Aktuell

Race for the cure

Bewegungstherapie Meran nimmt an Rosa-Benefizlauf in Bologna teil

Jedes Jahr setzen sich die Frauen der Bewegungstherapie ein neues Ziel, auf das sie sich unter der Leitung von Valentina Vecellio vorbereiten. Objektiv 2016 war die Teilnahme am Brustkrebs Benefizlauf am 25. September in Bologna.
Während zehn Wochen haben sich die „Mädels“ wie Coach Valentina Vecellio sie liebevoll nennt, regelmäßig am Sportplatz Combi in Meran getroffen, um während eineinhalb Stunden gemeinsam für den nicht kompetitiven Fünf-Kilometer-Lauf zu trainieren. Die Gemeinde Meran hatte ihnen das Gelände kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Am 25. September hieß es früh aufstehen, um 4 Uhr startete die Rosa-Gruppe voll Elan Richtung Bologna. Am Start in den Giardini Margherita warteten bereits 20.000 Teilnehmer, Freizeit-Läufer, Sympathisanten, Familien mit Kindern, Kinderwagen und Vierbeinern auf den Startschuss. Alle angetan mit den symbolkräftigen rosa T-Shirts. Männer und Frauen, denen es um die Verbreitung der Message ging: Vorsorge rettet Leben. Ein wahres Volksfest. Super-Stimmung. Solidarität.
Die Mädels der Bewegungstherapie und Valentina wurden prompt auch prämiert: als größte Teilnehmergruppe aus Norditalien. Gelegenheit, die Valentina Vecellio sich nicht entgehen ließ, um das Konzept der Bewegungstherapie vorzustellen. Neben ihr auf dem Podium Rosanna Banfi, Schirmherrin des Rennens, das von Komen Italia organisiert worden war und Professor Riccardo Masetti, Direktor des Brustkrebszentrums des Poliklinikum Gemelli in Rom, Promotor der Veranstaltung, der zum Anschluss den Teilnehmern folgenden Wunsch mit auf den Weg gab: „Auf dass der Tag kommen wird, an dem niemand mehr diese rosa T-Shirts anziehen muss, weil wir den Brustkrebs besiegt haben!“

Aktuell

Über das Glück

Dr. Clara Astner (Psychoonkologin am Krankenhaus Brixen)
Ein kleiner Moment der Besinnung zu Weihnachtsfest und Jahreswechsel

Die wesentliche Voraussetzung für Glück ist
die Bereitschaft, der zu sein, der man ist

Erasmus von Rotterdam (1469 - 1536)
In meinem Beruf als Psychologin bin ich mit einer unstillbaren Neugierde allem menschlichen Verhalten gegenüber geschlagen, und es erstaunt mich immer wieder, dass Menschen trotz widrigster Umstände und Schicksalsschläge, Trennung, Tod, Krankheit trotzdem überleben, ihre Lebensfreude und Zufriedenheit aufrechterhalten, nie am Leben verzweifeln, ja eine Form von Glücklich-Sein leben können.
Glücklich-Sein gehorcht dabei keinen Regeln. Reiche Menschen sind nicht glücklicher als Ärmere, von einer absoluten tiefen Armut mal ausgenommen. Gesunde nicht unbedingt glücklicher als kranke. Umgekehrt gilt, dass gestresste Zeitgenossen tendenziell unglücklicher sind als jene, die häufig der Muße frönen, und dass soziale Bindungen, Familie, Liebe und Partnerschaft die Menschen zu beglücken scheinen, während Einsame unglücklicher sind. Auch Intelligenz und Schönheit sind per se keine Glücksgaranten, und der Lottogewinner endet nicht selten im tiefen Unglück und Armut.
Interessant finde ich das und frage mich: warum streben wir also nach Wohlstand, nach noch-mehr-und-größere-Dinge haben? Sollten wir es nicht vielmehr mit dem König von Buthan halten, der nicht das Wirtschaftswachstum in seinem unterentwickelten Land zu erhöhen suchte, sondern den Zuwachs an Glück für sein Volk? „Bruttoinlandsglück“ anstelle von Bruttoinlandsprodukt. Klingt gut, finde ich! Ich will damit nicht sagen, seid alle arm und glücklich. Aber wie wäre es denn mit zufrieden und glücklich?
In Rotterdam gibt es eine Datenbank der Glücksforschung. Die dort tätigen Forscher sagen, das erste Prinzip von Glück sei, bei sich selbst anzufangen. Und: Eine Bedingung für Glück ist die innere Ruhe. Sie schafft Zufriedenheit und Gelassenheit. Aber richtig, das ist nur möglich, wenn äußere Umstände das Glück erleichtern, Umstände wie in einer freiheitlich und demokratisch verfassten Gesellschaft zu leben. „Glück geht immer auch mit Freizügigkeit einher, mit Autonomie, mit der Möglichkeit, am sozialen Leben teilzunehmen. Mit Gerechtigkeit, mit (Herzens) Bildung.“ Sagt Karlheinz Ruckriegel, einer der bedeutendsten Glücksforscher. „Sich ständig mit Leuten zu vergleichen, die man nie erreichen kann, das ist der beste Weg, um unglücklich zu werden.“ Recht hat er, finde ich. Schauen wir also auf uns und nicht immer auf andere. Die Forscher sagen auch, wer gut über sich selbst nachdenken und intensiv mit Anderen kommunizieren kann, der hat bessere Chancen, glücklich zu sein, als andere. Ebenso wie jene, die ihr Leben selbst aktiv (mit)gestalten.
Ruckriegel ist auch davon überzeugt, dass jeder eine glücksförderliche innere Einstellung lernen kann, unabhängig davon, ob es sich um eine unverbesserliche Frohnatur oder um einen nachdenklichen Melancholiker handelt. Wenn wir uns also für gute und gleichwertige Lebenschancen für alle einsetzen, für das Wohlergehen in der Gemeinschaft, für politische Freiheit und Mitbestimmung, wenn wir dem Neid und dem hemmungslosen Konsumstreben abschwören, dann haben wir gute Chancen, Glück zu erleben.
Ich wünsche Ihnen, dass sie in dieser Zeit des Jahres, in der sich jeder (wieder) seiner Bindungen und Werte besinnt, der Zeit des Zusammenrückens, dass sie in dieser Zeit viele kleine Glücksmomente ganz intensiv leben, weitergeben und vielleicht sogar speichern können. Zusammen mit der Erinnerung hervorzuholen in den Augenblicken, wenn unsere Fähigkeit zum Glücklich-Sein durch das Leben auf eine harte Probe gestellt wird.
In diesem Sinne ein glückliches Weihnachtsfest und Gutes Neues Jahr!