Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten


Wundstarrkrampf (Tetanus)

Es handelt sich um eine Erkrankung durch den von Bakterien (Clostridium tetani) produzierten Giftstoff, der das Nervensystem schädigt. Das Bakterium gelangt in Form von Sporen in Erde, Staub und Tierkot über offene Wunden in den Körper. Gerade banale tiefere Wunden (z.B. ein Dornstich) bergen die größte Gefahr.
Symptome und Verlauf der Krankheit:
Etwa 6-15 Tage nachdem die Sporen in den Organismus gelangt sind, manifestiert sich die Krankheit mit schmerzhaften Krämpfen der Bauch-, Kau- und Gesichtsmuskeln. Daraufhin breiten sich diese auf alle Muskelgruppen aus und häufig treten generalisierte Krämpfe auf. Der Tod kann aufgrund von Krämpfen der Atemmuskulatur durch Ersticken eintreten.
Verbreitung der Krankheit:
Tetanus ist weltweit mit großen regionalen Unterschieden verbreitet. In unseren Breiten treten Tetanuserkrankungen selten und überwiegend bei älteren Erwachsenen auf (in Italien derzeit durchschnittlich etwa 57 Fälle/Jahr).
Therapie:
Die Krankheit wird mit Antibiotika und spezifischen Antikörpern und, wenn notwendig, intensivmedizinisch behandelt. Trotzdem auch heutzutage noch eine hohe Sterblichkeit.
Impfung:
Der Impfstoff ist Bestandteil des Sechsfachimpfstoffes für die Grundimmunisierung sowie anderer Impfstoffkombinationen. Er wird intramuskulär verabreicht. Wer 5-10 Jahre lang nicht mehr gegen Tetanus geimpft worden ist und sich eine Wunde zuzieht, sollte eine Auffrischungsimpfung machen. Grundsätzlich sollte alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung durchgeführt werden.

Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten


Diphtherie

Die Infektion wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae und seinen Giftstoff ausgelöst. Dieses Bakterium greift die Schleimhaut der Mandeln, des Rachens, des Kehlkopfes und der Nase an.
Die Krankheit wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten und Niesen oder über infizierte Nahrungsmittel (Rohmilch) übertragen.
Symptome und Verlauf der Krankheit:
Die Krankheit kann sich zu Beginn mit einer Rachenentzündung, Fieber und Bildung eines Belages, der die Mandeln, den Gaumen und das Gaumenzäpfchen bedeckt, manifestieren. Ein vom Bakterium produziertes Gift kann über das Blut zu Herz und Nervensystem gelangen und dort zu schweren Entzündungen führen. Es gibt auch eine Form von Diphtherie, welche die Haut betrifft.
Beim Kind bis zum dritten Lebensjahr tritt häufig eine Kehlkopfentzündung auf, die zu Erstickungsanfällen führen kann.
Verbreitung der Krankheit:
Vor Einführung der Impfung stellte die Diphtherie in Italien eine sehr häufige Erkrankung dar: bis zum Jahr 1940 wurden unter den Kindern jährlich 20.000-30.000 Fälle verzeichnet mit etwa 1.500 Todesfällen. In unseren Breiten ist die Zahl der Erkrankungen erheblich zurückgegangen. In manchen Regionen wie beispielsweise Afrika, Südamerika, Asien, einigen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, ist die Diphtherie noch immer endemisch. Daher soll durch die Beibehaltung des hohen Impfschutzes in der Bevölkerung eine Einschleppung mit Wiederauftreten dieser Erkrankung verhindert werden. Ein Beispiel dafür, was in einem Land geschehen kann, wenn die Impftätigkeit abnimmt, ist der in der früheren Sowjetunion aufgetretene große Ausbruch in den Neunzigerjahren mit über 150.000 Erkrankungsfällen und Tausenden Todesfällen.
Therapie:
Auch wenn es eine Behandlung mit Antibiotika und Antitoxinen gibt, bleibt die Sterblichkeitsrate hoch.
Impfung:
Der Impfstoff ist Bestandteil des Sechsfachimpfstoffes für die Grundimmunisierung sowie anderer Impfstoffkombinationen. Er wird intramuskulär verabreicht. Im Erwachsenenalter sollte alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen.