Hilfsprojekte 2014

Eigene Projekte und Aktivitäten der Stiftung
„Help without Frontiers Thailand” im Jahr 2014

Im Jahr 2009 wurde die Stiftung „Help without Frontiers Thailand“ als solche in Thailand registriert und führt mit der Unterstützung diverser Geldgeber verschiedene Projekte durch.
Bildung
Neben den „Ray of Hope“ Schulen, welche von Helfen ohne Grenzen Italien unterstützt werden, gibt es weitere Aktivitäten im Bereich Bildung, die von anderen Geldgebern und Organisationen finanziert werden. Insgesamt gibt es 5 Bildungsprogramme, bei denen einige unserer „Ray of Hope“ Schulen teilnehmen. Je nach Bildungsgrad und Zukunftsperspektiven werden den Eltern die passenden Bildungsmöglichkeiten für ihre Kinder aufgezeigt.
Die Ausbildung an Flüchtlingsschulen (Migrant Learning Centres), zu denen auch unsere „Ray of Hope“ Schulen gehören, wurde lange Zeit weder von Thailand noch von Myanmar anerkannt. Seit 2013 startete „Help without Frontiers Thailand“ das Projekt „Informelles Lernen“ nach thailändischem Lehrplan und seit 2014 das Projekt „Informelles Lernen“ nach burmesischem Lehrplan. Je nach dem langfristigen Plan der Eltern, entweder in Thailand zu bleiben, oder nach einiger Zeit nach Myanmar zurückzukehren, konnten die SchülerInnen beim einen oder anderen Programm teilnehmen.
Bildungsprogramm Ray of Hope Schulen Anzahl der teilnehmenden SchülerInnen
Informelles Lernen Thailand „Parami“ 33
„Ah Yone Oo“ 7
Informelles Lernen Myanmar „Parami“ 30
„Ah Yone Oo“ 50
Programm zum Übertritt ins öffentliche Schulsystem in Myanmar „New Day“ 31
Programm zur Überführung in das öffentliche Schulsystem in Thailand „KM 42“ 27
„School within School“ „KM 42“ 40
Gesamtanzahl 218
Informelles Lernen Thailand
Im Jahr 2013 startete die Stiftung das Projekt an 4 Schulen mit insgesamt 115 SchülerInnen für eine Laufzeit von 3 Jahren. Im Jahr 2014 kamen 3 weitere Schulen dazu (135 SchülerInnen). Im Jahr 2015 werden insgesamt 9 Schulen am Projekt teilnehmen mit ca. 173 SchülerInnen. Das Programm wird an den „Ray of Hope“ Schulen „Parami“ und „Ah Yone Oo“ durchgeführt. Zielgruppe sind vor allem ältere SchülerInnen, die erst spät eingeschult wurden und die Eltern langfristig in Thailand bleiben möchten.
Informelles Lernen Myanmar
Das Programm startete 2014 an zwei „Ray of Hope“ Schulen: „Parami“ und „Ah Yone Oo“ mit insgesamt 80 SchülerInnen. 2015 sollen mehr Schulen dazu kommen. Das Projekt wurde 2014 von den thailändischen und burmesischen Medien sehr gelobt. Zielgruppe sind vor allem Kinder, die erst spät eingeschult wurden, und somit 3-4 Jahre älter sind als ihre SchulkameradInnen. Der Lehrplan wurde dem Lehrplan für informelles Lernen in Burma angepasst. Die LehrerInnen an unseren Schulen werden vom burmesischen Unterrichtsministerium ausgebildet und kontinuierlich zu Fortbildungen eingeladen.
Programm zum Übertritt ins öffentliche Schulsystem in Myanmar
Im Schuljahr 2014/15 wurde zum ersten Mal ein Pilotprojekt mit der „New Day“ Schule gestartet. Unser Bildungsteam wollte generell das Niveau unserer Schulen mit dem Niveau der Schulen in Myanmar vergleichen, da unsere Flüchtlingsschulen nach dem offiziellen burmesischen Lehrplan unterrichten. Im März 2015 fanden zum ersten Mal Prüfungen der 5. Volksschule und 3. Mittelschule statt, bei dem burmesische LehrerInnen mit den offiziellen Prüfungsfragen nach Mae Sot gereist sind. 26 von 31 SchülerInnen haben die Abschlussprüfung geschafft, was sehr für die Qualität unserer Schulen spricht. Im Schuljahr 2015/16 werden diese Prüfungen an allen „Ray of Hope“ Schulen abgehalten. Mit diesem Diplom können die Kinder nahtlos in Burma mit ihrer Schulbildung fortfahren.
Programm zur Überführung in das öffentliche Schulsystem in Thailand
Je nach Sprachniveau der SchülerInnen und bei langfristigen Aufenthaltsplänen der Eltern in Thailand, wird vom Bildungsteam angeraten, die staatlichen thailändischen Schulen zu besuchen. Vor allem Kinder der „KM42“ nehmen an diesem Programm teil, da das „Help without Frontiers“ Bildungsteam ausgezeichnete Beziehungen zu der nahe gelegenen Thai Schule hat und sie pro Jahr eine gewisse Anzahl Flüchtlingskinder aufnehmen, sofern das Sprachniveau gegeben ist.
