Häufige Fragen und Antworten

11. Sind die in den Impfungen enthaltenen Zusatzstoffe giftig?

Keine Studie hat jemals bewiesen, dass die in den Impfungen enthaltenen Zusatzstoffe (Hilfsstoffe und Konservierungsmittel) toxisch sein können.
Derzeit enthalten Kinderimpfungen kein Thiomersal (und folglich kein Quecksilber). Thiomersal wird seit einigen Jahren nicht mehr als Konservierungsmittel eingesetzt; es wurde vorbeugend darauf verzichtet, obwohl epidemiologische Studien keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder, die mit diesen Konservierungsstoff enthaltenden Produkten geimpft wurden, nachweisen konnten (dieses Thema wird in der Antwort auf die Fragen Nr. 19 und 20 genauer behandelt).
Aluminiumsalze können derzeit hingegen nicht aus den Impfungen genommen werden, da sie eine entscheidende Rolle bei der Immunantwort spielen (ohne sie wäre die Wirksamkeit verschiedener Impfungen stark eingeschränkt); der Aluminiumgehalt von Impfungen liegt je nach Produkt zwischen 0.25 und 2.5 mg. Laut Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization 1997b) besteht für die Bevölkerung kein Gesundheitsrisiko durch die Aluminiumaufnahme über Arznei- und Nahrungsmittel.
Wir nehmen beim Essen täglich zwischen 5 und 20 mg Aluminium zu uns, wobei Aluminium vor allem in Obst und Gemüse enthalten ist; ein Teil des aufgenommenen Aluminiums gelangt in den Kreislauf und wird über die Nieren ausgeschieden. Aluminium kann lediglich für Personen gesundheitsgefährdend sein, die berufsbedingt mit diesem Metall in Kontakt treten, sowie für Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz, die aufgrund ihrer Erkrankung das Aluminium nicht über die Nieren ausscheiden können.
Ein Säugling tritt täglich mit Aluminium in Kontakt: Dieses Metall ist in der Muttermilch in einer Menge von 40 Mikrogramm pro Liter enthalten, während künstliche Milch eine höhere Konzentration von durchschnittlich 225 Mikrogramm pro Liter aufweist; Sojamilch enthält zwischen 460 und 930 Mikrogramm pro Liter (Keith 2002). Nur ein kleiner Teil, nämlich weniger als 1% (genau genommen sind es 0,78%) des eingenommenen Aluminiums, gelangt ins Blut.
Das über die Impfung in den Muskel gespritzte Aluminium gelangt nicht sofort ins Blut, wie einige fälschlicherweise behaupten. Ein Teil (bis zu 51%) wird während der ersten 28 Tage allmählich vom Blut aufgenommen, während der Rest langsam in den Kreislauf gelangt und in den Folgewochen abgebaut wird (Mitkus 2011).
Somit hat der Organismus des Säuglings lange Zeit, das verabreichte Aluminium langsam abzubauen; folglich erreicht die verabreichte, an sich sehr geringe Menge, nie toxikologische Konzentrationen. Die Aluminiumbelastung, die durch Impfungen und Nahrung im ersten Lebensjahr bei einem Kind besteht, liegt deutlich unter der Sicherheitsgrenze, die von der Agency for Toxic Substances and Disease Registry (US-amerikanische Agentur für chemisches Risiko) festgelegten wurde (Mitkus 2011).
Von den üblich eingesetzten Kinderimpfungen enthalten jene gegen Polio, Haemophilus b und Masern-Mumps-Röteln keine Aluminiumsalze.
Bei der Herstellung einiger Impfstoffe kommt Formaldehyd als inaktivierendes Agens (chemische Substanz, die ein Virus oder eine Bakterie abtötet) zum Einsatz; demnach kann es im fertigen Produkt enthalten sein, jedoch nur in Spuren. In einigen wenigen Impfungen ist es als Konservierungsmittel in einer Konzentration von maximal 0,1 mg enthalten. Wenngleich es sich um äußerst geringe Konzentrationen handelt, wurde die Sicherheit dieses Zusatzstoffes in Frage gestellt.
Dazu kam es, weil eine hohe Konzentration an Formaldehyd die DNS schädigen und zu Genmutationen in Zellkulturen führen können (unter experimentellen Bedingungen im Labor beobachtet). Epidemiologische Studien haben bei bestimmten Berufsbildern, die massiv und/oder langfristig Formaldehyd ausgesetzt sind, ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt. Die Substanz finden wir im Haushalt, da sie von Möbeln und anderen herkömmlichen Materialien abgegeben wird (National Cancer Institute, 2004). Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass wir täglich eine bestimmte Menge an Formaldehyd einatmen und durch die Nahrung zu uns nehmen. Die nachstehende Tabelle führt den natürlichen Formaldehydgehalt einiger Nahrungsmittel auf, d.h. jene Menge, die nicht künstlich hinzugefügt, sondern von Natur aus in den Nahrungsmitteln enthalten ist (World Health Organization 2000).
Weniger bekannt ist, dass unser Organismus von Natur aus geringe Mengen Formaldehyd produziert: Diese Substanz ist Teil unseres natürlichen Stoffwechsels und dient der Herstellung der DNS sowie einiger Aminosäuren (Offit, Kew 2003). Der Mensch und andere Säugetiere weisen auch ohne Aufnahme aus der Umwelt eine Konzentration von 2,5 Mikrogramm Formaldehyd pro ml im Blut auf; im Alter von zwei Monaten hat ein 5 kg schweres Kind durchschnittlich 85 ml Blut pro Kilogramm Körpergewicht; das entspricht bei 5x85 425 ml Blut. 2,5 Mikrogramm x 425 = 1062 Mikrogramm = 1,06 mg. Wenn ein Kind mit einem formaldehydhaltigen Impfstoff geimpft wird, beträgt die verabreichte Formaldehydmenge maximal 0,1 mg, während im Blut von Natur aus bereits das Zehnfache (1 mg) enthalten ist.
Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass die heutigen Kombinationsimpfstoffe wie Sechsfachimpfstoffe (Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus, Hepatitis B), Pneumokokken- und Meningokokken-Impfstoffe sowie fast alle Einzel- und Kombinationsimpfstoffe (wie beispielsweise jene gegen Hepatitis B, Hepatitis A, Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten und andere) weder Thiomersal noch Formaldehyd oder andere früher bei biologischen Produkten eingesetzte Konservierungsstoffe enthalten.

