Rund ums Herz

Rund ums Herz

Herzratgeber | 2015

Risikofaktoren
Der Herzinfarkt ist eine schwerwiegende Komplikation der koronaren Gefäße, sodass für beide Krankheiten dieselben Risikofaktoren gelten:
Unveränderbare Risikofaktoren
Lebensalter
Geschlecht
Familiäre Disposition (Infarkte in der Familiengeschichte):
Die familiäre Prädisposition von Herz-Kreislauf-Erkrankungen war bisher umstritten. Eine Analyse der „Framingham Offspring”-Studie im amerikanischen Ärzteblatt JAMA 2004 belegt sie erstmals für frühe Erkrankungsfälle. Wenn der Vater vor dem 55. Lebensjahr oder die Mutter vor dem 65. Lebensjahr an Herzinfarkt, Schlaganfall oder arterieller Verschlusskrankheit litt, ist für die Kinder das Erkrankungsrisiko verdoppelt. Die internationale „Interheart”-Studie konnte 2011 diese Ergebnisse bestätigten und fand außerdem heraus, dass dies auf jedem Kontinent der Fall ist.
Veränderbare Risikofaktoren
Fettstoffwechselstörungen (z. B. erhöhte Cholesterinwerte)
Erhöhter Blutdruck
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Rauchen
Falsche Ernährungsweise
Bewegungsmangel
Übergewicht
Stress


Wenn zwei oder mehr Risikofaktoren vorhanden sind, erhöht sich das Infarktrisiko gegenüber einer Normalperson um ein Mehrfaches.
Der Herzinfarkt ist kein Blitz aus heiterem Himmel. Er entsteht in einem langsamen, manchmal Jahrzehnte dauernden schleichenden Krankheitsprozess. Die familiäre Vorbelastung, aber auch Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes beeinflussen das Infarktrisiko, doch entscheidend ist die Lebensführung! Alter und Gene kann man nicht ändern, aber die meisten Risikofaktoren hat man selbst in der Hand, weil sie durch eine gesunde Lebensweise verändert werden können (siehe Vertiefung in Kapitel „Lebensstil”).

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