„School within School“ Programm
Bei diesem Programm haben SchülerInnen von Flüchtlingsschulen die Möglichkeit, zwei Mal pro Woche eine thailändische öffentliche Schule zu besuchen und am Ende bei den Prüfungen teilzunehmen. Bei erfolgreichem Abschluss ist diese Ausbildung in Thailand offiziell anerkannt. Zielgruppe sind vor allem SchülerInnen, die langfristig in Thailand bleiben werden. Somit werden ihre Sprachkenntnisse gefördert und eine zukunftsweisende Ausbildung in Thailand ermöglicht. Derzeit wird das Programm in 2 „Ray of Hope Schulen“ umgesetzt: „KM42“ und „P’Yan Daung“.
Geldgeber: Health Promotion Foundation (finanziert von der thailändischen Regierung)
Partner: Foundation for Rural Youth (FRY)
ACCESS Projekt
Das Projekt startete im Jahr 2014 für eine Laufzeit von 3 Jahren und wird von der Qatar Foundation finanziert. Viele Kinder werden oft gar nicht eingeschult oder bleiben der Schule einfach fern, da sie zu Hause arbeiten müssen, oder sich die Eltern den Schulbesuch nicht leisten können.
Das ACCESS Projekt zielt auf diese Kinder ab und versucht durch Bewusstseinsbildung der Eltern und der Dorfgemeinschaft, die Wichtigkeit von Bildung zu vermitteln. Zudem werden besonders arme Familien im ersten Jahr finanziell unterstützt (Schulgebühren, Schülertransport und Schuluniform). Ein gut funktionierendes Netzwerk verschiedener Akteure, allen voran Schulen, Eltern und Behörden trägt zudem zum Erfolg bei.
Geldgeber: Qatar Foundation
Partner: Save the Children
Händewaschen vor dem EssenHändewaschen vor dem Essen
Gesundheit
Das Ziel der Gesundheitsabteilung von „Help without Frontiers Thailand“ ist es, den Zugang zu medizinischer Versorgung bei burmesischen MigrantInnen und die Registrierung von Geburten zu erhöhen.
Mobile Klinik:
„Help without Frontiers Thailand“ unterstützte 2014 Aktivitäten zum Thema Gesundheit gemeinsam mit der thailändischen Regierung (Impfungen von Kindern, Kampagnen zur Familienplanung, Hausbesuche, Gesundheitserziehung)
Geldgeber: Australian Aid
Partner: Save the Children
Kleine Ambulatorien (Health posts)
„Help without Frontiers Thailand“ unterstützte 2014 insgesamt 4 kleine Ambulatorien in entlegenen Dörfern. Diese Einrichtungen behandeln Patienten mit harmlosen Krankheiten (Fieber, Wundsäuberung, Kopfschmerzen). Schwere Fälle werden ins Krankenhaus überwiesen. Seit 2013 wurden diese Ambulatorien von über 2.000 PatientInnen aufgesucht.
Geldgeber: Australian Aid
Partner: Save the Children
Gesundheit an Schulen (School health)
Das Team beobachtet die Ernährung von SchülerInnen (genügend Aufnahme von Nährstoffen und Vitaminen) und führt jährlich - begleitet von Ärzten und Sanitätern - medizinische Untersuchungen durch. Zu Beginn des Projektes 2014 waren nur unterernährte Kinder die Zielgruppe, seit 2015 werden es alle SchülerInnen sein.
Geldgeber: Act Now Foundation
Ausstellung von Geburtsurkunden
Viele Migrantinnen bringen ihre Kinder bei Hausgeburten zur Welt. Nur selten werden diese Geburten registriert. „Help without Frontiers Thailand“ ermutigt und unterstützt die Familien, eine Geburtsurkunde bei den thailändischen Behörden zu beantragen. Das Projekt wurde 2013 gestartet. 2014 wurden 35 Geburtsurkunden ausgestellt.
Geldgeber: Australian Aid
Partner: Save the Children
Kinderschutz (Child protection)
Die Zielgruppe sind Waisenkinder, vernachlässigte und missbrauchte Kinder sowie gefährdete Kinder. Seit 2013 wurden verschiedene Aktivitäten zum Schutz von Kindern durchgeführt:
Verbesserte Kinderschutzbestimmungen in Schülerheimen
Konkrete Fallbetreuung von Kindern
Fallkonferenz mit verschiedenen Akteuren
Hausbesuche bei gemeldeten Fällen
Bewusstseinsbildende Kampagnen
Netzwerk und Kooperation
Geldgeber: Unicef und Australian Aid
Partner: Save the Children

