KVW Aktuell

Tagung zum Wohnen im Alter

Nachbarschaft hilft – ein voller Erfolg
V.l. Heiner Schweigkofler, Landesrätin Waltraud Deeg, Otto von Dellemann und Gastone Boz
Das Seniorenheim soll nicht die einzige Lösung im Alter sein. Wir Menschen werden immer älter und die Herausforderung immer größer, Pflege für so viele ältere Menschen zu organisieren. Das lässt unsere Gesellschaft an ihre Grenzen stoßen. Deshalb braucht es andere Lösungen. Einige wurden im Rahmen der Tagung „Wohnen im Alter – Nachbarschaft hilft“ am 15. November im Palais Widmann in Bozen vorgestellt. Organisatoren waren die Genossenschaft „Wohnen im Alter“, die Landesgewerkschaft der Rentner und das Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol.
Die Bedürfnisse der älteren Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und Begegnungspunkte mehrerer Generationen zu schaffen, waren Schwerpunkte der Tagung in Bozen.
Anwesend waren Landesrätin Waltraud Deeg und Otto von Dellemann, Präsident von „Wohnen im Alter“. Beide betonten die Wichtigkeit von innovativen Wohnformen. Es brauche aber ein Netzwerk um die verschiedenen Organisationen zu koordinieren. Auch die Gemeinden sollten verstärkt eingebunden werden, so von Dellemann.
Gastone Boz, Landessekretär Lgr-AGB, betonte, dass ältere Menschen oft unter Einsamkeit leiden würden und auch nicht die finanziellen Mittel hätten, um ihre eigenen vier Wände altersgerecht umbauen zu lassen.
Wobi-Präsident Heiner Schweigkofler sagte: „Die Menschen sind bereit, sich zu engagieren, sich gegenseitig zu kümmern. Das geschieht aber nicht von selbst, das ist etwas, das stimuliert werden muss.“ So müssen die Verwalter des sozialen Wohnbaus auch Sozialverwalter werden, forderte Luca Talluri, Präsident von Federcasa.
Christian Wenter, Primar für Geriatrie des Meraner Krankenhauses bestätigte, dass die Lebenserwartung in Südtirol weiter steigen wird und damit auch der Pflegebedarf. Man rechnet damit, dass jedes zweite Baby von heute 100 Jahre alt werden wird.
Gerhard Schiele, Stiftung Liebenau Ravensburg Deutschland, hat ein Projekt der organisierten Nachbarschaftshilfe aus der Region Bodensee vorgestellt. Das Konzept basiert auf drei Säulen: aktives, nachbarschaftliches Für- und Miteinander von Jung und Alt, Förderung der ehrenamtlichen Selbst- und Nachbarschaftshilfe und Prävention.
Carlo Alberto Librera, Abteilungsdirektor der Dienste an der örtlichen Gemeinschaft der Stadt Bozen, hat die Projekte Gute Nachbarschaft und die „social street“ vorgestellt. Dabei sollen durch Facebook die sozialen Beziehungen und die gegenseitige Hilfe zwischen den Nachbarn aktiviert werden.
Auch im Pustertal gibt es ein Vorzeigeprojekt. Das Mehrgenerationenhaus Josefiheim wurde von Roland Griessmair, dem Bürgermeister der Gemeinde Bruneck, vorgestellt. Dort sollen mehrere Generationen in einem Haus zusammenleben, für Selbst- und Nachbarschaftshilfe sorgen, Vernetzung mit dem Wohnviertel und Integration von Menschen mit Beeinträchtigung aufgebaut werden.
In Schlanders soll nach den Plänen der Bürger und von Bürgermeister Dieter Pinggera aus einem Kasernen­areal ein grünes, effizientes und leistbare Wohnbaugebiet werden.
Moritz Schwienbacher, Ehrenmitglied des Vereins Freiwillige im Familien- und Seniorendienst EO Lana, hat das Projekt „Essen auf Rädern“ präsentiert. In Kooperation mit dem Familien- und Seniorendienst wird das Essen zugestellt, Begleitdienste und kleinere Hilfestellungen angeboten, Treffen und Veranstaltungen werden organisiert.
Die Tagung war ein voller Erfolg, viele Interessierte haben sich die Vorträge angehört und hoffentlich auch viel mitnehmen können. Eines ist allen klar geworden: die Wichtigkeit des Handelns, wenn es um neue Lebensformen und Lebenskonzepte geht, ansonsten wird unser Sozialsystem unter der Last der immer älter werdenden Menschen zusammenbrechen.
Viele Interessierte sind auch zum Stand von Wohnen im Alter auf der Herbstmesse in Bozen gekommen. Betroffene und deren Angehörige haben sich die verschiedenen Dienste der Genossenschaft erklären lassen, Alltagshilfen getestet und nützliche Kontakte geben lassen.

