KVW International

Mittendrin und dabei

KVW wird Mitglied im Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA)
Kick- Off Meeting in Brüssel
Das Europäische Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) ist ein engagiertes Netzwerk von europäischen Gewerkschaften und Arbeitnehmerorganisationen, welches sich europaweit für soziale Gerechtigkeit, menschenwürdige Arbeit und faire Arbeitsbedingungen einsetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 orientiert sich das Zentrum an der christlichen Soziallehre und fördert aktiv den sozialen Zusammenhalt auf unserem Kontinent. Rund 70 Mitgliedsorganisationen aus fast 30 Ländern bringen ihre Erfahrungen und Perspektiven ein und gestalten gemeinsam die europäische Bildungs- und Projektarbeit für Multiplikator:innen.
Im Zentrum der Aktivitäten steht der soziale Dialog – ein Grundpfeiler europäischer Demokratie und Teilhabe. EZA organisiert jährlich zahlreiche Seminare, Schulungen und Plattformen für den Austausch über aktuelle arbeits- und sozialpolitische Fragen. Gewerkschafter:innen, Bildungsexpert:innen und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen nutzen diese Räume, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Themen wie faire Entlohnung, sichere Arbeitsplätze, grenzüberschreitende Mobilität, die Rolle von Migration in der Arbeitswelt, Chancengleichheit sowie die Mitgestaltung junger Menschen stehen im Mittelpunkt.
EZA versteht sich nicht nur als Bildungsakteur, sondern als Wertegemeinschaft. Es stellt den Menschen und seine Würde in den Mittelpunkt jeder Arbeitswelt. Solidarität, Verantwortung, Nachhaltigkeit und Teilhabe prägen das gemeinsame Handeln. Mit seiner Arbeit trägt EZA dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern und ein gemeinsames europäisches Verständnis von Gerechtigkeit und Arbeitsrecht zu fördern.
Seinen Sitz hat EZA in Königswinter bei Bonn. Die Europäische Kommission unterstützt seine Bildungsarbeit im Rahmen der Förderung des sozialen Dialogs. In enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen aus Europa, wie ab nun eben auch dem KVW, bringt EZA engagierte Menschen zusammen, die daran glauben, dass ein soziales Europa möglich ist – und täglich daran arbeiten.
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TEXT: Katrin Brüggen

Kommentar

Über das Kämpfen

Survival of the fittest. Kämpfen, um zu überleben.
Daraa, Syrien 2022
Das Kämpfen und Töten, grausam wie es ist, ist durchaus natürlich. Es ist eine Gewalt, die ich ein durchaus pazifistischer Mensch, in der Natur gut nachvollziehen kann. Aber müssen auch wir Menschen um unser Überleben kämpfen?
Viele Philosophen, haben sich mit der Frage beschäftig, ob das Kämpfen auch in der Natur des Menschen liegt. Aggression und der Drang sich zu wehren oder zu behaupten, geht von Ängsten aus, sagt man. Insofern kann ich es gut nachvollziehen, denn auch ich habe Ängste, und das motiviert mich für etwas zu kämpfen.
Die Realität von Gewalt und Krieg sind mir in den letzten Jahren immer näher gerückt. Situationen verschärfen sich, Krieg betrifft auch Europa direkt und es entsteht immer mehr Feindlichkeit unter den Menschen. Das alles macht mir Angst.
Was mich am meisten beschäftigt ist, dass ich Krieg nicht verstehen kann. Es gibt keinen guten Grund Krieg zu führen, und doch tun wir es. Um mich herum ist Gewalt. Was kann ich, eine einzelne Person, kaum erwachsen, schon tun? Ich sehe eine Tsunamiwelle auf uns zurasen, zerstörerisch, ohne Zweck oder Ziel. Unaufhaltsam. Ich sehe diese Welle auf uns zurasen, vor sowas da kann man auch nicht davonrennen.
Ich verstehe nicht. Warum?
Warum kämpfen wir Menschen? Wir müssen nicht wie Tiere um Nahrung, Territorium oder den Fortbestand unserer Spezies kämpfen. Wir haben uns so weit entwickelt, dass wir Konflikte ohne Gewalt lösen können.
Warum kämpfen wir Menschen? Wir kämpfen zu Gunsten einiger weniger, zur Förderung ihrer bereits bestehenden Überlegenheit. Es geht um Besitz von Reichtümern. Öl, Erze, der Besitz von Land und um Intoleranz der Ideale und die Lebensweise Anderer.
Warum kämpfen wir Menschen? Wir kämpfen nicht für das Leben. Wir töten Mitmenschen und zerstören Leben aus der Ferne, unbeteiligt, unnotwendig, ohne Mitgefühl, aus Gier!
Was sich wohl die Vögel denken, wenn sie über bombardierte Landstreifen fliegen, die Füchse, Panzer über ihre Bauten donnern, Katzen, wenn sie durch die Ruinen der Stadt streifen. Die menschliche Gewalt muss doch absurd sein für jeden, der nicht Mensch ist. Sie brauchen weder Geld noch Macht für ihr Überleben, sondern einen hellen, gedeihenden Lebensraum, das Gleichgewicht der Jahreszeiten, des Klimas und der Arten.
Dafür, dass Krieg so menschen-spezifisch ist, ist er ironisch primitiv.
Versteht mich nicht falsch, manchmal müssen wir kämpfen. Doch der Kampf soll dem Leben dienen, nicht dem Tod. Unser Einsatz muss der Welt gelten: Sie verdient es sich, für den Schaden, den wir verursacht haben. Durch Gier und Geiz zerstören wir die Welt um uns herum und fügen den Lebewesen unserer Welt unnötigen Schaden zu. Wir zerstören UNSERE Welt. Wir zerstören unsere Zukunft und uns selbst.
Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Welt in den Kampf ziehen, denn wenn wir weiter schaden, so bin ich mir sicher, wird unsere Welt gegen UNS in den Krieg ziehen, um für ihr Überleben zu kämpfen.
Mir wurde gesagt ich bin zu optimistisch, naiv, dass ich von einer Utopie träume. Aber mein Optimismus ist die Hoffnung, die ich zum Leben brauche. Ich möchte meine Hoffnung und meinen Willen mit euch teilen!
Wir sind viel Menschen mit einem Ziel, und wir können Berge versetzen.
TEXT: Katarina Hunglinger, Maturantin am Maria-Hueber-Gymnasium in Bozen niedergeschrieben für das Hörfunkprogramm von Rai Südtirol "Auf ein Wort"