Häufige Fragen und Antworten

18. Erhöhen Impfstoffe das Risiko von Allergien und Asthma?

Zahlreiche in den letzten Jahren durchgeführte Untersuchungen konnten diese Behauptung bisher nicht belegen. Vielmehr wurde das Gegenteil bewiesen: Im Kindesalter verabreichte Impfungen erhöhen nicht das Risiko einer Allergie- und Asthmaanfälligkeit.
Einigen Studien zufolge scheinen geimpfte Kinder sogar besser gegen die Entwicklung von Allergien in den ersten Lebensjahren geschützt zu sein (Grüber 2003, Martignon 2005), während die Masern-Impfung bei Kindern mit atopischer Dermatitis erstens das Krankheitsbild nicht verschlechtert und zweitens sogar bestimmte immunologische Parameter der Krankheit verbessern könnte (Hennino 2007).
Interessante Daten liefert hierbei Deutschland. Vor der Wiedervereinigung 1989 wiesen die beiden deutschen Staaten unterschiedliche Durchimpfungsraten bei Kindern auf: In Ostdeutschland war sie bedeutend höher als in Westdeutschland. Wenn die Theorie über die höhere Allergieanfälligkeit der Realität entspräche, wären mehr Allergiefälle unter den Kindern der DDR zu erwarten gewesen. Doch die Daten belegen genau das Gegenteil: Die BRD verzeichnete mehr Allergiefälle (Schneeweiss 2008). Offensichtlich liegt die Ursache für die hohe Anzahl an Allergie-Fällen in den westlichen Ländern nicht in den Impfungen, sondern anderswo.
In der Tabelle sind die Studien angeführt, die einen Zusammenhang zwischen Impfungen und Allergien bzw. Asthma widerlegen. Alle angeführten Studien kamen zu ein und demselben Ergebnis: Es konnte keine Beziehung zwischen den Kinderimpfungen und dem Risiko, an Allergien oder Asthma zu erkranken, festgestellt werden.

Häufige Fragen und Antworten

19. Welche reellen Risiken birgt die Impfung?

Impfstoffe zählen zu den sichersten Arzneimitteln, die uns zur Verfügung stehen.
a. Impfungen werden mittels Technologien hergestellt, die eine optimale Produktreinheit gewährleisten;
b. Vor ihrer Zulassung werden Impfstoffe klinischen Studien und Prüfungen unterzogen, um deren Wirksamkeit und höchste Sicherheit sicherzustellen.
c. Die Forschungsarbeit im Zusammenhang mit Impfstoffen ist fortlaufend: Selbst nach der Vermarktung werden sie auf Sicherheit und Verträglichkeit geprüft.


Besonders im Zusammenhang mit der Sicherheit wird fortlaufend geforscht: Bei Verdacht auf bedeutsame Nebenwirkungen wird eine Reihe epidemiologischer Studien durchgeführt, um der Annahme auf den Grund zu gehen.
Wie alle Arzneimittel können auch Impfstoffe Nebenwirkungen aufweisen. Kein Impfstoff ist 100% sicher.
Neben unbedenklichen Reaktionen wie Fieber oder Reizbarkeit werden auch äußerst seltene Reaktionen wie schwerwiegende allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) beschrieben: Ein anaphylaktischer Schock tritt in der Regel unmittelbar oder einige Minuten nach der Impfung auf. Deshalb genügt es, nach der Verabreichung mindestens 15 Minuten im Wartesaal zu verweilen. Das Personal der Impfstellen ist für diese Art von Notfällen ausgebildet und ausgerüstet. Des Weiteren kann es zu anderen, sehr seltenen Komplikationen kommen: Nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung kann es beispielsweise zu einem erhöhten Blutungsrisiko kommen. Die Inzidenz liegt bei 1 zu 30.000, nach der natürlichen Erkrankung ist sie zehnmal so häufig. Weitere seltene Komplikationen sind beispielsweise Fieberkrämpfe oder eine hypotone hyporesponsive Episode mit Nichtansprechbarkeit oder Bewusstseinsverlust, Blässe und schwachem Muskeltonus. Dieses Ereignis kann innerhalb von 48 Stunden nach der Verabreichung plötzlich auftreten und dauert zwischen 1 und 30 Minuten. Es wurde speziell nach der Keuchhusten-Impfung beobachtet. Bei den fortlaufenden Untersuchungen an Kindern, die nach einer Impfung eine hypotonisch-hyporesponsive Episode erlitten, wurden keine Langzeitschäden festgestellt (Baraff 1988).
Hierbei müssen jedoch die beschriebenen Risiken mit den krankheitsbedingten Risiken verglichen werden: Masern und Keuchhusten führen z.B. viel häufiger zu Fieberkrämpfen als die entsprechenden Impfstoffe. Zudem können diese beiden Krankheiten schwerwiegende bleibende neurologische Schäden verursachen.