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Ein Hoch auf die Bibliotheken!

Bibliotheken sind nicht nur ein Hort des Wissens, sie sind auch Ort der Begegnung
Werner Atz - 
KVW Geschäftsführer


Bibliotheken sammeln, erschließen und bewahren Informationen und machen sie verfügbar. So wie das Internet, oder? Das kann man sich ja alles zusammen „googeln“. Eben nicht. Bibliotheken haben auch im digitalen Zeitalter eine wichtige Funktion. Denn kaum ein anderer Ort bietet so viel Raum für Begegnung, Austausch, Integration, Lernen, Erleben und – nicht zu vergessen – Lesen.
Bibliotheken verbinden. In die Bibliothek gehen alle. Alte und Junge, Professorinnen und Verkäuferinnen, Deutsche und Italiener. Wer in die Bibliothek geht, ist Teil der Gemeinschaft.
Bibliotheken sind Demokratie. Das Wissen der Bibliotheken, ihr Bestand an Büchern, Datenbanken, Zeitschriften, DVDs und CDs, ist für alle da. Bibliotheken werden öffentlich finanziert, dort gibt es Informationen ohne kommerzielles Interesse. Die Gesellschaft wird reicher, nicht der Anbieter des Wissens.
Bibliotheken sind Allrounder. Es gibt die großen Landesbibliotheken, es gibt Stadtbibliotheken, Gemeindebüchereien, Schulbibliotheken, Bücherbusse, die Bibliothek kommt zu den Personen. Es gibt Bücher für Kinder und Erwachsene, vom Bilderbuch bis zu Fachbüchern. Über die Fernleihe kann man sich Bücher aus ganz Südtirol zu seiner Bibliothek daheim schicken lassen. Bibliotheken sind Kulturveranstalter, es gibt Buchvorstellungen, Diskussionsabende und Sprachencafés, je kleiner die Orte, desto wichtiger die Bücherei.
120 Öffentliche Bibliotheken gibt es in in Südtirol, dazu kommen weitere 45 Zweigstellen und 81 Leihstellen. Über 2.000 Menschen sind in den Südtiroler Bibliotheken tätig, ein Großteil davon ehrenamtlich. Über zwei Millionen Bücher, Zeitschriften, Filme und so weiter stehen zur Verfügung, zwei bis drei Millionen Entlehnungen pro Jahr verzeichnen die Bibliotheken, die meist von den Gemeinden geführt werden.Das sind beeindruckende Zahlen und bezeugen den Wert, den Kultur und Bildung bei uns genießen. Nutzen wir das Angebot der Bibliotheken!
Text: Werner Atz

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Die Zuversicht ist wie ein offenes Haus

