligen Themen sehr gut die Problematik „Ergebnis Rechtspopulismus“ erläutern. Durch ganz einfache Darstellung wurde gezeigt, wie die Bevölkerung durch soziale Sicherheit bzw. Unsicherheit manipuliert oder gespaltet wird. Aber vor allem die Aussage im Vortrag von Prof. Dr. Ötsch „dass die Politik die Krise nicht sehen will“, hat in mir schon einige Fragen aufgeworfen.
Leider war die Podiumsdiskussion zeitlich etwas kurz bemessen, aber sie konnte schon etwas Informatives auf Landes-Europäischer-Sozialer Ebene bringen. Herzlichen Dank auch an die Organisatoren.