KVW Aktuell

Die neuen Broschüren sind da

Sozialverträglicher Tourismus und emotionale Bildung
Das neue Reisen- und Bildungsprogramm des KVW ist erschienen. Gemeinsam reisen, unbekannte Gegenden kennenlernen, in eine neue Sprache und Kultur eintauchen: das Angebot bei den Reisen des KVW ist vielfältig. Die KVW Bildung setzt neben dem bewährten Angebot für die persönliche und berufliche Fortbildung deutliche Akzente für die Entwicklung emotionaler Kompetenzen.
Lust auf Reisen
Bei den Reisen des KVW steht das gemeinsame Erleben und Entdecken im Mittelpunkt. Auch die Natur und die Bevölkerung vor Ort sollen möglichst sanft „erfahren“ werden, daher gibt es viele Reisen mit der Bahn oder dem Bus und eine Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben. Um den Aspekt der Nachhaltigkeit weiterzuführen, wurde entschieden den CO² Ausstoß der Flugreisen über eine Beitrag an die gemeinnützige Klimaschutzorganisation Atmosfair (www.atmosfair.de) auszugleichen.
In der Broschüre „Lust auf Reisen 2020“ finden sich viele Kultur-, Aktiv- und Erholungsangebote mit den beliebten Reiseleitern. Neu ist die Reise „Jordanien – Israel – Palästina – miteinander Geschichte atmen“ sein, die von Karl H. Brunner, dem geistlichen Assistenten im KVW, begleitet wird.
Lust auf Sprachferien
Eine Sprachreise ist eine einzigartige Erfahrung, bei der Sprache und Kultur aus nächster Nähe erlebt werden. In der Broschüre „Lust auf Sprachreisen 2020“ lassen sich zahlreiche Angebote für Jugendliche
(7 - 17 Jahren) finden. Das ganzjährige Angebot für die Erwachsenen (16 - 99 Jahren) findet sich auf der Homepage. Wieder im Programm im Sommer 2020 ist die 50+ Gruppenreise nach Chester mit Franco Bernard.
Infos und die Broschüren gibt es im KVW Reisebüro in Bozen, Tel. 0471 309919 oder unter reisen.kvw.org
KVW Bildung
In der heutigen Gesellschaft und Arbeitswelt wird viel Wert darauf gelegt, sich mental-rationale Fähigkeiten und Wissen anzueignen, welche uns dann im Beruf und Alltag zur Verfügung stehen. Aber genauso braucht es auch die emotionale Kompetenz, um im Alltag und Beruf mit herausfordernden Situationen und Gefühlen gut umgehen zu können.
Zwei neue Angebote hierzu sind der Vortrag Gefühle@work und der Lehrgang „Emotionale Kompetenzentwicklung im beruflichen Kontext“ in Brixen.
Achtsamkeit und Gelassenheit
Im Lehrgang „Herzensbildung“ lernen Lehrer*innen, Coaches und alle Lerninteressierten wie Erziehen und Lernen nach den neuen Erkenntnissen der Hirn- und Emotionsforschung optimiert werden können.
Ein zusätzliches Angebot, um in belastenden und anspruchsvollen Situationen gut zurechtzukommen, sind die Weiterbildungen „In zehn Schritten zur persönlichen Resilienz“ und die „MBSR- Stressreduzierung durch Achtsamkeit“.
Ergänzt werden diese Weiterbildungen durch ein vielfältiges Standard-Angebot im Bereich Beruf, EDV & Digitale Medien und Sprachen. Im „DIGGY – Die Anlaufstelle fürs Digitale“ werden Menschen bei Fragen und Problemen im Umgang mit digitalen Medien nach ihren persönlichen Bedürfnissen begleitet.
Die Bildungsbroschüre ist in allen Bezirksbüros erhältlich.
Weitere Kurse und Lehrgänge gibt es auf den Seiten 32 - 35 in diesem Kompass. Alle Angebote können auch online unter bildung.kvw.org gebucht werden.