Verwitwete und Alleinstehende im KVW treffen sich zur 53. Landestagung
Der vollbesetzte Saal in der Cusanus Akademie
Es war ein großes Wiedersehen in der Cusanus Akademie in Brixen. Die Landesvorsitzende der KVW Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende im KVW Rosa Purdeller Obergasteiger konnte mehr als 300 Gäste aus ganz Südtirol begrüßen. Viele waren dem Aufruf gefolgt und genossen das Beisammensein und die große Gemeinschaft sichtlich.
"Für mich ist die Landestagung immer wieder ein Höhepunkt. Ich freue mich darauf viele bekannte Gesichter zu sehen. Gemeinsam die Messe zu feiern, einen spannenden Festvortrag zu hören und bei Musik und gutem Essen gemeinsam Zeit zu verbringen tut gut. Das Miteinander stärkt, weit über diesen einen besonderen Tag hinaus.“, so Purdeller Obergasteiger.
Die heilige Messe hielt dieses Jahr Prof. Ulrich Fistill, geistlicher Rektor der Cusanus Akademie in Brixen. Auf die Geschichte von Lazarus aus dem Johannesevangelium ging er auch in seiner Predigt ein. Wenn ein lieber Mensch stirbt, fühlen sich die Menschen machtlos, hilflos und allein. Der Glaube lässt die Menschen das Schicksal leichter zu ertragen, aber auch Gläubige tun sich nicht leicht. „Es braucht Vertrauen und dies erhält man aus der Beziehung zu Gott.“, so Fistill.
Nach diesem spirituellen Teil, ging es an die Wahl des Vorstandes der KVW Interessensgruppe für die Verwitweten und Alleinstehenden. Werner Atz, Geschäftsführer des KVW bedankte sich beim scheidenden Vorstand für die geleistete Arbeit und lobte die Qualität des Ausschusses, der sich auf für die Zukunft Gedanken gemacht habe und schon neue Gesichter für die die Interessengruppe gesucht habe, die mit neuer Motivation das Gremium bereichern werden. Neu hinzugekommen sind Maria Luise Addis, Rosa Staffler Trenkwalder und Irmgard Theiner Pircher. Ingrid Winkler Behrend, Helga Festini Cucco Schölzhorn. Maria Holzer Grunser, Maria Hafner Schwarz, Berta Heiss Martinello, Rosa Purdeller Obergasteiger, Rosa Tauber Unterfrauner, Klara Unterhofer Ramoser und Maria Unterkalmsteiner Messner vervollständigen den Vorstand der Interessensgruppe, der per Akklamation für die nächsten 4 Jahre gewählt wurde.
Weiter ging es im Programm, mit dem Festvortrag von Inge Patsch, der Gründerin des Tiroler Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl. Titel des Vortrags: „Ich zuversichte!“. Grammatikalisch sei das zwar nicht richtig, doch es entspricht den Möglichkeiten, die uns allen trotz schwieriger Zeiten zur Verfügung stehen. „Oft reichen gewohnte Strategien für das eigene Leben nicht mehr aus. Wenn es im Leben zu Brüchen oder Hindernissen kommt, bekommt das „Trotzdem“ eine große Bedeutung. Neue Lebensmöglichkeiten, Mut, Vertrauen sind wichtig, wenn das Leben auch anders verläuft, wie wir es uns ausgemalt haben!“. Es gibt leider kein Rezept und keine Anleitung für die Zuversicht. Jeder und jede muss etwas dafür tun und das hat nichts mit Sicherheit und Kontrolle zu tun. „Man kann sich die Zuversicht wie ein offenes Haus mit vielen Fenstern und Türen vorstellen. Man muss das Leben, gute Gedanken und die Menschen hereinlassen und sich nicht in den eigenen vier Wänden verriegeln, dann spürt man auch die Zuversicht“, so Patsch die viele Anekdoten aus ihrem eigenen Leben erzählte. Wichtig seien zudem ein gutes Fundament und die Fähigkeit auf die eigene Bedürftigkeit, körperlich und seelisch, zu hören. Jeder und jede ist für ihr eigenes Leben verantwortlich und kann Zuversicht aus guter Literatur, Musik oder aus einem anregenden Gespräch schöpfen. Nicht immer sind es andere, die auf einen schauen müssen: die eigenen Kinder haben das Recht und die Pflicht ihren eigenen „Seelengarten“ zu pflegen. Ihr eindringlicher Appell am Schluss des Referats lautete sich gegenseitig zu stärken mit positiven Gedanken. Sie selbst habe beispielsweise vor Jahren schon ihren Kindern eine Karte mit folgendem Spruch geschenkt: „Als Gott dich schuf, wollte er angeben!“. Das könne überheblich wirken, aber ein gutes Wort bewirkt manchmal wahre Wunder und stärkt die Menschen für den Weg, der manchmal sehr steinig ist. Oft sei es viel gescheiter weniger über die anderen zu reden, sondern bei sich zu bleiben und am eigenen Fundament zu bauen. Sich von der Besserwisserei zu verabschieden, auch mal 5 gerade sein zu lassen und zuzuhören, habe sich schon oft bewährt.