Rund ums Herz

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Herzratgeber | 2015

Richtig Blutdruck messen
Vor der Messung sollte im Sitzen drei bis fünf Minuten körperliche Ruhe eingehalten werden. Außerdem gilt der Hinweis, vorher keinen Kaffee oder Alkohol zu trinken. Zudem sollte der Blutdruck am Morgen (evtl. auch am Abend) vor Einnahme der Medikamente gemessen werden. Zu empfehlen ist es, den Blutdruck zweimal in Folge mit einer Pause von einer Minute zu messen. Der Wert der zweiten Messung ist häufig niedriger und der gültige Wert. Anfangs sollte der Blutdruck an beiden Armen bestimmt werden. Danach erfolgt die Messung immer an dem Arm, an dem sich die höheren Werte gezeigt haben.
Wie tief Werte senken?

Bei einem Bluthochdruck sollten die Werte möglichst unter 140 zu 90 mmHg gesenkt werden. Noch tiefere Blutdruckwerte sind z. B. bei Nierenerkrankungen mit starker Eiweißausscheidung anzustreben (unter 130 zu 80 mmHg).
Auch ältere Menschen über 80 Jahre profitieren beim Bluthochdruck von einer Senkung der Werte. Bei ihnen sollte der systolische Blutdruck (= oberer Wert) im Allgemeinen unter 150 mmHg gesenkt werden, wobei die Blutdrucksenkung nicht abrupt, sondern langsam erfolgen sollte.
Unterer und oberer Blutdruckwert: Was ist eigentlich der Unterschied?

Beim Blutdruck werden typischerweise zwei Werte angegeben: z. B. 120 zu 80 mmHg. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Werten, die auch als systolischer und diastolischer Blutdruck bzw. oberer und unterer Blutdruck bezeichnet werden?
Wenn der Herzmuskel das Blut durch den Körper pumpt, entsteht dabei kein gleichförmiger Strom, wie dies z. B. bei einem Wasserhahn im Haushalt der Fall ist. Vielmehr handelt es sich beim Herz um einen wellenartigen Pumpvorgang: Jedes Mal wenn sich die linke Herzkammer zusammenzieht, wird das Blut stoßartig in die Hauptschlagader (Aorta) gepumpt, was den Blutdruck in den Gefäßen kurz ansteigen lässt. Der dabei erreichte maximale Druck wird als oberer Blutdruckwert oder auch als systolischer Blutdruck bezeichnet.
„Systole” (aus dem Griechischen „kontrahieren/zusammenziehen”) ist ein medizinischer Fachbegriff, der die Phase des Pumpvorgangs bezeichnet, in der sich das Herz zusammenzieht und Blut auswirft.

Nachdem sich die linke Herzkammer beim Pumpvorgang zusammengezogen hat, muss sich die Herzkammer für den nächsten Pumpstoß erst wieder mit Blut füllen. Dafür entspannt sich die Kammer. In dieser Entspannungsphase, in der kein weiteres Blut in die Hauptschlagader gepumpt wird, fällt der Druck in den Blutgefäßen langsam ab, bis der nächste Blutstoß aus dem Herzen kommt. Der dabei erreichte niedrigste Druck wird als unterer Wert oder auch als diastolischer Blutdruck bezeichnet („Diastole” aus dem Griechischen „erschlaffen/Dehnung”). Bei einem Blutdruck von 120 zu 80 mmHg pulsiert also der Druck ständig wellenförmig zwischen 120 und 80 mmHg hin und her.
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