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Das bestmögliche Resultat

Doktor Lorenz Larcher leitet landesweiten Dienst für Plastische Chirurgie

Eigentlich sollte Salzburg eine Endstation sein. Unfallklinik, private Ordination und Lehrauftrag an der Universität. Eigentlich alles perfekt. Dann kam das Angebot aus Südtirol. Dr. Lorenz Larcher hat die Nachfolge von Dr. Alexander Gardetto als Leiter der plastischen Chirurgie angetreten. Was er in Südtirol vorfand, hat ihn mehr als überrascht!
Seit 2. Mai ist Dr. Larcher ärztlicher Leiter des landesweiten Dienstes für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Was er in Südtirol vorgefunden hat, hat den Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie mit Master in Rekonstruktiver Mikrochirurgie mehr als überrascht. „Eine in Italien sicher einzigartige Situation“, sagt Larcher. „Wir haben alle Möglichkeiten, alle Mittel, die besten Materialien und ich kann nur sagen größtes Entgegenkommen von Seiten des Betriebs, wenn es darum geht, den Dienst noch zu verbessern.“ So seien z. B. erst kürzlich drei Geräte für die Eigenfettbehandlung angekauft worden.
Was er sich nicht so vorgestellt hat, ist das doch sehr große Arbeitspensum. Der Dienst für plastische Chirurgie ist zuständig für alle drei Brustgesundheitszentren des Landes, Bozen, Brixen und Meran. Operiert wird in allen Krankenhäusern außer Innichen und Schlanders. „Und ich kann nur sagen, dass ich mit allen dort tätigen Primaren und Chirurgen auf das Beste zusammenarbeite.“
Das Ziel Larchers ist, noch effizienter zu arbeiten und so wenig Patienten wie möglich in umliegende Kliniken schicken zu müssen. „Ich möchte nichts ablehnen müssen!“ Das Arbeitsgebiet ist sehr umfassend. Die Brustrekonstruktion bei Brustkrebspatientinnen ist ja nur ein kleiner Teil des Arbeitsgebiets. Verbrennungen, Handchirurgie, chirurgische Behandlung verschiedenster anderer Krebsformen, bis zur Behandlung von Transgendern. „In Südtirol gibt es eine Bandbreite wie an einer großen Universitätsklinik.“
Von seinem Team fordert Larcher viel. Nicht nur was das streng Fachliche anbelangt. „Unsere Patienten befinden sich in einem psychologischen Ausnahmezustand. Wir müssen sie fangen, ihnen beistehen, wieder ins Leben zurückzufinden.“ Deshalb heißt es, jedem Patienten so entgegenzutreten, als sei es die eigene Schwester, Mutter, Bruder oder Vater. für die Arbeit eines jeden Chirurgen und eines jeden Arztes.

Der psychologische Aspekt der Arbeit des Chirurgen, und in besonderem Maße des plastischen Chirurgen ist Lorenz Larcher ungemein wichtig. Empathie ist eine Grundvoraussetzung. „Und: Jeder Patient hat das Recht auf das bestmögliche Resultat. Wenn ich einer Frau ihre Weiblichkeit zurückgeben kann, dann ist das in der Bekämpfung des Tumors ebenso wichtig, wie die Chemotherapie. Eine Frau besiegt mit der Brustwarze den Krebs!“
Das Arbeitsgebiet der plastischen, ästhetischen und rekonstruktiven Chirurgie ist im öffentlichen Gesundheitssystem durch gesetzliche Vorlagen streng geregelt, aber auch im rekonstruktiven Bereich, so Larcher, ist die Ästhetik von großer Bedeutung.
Wie bereits in Salzburg ist Dr. Lorenz Larcher auch in Bozen privat im Bereich der ästhetischen plastischen Chirurgie tätig. „Auswüchsen wie als Geschenk zum 18. Geburtstag eine Brustplastik, stehe ich sehr kritisch gegenüber“, betont Larcher. „Die ästhetische Chirurgie ist eine große Herausforderung, weil wir einen gesunden Menschen behandeln.“ Und auch hier sei der psychologische Aspekt nicht zu unterschätzen.
Die Zwischenbilanz nach dem ersten halben Jahr ist in jedem Fall überaus positiv und das auch im privaten Bereich. Der gebürtige Bozner Larcher ist mit einer Südtirolerin verheiratet, sie haben vier Kinder im Alter von elf, acht, sechs und zwei Jahren. Auch wenn der Kontakt nach Salzburg noch sehr eng ist, hat sich die Familie gut eingelebt.
Dr. Lorenz Larcher hat seine medizinische und fachärztliche Ausbildung in Innsbruck, Feldkirch, Linz und Salzburg abgeschlossen, wo er auch noch als Dozent tätig ist. Er ist Mitbegründer und Organisator des „Bozner Symposium of Plastic Surgery“, das am 27. Januar zum sechsten Mal in der Landeshauptstadt abgehalten wird.

Dr. Lorenz LarcherDr. Lorenz Larcher


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Neuer Primar der HNO-Abteilung

Dr. Luca Calabrese folgt auf Dr. Rolando Füstös

Dr. Luca CalabreseDr. Luca Calabrese

Im Januar 2017 wird Dr. Luca Calabrese seine Tätigkeit am Bozner Krankenhaus aufnehmen. Der Neue Primar der Hals Nasen Ohren Abteilung gilt als Koryphäe in seinem Fach und kann auf eine langjährige Erfahrung im onkologischen Bereich zurückblicken.
Doktor Calabrese hat am italienischen Krebsinstitut Mailand und anschließend unter Prof. Umberto Veronesi am Europäischen Krebsinstitut Mailand, IEO, gearbeitet. Seit 1999 war er dort stellvertretender Leiter und seit 2006 Leiter der HNO - Chirurgie. In zahlreichen Auslandsaufenthalten hat Calabrese seine Operationstechniken verfeinert. Er hat über 5.000 chirurgische Eingriffe im Bereich der Onkologie durchgeführt, davon rund 700 größere Operationen, bei denen eine komplette Rekonstruktion des Hals-Gesichts-Bereiches vorgenommen wurde. Der neue Primar der HNO-Abteilung lehrt und forscht an der medizinischen Fakultät der Universität Pavia und arbeitet seit vielen Jahren mit der italienischen Krebsliga, LILT zusammen.
Seit jeher liegt ihm das Thema der Information und der Vorsorge am Herzen und auch in Südtirol Calabrese in dieser Hinsicht möchte aktiv sein und eng mit den Gesundheitsbezirken, den Schulen und Vereinigungen zusammenarbeiten. Er ist außerdem sozial sehr engagiert: So hat er etwa 2012 die Vereinigung „Salvatore Calabrese“ gegründet, durch die es unter anderem möglich ist, kostenlose Leistungen an Bedürftige anzubieten. Dr. Luca Calabrese wurde nach Art. 24 des LG 7/2001 beauftragt, welcher es ermöglicht, bei Funktionen von besonderer Bedeutung und strategischem Interesse leitendes Personal direkt zu berufen.
Die HNO Abteilung des Bozner Krankenhauses ist seit vergangenem Jahr ISO zertifiziert; im Oktober weilte eine Abordnung der der Associazione Italiana di Oncologia Cervico-Cefalica - Italian Head and Neck Oncologic Society (AIOCC-IHNS) in Bozen, um auch die klinische Zertifizierung des onkologischen Bereiches der Hals-Nasen-Ohren Abteilung durchzuführen.