KVW Aktuell

Gleichstellungsaktionsplan

Gleichstellung von Mann und Frau vorantreiben
Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnet die EU-Charta.
„Kein nachhaltiger Fortschritt ohne die Gleichstellung der Geschlechter!“ fordert die „UN women initiative“. Auch in Südtirol liegt noch ein weiter Weg vor uns.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern stellt einen Grundwert einer jeden Demokratie dar. Der „Gleichstellungsaktionsplan Südtirol ÆQUITAS“ bezieht sich auf die strategischen Ziele der „Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“. Es geht um
die gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben,
die gleichberechtige Teilhabe an Entscheidungsprozessen,
die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt,
den Abbau von Geschlechterstereotypen,
die geschlechtergerechte Verteilung der Ressourcen.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern soll, in Form einer gemeinsamen Strategie, als Gesamtes deutlicher sichtbar gemacht werden. Mit der Erstellung des Plans wird beabsichtigt, den Gleichstellungsgedanken für das Land Südtirol in wesentlichen Handlungsfeldern durch die Erarbeitung eines Maßnahmenkataloges zu verankern, bereits laufende Bestrebungen besser zu koordinieren und bestehende gute Ansätze zu verstärken. Die Handlungsfelder sind:
Arbeit, Beschäftigung und Wirtschaft,
Sicherheit und Schutz vor Gewalt,
Bildung,
Gesundheit,
politische Gleichstellung und Partizipation von Frauen in allen Bereichen,
soziale Sicherheit,
Initiativen gegen Rollenstereotypen,
Gleichstellung der Geschlechter in den Medien.
Der Gleichstellungsaktionsplan richtet sich an die gesamte Südtiroler Bevölkerung. Bei der Ausarbeitung des Planes wurde der breite Einbezug aller gesellschaftlichen Realitäten sichergestellt.
Die Arbeit am Gleichstellungsaktionsplan Südtirol ist in kurzen überschaubaren Phasen strukturiert und hat im Herbst 2021 in den Arbeitsgruppen begonnen. Die Zielsetzungen, der Projektablauf und die Projektorganisation wurden im Rahmen einer landesweiten Auftaktveranstaltung am 28. Oktober 2021 allen relevanten Stakeholdern (Organisationen, Verbänden, Vereinigungen, Frauenbewegungen) vorgestellt. Den offiziellen Auftakt des Gleichstellungsaktionsplanes für Südtirol läutete die Unterschrift des Landeshauptmannes auf der EU-Charta am 30. Oktober 2021 ein.
Die Arbeitsgruppen zu den einzelnen Handlungsfeldern sind aktiv und präsentieren die erarbeiteten prioritären Maßnahmen nach Abschluss ihrer jeweiligen Tätigkeit.

KVW Aktuell

Die Inflation ist ein Problem

Die Preissteigerungen und ihre Folgen
Werner Atz
KVW Geschäftsführer
Die Inflation hat kaum mehr gekannte Höhen erreicht. 6,8 Prozent wurden in der Stadt Bozen im vergangenen Februar gemessen, auch im restlichen Land ist die Rate hoch – und keine Besserung in Sicht. Grund sind die hohen Preise für Treibstoffe, Strom und Gas, Lebensmittel und Baumaterialien.
Was erst einmal nur eine Zahl ist, hat große Auswirkungen auf das Leben der Menschen und der Familien. Die hohe Inflation verringert die Kaufkraft der Löhne und greift auch die Ersparnisse an, welche wegen der Nullzinspolitik de facto stetig kleiner werden. Die Menschen leiden also doppelt unter der hohen Teuerungsrate, und je niedriger das Einkommen, desto gravierender die Auswirkungen.
Die Politik muss gegensteuern
Die Politik ist aufgefordert, Menschen, die ob der rapide steigenden Preise in Not geraten sind, finanziell zu unterstützen. Weiters ist es notwendig, die Kinderbetreuung auszubauen, um vor allem Eltern die Möglichkeit zu geben, berufstätig zu sein.
Die Preissteigerungen haben auch Auswirkungen auf das Sparverhalten, auf die Möglichkeit, sich einen Notgroschen zur Seite zu legen. Fast die Hälfte der Südtiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer glaubt nicht, dass sie im kommenden Jahr etwas ansparen kann, hat das Arbeitsförderungsinstitut AFI ermittelt. Teilzeit-Arbeitnehmer:innen sind hier besonders betroffen.
Die territorialen Kollektivverträge müssen schnellstens neu verhandelt werden und die Arbeitnehmer:innen ein höheres Gehalt, einen höheren Lohn erhalten, um mit den großen Preissteigerungen mithalten zu können. Wir müssen verhindern, dass die Inflations-Krise zu einer sozialen Krise wird!
TEXT: Werner Atz