Doch die Realität sieht oft anders aus. Wir hetzen weiter, als wäre Sommer nur ein Hintergrundbild im Kalender. Die Sonne scheint, aber wir sitzen vor Bildschirmen. Die Abende sind lang, aber unsere To-do-Listen noch länger. Wir leben im Zeitalter des Sofortzugriffs – auf Wissen, Technik, Unterhaltung, Komfort. Nur eines fehlt uns chronisch: Zeit.
Früher roch Sommer nach Freiheit. Nach Barfußwegen, Eisflecken auf T-Shirts, Wassermelone am Straßenrand. Heute scrollen wir durch Urlaubsbilder anderer, während wir selbst schwitzen – im Büro, im Homeoffice, im Stau. Selbst der Urlaub wird oft zum Projekt: durchgetaktet, durchorganisiert, durchfotografiert.
Dabei braucht unser Körper – mehr noch unsere Seele – genau jetzt eines: Pause. Keine Flucht ans andere Ende der Welt. Sondern kleine Momente des Innehaltens. Ein offenes Fenster. Ein Nachmittag ohne Plan. Ein echtes Gespräch.
Burnout kennt keine Jahreszeit. Er kommt dann, wenn wir den Moment übergehen. Wenn wir immer woanders sein wollen, statt einfach da zu sein.
Vielleicht ist dieser Sommer der richtige Moment, um es anders zu machen. Nicht größer. Nicht weiter. Sondern bewusster. Denn Sommer ist kein Ort. Sommer ist ein Gefühl. Und manchmal reicht schon ein Schritt weniger, um endlich anzukommen.
Nimm dir Zeit. Der Sommer wartet nicht.