Finanzbericht 2014

Einleitung zum Finanzbericht 2014

Dank einer großartigen Teamleistung ist es gelungen, das Jahr 2014 mit einem guten Ergebnis abzuschließen. Das ist deshalb so wichtig, da wir inzwischen eine der wenigen Organisationen sind, die sich in Mae Sot um die vielen, auf Rückübersiedlung wartenden Flüchtlinge bzw. MigrantInnen kümmert. Es gibt nach wie vor viele tausende Kinder, denen aus eigener Kraft der Schulbesuch verwehrt bleiben würde, und die ansonsten wieder perspektivlos und ausgebeutet auf der Straße enden. Einen sehr wichtigen Beitrag dazu leistet auch unsere Stiftung „Help without Frontiers“ Thailand, die 2014 viele neue thailändische und internationale Unterstützer gewonnen hat.
Insgesamt nahmen wir für Projekte und Verwaltung 661.110 Euro ein, das entspricht einem Zuwachs von 7,2%. Wenn wir dazurechnen, dass bei der King Baudouin Fundation in den USA 47.302 Dollar für uns gespendet wurden und abzurufen sind und eine Spende von 18.000 Euro aus steuerlichen Gründen an Helfen ohne Grenzen Österreich für uns gespendet wurden, können wir wirklich zufrieden sein.
An Einnahmen für unsere Projekte (Spenden und Beiträge) erzielten wir 573.794 Euro (+6%).
Für unsere Verwaltung nahmen wir 84.645 Euro (+18%) ein. Die größten Posten sind dabei die Einnahmen aus den „5 Pro Mille“ 2012 in Höhe von 44.128 Euro und 30.950 Euro vom „Projekt Zukunft“.
An Zinserträgen haben wir 2.671 Euro zu verbuchen.
Die Ausgaben für unsere Projekte betrugen netto, also exklusive der gewährten Kleinkredite, 396.785 Euro. Bereits abgezogen sind ebenfalls die von der Stiftung „Help without Frontiers Thailand“ und Helfen ohne Grenzen Österreich rückerstatteten 16.916 Euro, die wir im Jahr 2013 für die Projekte unserer Schwestern vorgestreckt hatten.
Da wir 2013 den Betrag von 24.000 Euro für Forderungen an die Region Trentino Südtirol, für den gewährten und nicht ausgenutzten Beitrag für den Bau der Küche, den wir vernünftigerweise abgeblasen haben, auszubuchen haben, haben wir heuer nach Rücksprache mit unserem Steuerberater eine entsprechende Wertberichtigung in unserer Bilanz vorgenommen.
Trotz der gestiegenen Anforderungen ans Team und entsprechenden Investitionen ist es uns gelungen, die Ausgaben für die Verwaltung mit 87.114 Euro um 5% zu reduzieren.