Häufige Fragen und Antworten

12. Enthalten Impfstoffe metallische Nanopartikel?

Kürzlich wiesen S. Montanari und A.M. Gatti (Gatti 2017) mithilfe des ESEM (Environmental Scanning Electron Microscope) in einigen untersuchten Impfstoffen Nanopartikel nach. Mit dem Begriff Nanopartikel sind natürliche oder künstliche Nanoobjekte gemeint, die in unterschiedlichen Formen (rund, zylinderförmig, fadenförmig oder unregelmäßig) vorliegen und mindestens eine Dimension im „Nano“-Bereich, also unter 100 Nanometer, aufweisen. Ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter.
Die französische Arzneimittelbehörde (ANSM - Agence Nationale de Sécurité du Médicament et des Produits de Santé) hat Impfstoffe auf Nanopartikel hin untersucht und die Ergebnisse einer von Experten durchgeführten Studie veröffentlicht. Hierzu führten sowohl die Agentur als auch Prof. JC Alvarez (Hôpital Raymond Poincaré, Garches) Laboruntersuchungen durch, wobei letzterer eine quantitative Untersuchung mittels Massenspektrometer vornahm.
Untersucht wurden einige Impfstoffe (Infanrix, Meningitec, Prevenar, Revaxis, Rotateq, Meningo A+C, Avaxim, Vaxigrip) sowie zwei weitere Produkte, ein injizierbarer Arzneistoff (Atenolol, Tenormin) und Proben einer physiologischen Kochsalzlösung. Angesichts der Ergebnisse dieser Untersuchungen kam das Expertenteam der ANSM zu folgendem Schluss:
„Die von Dr. Montanari durchgeführte Studie weist methodologische Mängel (fehlende Kontrollen, Analyse einer einzigen Probe, Vorbereitungsmethode, welche die Bildung von Partikeln begünstigt, etc.) sowie wissenschaftliche Schwächen auf, vor allem bei der Interpretation der vorgelegten Ergebnisse. Da Dr. Montanaris Analyse ausschließlich qualitativer Art ist, können keine eindeutigen Schlüsse bezüglich der von bestimmten Metallen ausgehenden Gesundheitsrisiken gezogen werden. Experten betonen immer wieder, dass bei einer globalen Analyse sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsmethoden zum Einsatz kommen müssen, wie die Untersuchung der ANSM zeigt. Die Analysen der ANSM und von Prof. Alvarez sind zu keinen besorgniserregenden Feststellungen gekommen: Metalle wurden in sämtlichen getesteten Produkten einschließlich der Kochsalzlösung festgestellt, jedoch nur in Spuren… Die Experten konnten aufgrund der von Prof. Alvarez und der ANSM durchgeführten Untersuchungen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Toxizität des Produktes Meningitec ausschließen. Die von Dr. Montanari vorgelegten Daten sind dagegen aufgrund der erheblichen methodologischen Mängel nur schwer interpretierbar. Die Metalle wurden [nach der Untersuchung der ANSM] in sämtlichen untersuchten injizierbaren Arzneimitteln sowie in der Kochsalzlösung in Spuren nachgewiesen. Die in Spuren enthaltenen Metalle, die selbst durch hochempfindliche Methoden nicht quantifiziert werden können, sind umgebungsbedingt vorhanden und stellen kein Gesundheitsrisiko dar.“ (ANSM 2016)
Zusammenfassend können Impfstoffe und andere Arzneimittel laut französischen Experten metallische Nanopartikel in Spuren insofern enthalten, als diese schlicht und einfach überall in der Umwelt vorzufinden sind. Tatsächlich wurden verschiedene Arten metallischer Nanopartikel in zahlreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Käse, Pilzen, Backwaren, etc. nachgewiesen (Giordano 2011). Folglich ist unsere Umwelt reich an Nanopartikeln, die entweder natürlicher Art oder durch menschliche Aktivitäten bedingt sind. Wir alle nehmen durch die Nahrung und über die Atemwege Nanopartikel auf. In Großbritannien wurde berechnet, dass die über Lebensmittel täglich aufgenommene durchschnittliche Menge verschiedenartiger Nanopartikel über 1012 pro Kopf beträgt (Lomer 2002).