Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten


Hepatitis B

Die Krankheit wird durch das Hepatitis B-Virus verursacht, welches die Leber stark schädigen kann. Das Virus kann von infizierten Personen nicht nur durch Blut oder durch Kontakt mit Körpersekreten (Sperma, Vaginalflüssigkeit), sondern auch über gemeinsame Verwendung von Zahnbürste, Nagelschere, Rasiergerät usw. und durch direkte Inokulation des Virus über kontaminierte Nadeln (Nadeln für Blutentnahmen, Tattoos, Piercings, Spritzennadeln, die von Drogenabhängigen verwendet wurden) übertragen werden. Eine infizierte Schwangere kann das Virus während der Schwangerschaft oder während der Geburt auf ihr Kind übertragen (vertikale Übertragung).
Symptome und Verlauf der Krankheit:
Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Ansteckung mit dem Krankheitserreger und dem Auftreten der Symptome) kann bis zu sechs Monate betragen. Die betroffene Person ist in dieser Zeit bereits infektiös, zeigt aber noch keine Krankheitszeichen. Die Krankheit manifestiert sich mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Gelbsucht. In seltenen Fällen kommt es zum akuten Leberzellzerfall mit meist tödlichem Ausgang.
Bei 5–10% der Erwachsenen mit akuter Hepatitis B wird die Krankheit chronisch und kann nach Jahren in eine Leberzirrhose oder einen bösartigen Lebertumor übergehen, die häufig zum Tod führen. Je jünger die infizierte Person ist, desto höher ist das Risiko, dass die Krankheit chronisch wird und die Person lebenslang ansteckend bleibt. 30-50% der Kinder, die sich mit dem Hepatitis B-Virus im Alter zwischen 1 und 5 Jahren infizieren, werden zu chronischen Trägern.
Verbreitung der Krankheit:
Weltweit leben mehr als 2 Milliarden Menschen mit bestehender oder abgelaufener Infektion. 350 Millionen Menschen sind chronisch infiziert, etwa 600.000 Menschen sterben weltweit pro Jahr an den direkten Folgen einer Hepatitis B.
Mit Einführung der Impfung im Kindes- und Jugendalter 1991 und anderer Vorbeugemaßnahmen sank in Italien die Zahl der Neuerkrankungen 2007-09 auf durchschnittlich 910 Fälle/Jahr.
Trotz dieser Besserung gibt es in Italien weiterhin eine große Anzahl von chronischen Virusträgern.
Therapie:
Es gibt keine gezielte Behandlung dieser Krankheit.
Impfung:
Der Impfstoff ist als Einzelimpfstoff und als Bestandteil von Kombinationsimpfstoffen (z.B. Sechsfachimpfstoff für die Grundimmunisierung des Neugeborenen oder Hepatitis A- und B-Zweifachimpfstoff) im Handel erhältlich. Er wird intramuskulär verabreicht.

Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten


Keuchhusten (Pertussis)

Es handelt sich um eine Infektion der Atemwege durch das Bakterium Bordetella pertussis. Die Übertragung erfolgt mittels Tröpfcheninfektion beim Kontakt mit einer infektiösen Person (Husten, Niesen, Sprechen).
Symptome und Verlauf der Krankheit:
Häufige typische Reizhustenanfälle mit Erbrechen und Luftnot, leichtes Fieber. Bei Säuglingen findet man häufig kein ganz charakteristisches Bild, hier stehen kurze Atemstillstände, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust im Vordergrund. Komplikationen können insbesondere im 1. Lebensjahr auftreten: zu den häufigsten zählen Lungenentzündungen, Mittelohrentzündung, Krampfanfälle, Hirnblutungen und Hirnschäden durch Sauerstoffmangel. Bei etwa 1% der betroffenen Säuglinge endet die Erkrankung tödlich.
Verbreitung der Krankheit:
Seit 2008 wird in den europäischen Ländern eine Zunahme der Erkrankungsfälle durch Pertussis beobachtet, 2010 wurden verschiedene Ausbrüche mit rund 13300 Fällen bestätigt, angenommen wird eine weitaus höhere Zahl von nicht gemeldeten Fällen. In Europa sind zunehmend Erwachsene betroffen, die häufig eine langanhaltende Hustenerkrankung zeigen und deswegen zur Infektionsquelle für Säuglinge werden. Aus bislang nicht ganz geklärten Gründen besteht für Pertussis kein oder nur ein geringer Nestschutz, weshalb gerade Säuglinge besonders gefährdet sind.
Therapie:
Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. Eine antibiotische Therapie kann grund-sätzlich nur dann die Dauer und Heftigkeit der Hustenattacken beeinflussen, wenn sie möglichst früh (d.h. vor dem Beginn oder in den ersten 1-2 Wochen ab Beginn des Hustens) verabreicht wird. Sie kann jedoch für die Unterbrechung der Infektionsketten von erheblicher Bedeutung sein.
Impfung:
Die Impfung wird in Form des sechsfachen, dreifachen (Diphtherie – Tetanus – Pertussis) oder vierfachen (Diphtherie – Tetanus – Pertussis – Poliomyelitis) Kombinationsimpfstoffes verabreicht und ist sehr gut verträglich. Gerade im Falle dieser Impfung ist es wichtig, den Impfkalender einzuhalten, damit das Immunsystem frühzeitig einen ausreichenden Schutz aufbaut.