Kommentar
Frauen, Politik und Medien
Diskussion mit Oktavia Brugger und Maria Pernegger
V.l. Margareth Fink, Gertrud Telser, Maria Pernegger, Oktavia Brugger, Josef Bernhard, Helga Mutschlechner und Ursula Thaler
Im Rahmen des langfristigen Forschungsprojekts über „Frauen in Führungspositionen“ hat Eurac Research zusammen mit den KVW Frauen die ehemalige Rai-Korrespondentin Oktavia Brugger und die österreichische Politik- und Medienanalytikerin Maria Pernegger zu einem Gespräch eingeladen.
Warum ist Politik immer noch weitgehend Männersache? Was steht Frauen, die sich politisch engagieren wollen, im Weg? Dieser Frage gehen die Public Management – Experten von Eurac Research schon seit Jahren nach. Weil sie dabei fehlende Netzwerke zwischen Frauen als ein entscheidendes Hindernis ausmachten, riefen sie eine Veranstaltungsreihe ins Leben, die solche Frauennetzwerke stärken und den Austausch fördern soll. Ein Termin war im Juni ein Gespräch zwischen Oktavia Brugger, ehemaliger Rom-Korrespondentin und Kandidatin für das Europa-Parlament, und Maria Pernegger, Politik- und Medienanalytikerin der österreichischen Agentur Media Affairs.
„Ich glaube nicht, dass es unbedingt die besten Köpfe sind, die in den wichtigsten Positionen sind. Da ist ganz viel Netzwerk dahinter. […] Es gibt sehr viele Frauen, die die Kompetenz haben, denen es aber ein bisschen an Förderung fehlt.“ Wenn Maria Pernegger solche Aussagen trifft, dann auf der Basis eingehender Analyse: In mehreren Studien hat sie gesellschaftliche Rollenklischees, politische Strukturen und mediale Mechanismen offengelegt, die dazu beitragen, dass Frauen in der Politik – aber auch in anderen Positionen mit Macht und Einfluss – immer noch stark unterrepräsentiert sind.
Oktavia Bruggers Perspektive dagegen ist die der Praxis: Als langjährige Korrespondentin in Rom hatte sie tiefen Einblick in die politischen Gepflogenheiten Italiens – auch in die der Ära Berlusconi, der die Ministerinnen seiner Regierung gern „meine Mädels“ nannte. Und als Brugger dann 2014 für das Europaparlament kandidierte, erlebte sie am eigenen Leib, welche mediale Behandlung politisch engagierte Frauen manchmal erfahren.
„Ich glaube nicht, dass es unbedingt die besten Köpfe sind, die in den wichtigsten Positionen sind. Da ist ganz viel Netzwerk dahinter. […] Es gibt sehr viele Frauen, die die Kompetenz haben, denen es aber ein bisschen an Förderung fehlt.“ Wenn Maria Pernegger solche Aussagen trifft, dann auf der Basis eingehender Analyse: In mehreren Studien hat sie gesellschaftliche Rollenklischees, politische Strukturen und mediale Mechanismen offengelegt, die dazu beitragen, dass Frauen in der Politik – aber auch in anderen Positionen mit Macht und Einfluss – immer noch stark unterrepräsentiert sind.
Oktavia Bruggers Perspektive dagegen ist die der Praxis: Als langjährige Korrespondentin in Rom hatte sie tiefen Einblick in die politischen Gepflogenheiten Italiens – auch in die der Ära Berlusconi, der die Ministerinnen seiner Regierung gern „meine Mädels“ nannte. Und als Brugger dann 2014 für das Europaparlament kandidierte, erlebte sie am eigenen Leib, welche mediale Behandlung politisch engagierte Frauen manchmal erfahren.