Aktuell

Fit durch den Winter

Antikes Heilkräuterwissen für den Alltag
Vortrag von Dr. Arnold Achmüller

Im Idealfall reicht es, vor das Haus zu gehen und aufmerksam den Wegrand abzusuchen. Im Alpenraum wachsen unzählige Pflanzen und Kräuter, aus denen sich eine vorzügliche Hausapotheke zusammenstellen lässt gegen Beschwerden wie Erkältung, Grippe, Bauchschmerzen, Erschöpfung. Der Apotheker Arnold Achmüller befasst sich mit antiker Heilkräuterkunde.
Der ist wohl am besten dran, der sich selber helfen kann.“ Dieses alte Sprichwort hat Dr. Arnold Achmüller als Motto für die Webseite gewählt, die er zum Thema Heilkräuterkunde zusammen mit seiner Frau Astrid Felderer betreut. Und auch für den Vortrag, den er Ende Oktober im Pustertal gehalten hat.
Die kalte Jahreszeit stellt unseren Organismus auf eine harte Probe. Kälte, ständiger Wechsel zwischen Warm und Kalt, wenn man von draußen nach drinnen und umgekehrt geht, niesende und hustende Mitmenschen, Grippeviren sind nicht nur für den durch Therapien und Krankheit geschwächten Körper eine große Herausforderung, sondern auch für den gesunden Menschen. Es gibt viele natürliche Mittel, sich dagegen zu schützen und sich zu wehren.
Spitzwegerich wächst an jedem Wegrand. Ein Heilmittel, das vermutlich schon Ötzi kannte und das vielfältig zum Einsatz kommen kann. Im Winter ist Spitzwegerich Sirup ein vorzügliches Mittel gegen Husten und Katarr der oberen Luftwege, ebenso wie Meerrettich, Rettich, Fichtenwipfel, Latschensprossen oder Zwiebel. Aus diesen lässt sich ein Schichtsirup herstellen. Gegen Husten hilft auch selbstgemachter Thymiansirup, der nebenbei noch sehr gut schmeckt.
Spitzwegerich ist zusammen mit Hagebutten, Holunderblüten, Mädesüßkraut und Himbeerblättern auch im fiebersenkenden Erkältungstee enthalten, den Achmüller empfiehlt. Mädesüß oder Spierstrauch ist übrigens der Namensgeber des Aspirins, das ursprünglich aus den Salicylaten dieser Pflanze hergestellt worden ist. Die enthaltenen Salicylate wirken tatsächlich fieber- und schmerzstillend, ähnlich dem Aspirin.
Besonders wirksam bei Schnupfen ist auch Meerrettich, die scharfe Wurzel treibt nicht nur die Tränen in die Augen, die setzt im Kontakt mit Sauerstoff auch Senföle frei, die antibakteriell und abschwellend wirken und Atemwege und Rachenraum schützen.
Als Vorbeugung geeignet ist der Sonnenhut, Echinacea. Präparate, die diese Pflanze enthalten, finden sich in jeder Apotheke. Ebenso Rosenwurz, Tigerwurzel, Belagonien und Ginseng.
Der Vorteil dieser Kräuterheilmittel ist, dass sie im Allgemeinen gut verträglich sind und keine Nebenwirkungen haben oder den Körper durch „Giftstoffe“ belasten. Aber aufgepasst. Ganz in Eigenregie sollte man die Kräutermedizin nicht anwenden. Dr. Arnold Achmüller: „Man sollte in jedem Fall alles, was man zu sich nimmt, mit dem behandelnden Arzt absprechen, vor allem, wenn man sich gerade einer Chemotherapie unterzieht.“ Dies gilt besonders für Pflanzen, die auf das Immunsystemwirken.
Dr. Arnold Achmüller ist in Taisten aufgewachsen und hat sich von jeher für Heilpflanzen interessiert, die er auch als Thema seiner Doktorarbeit gewählt hat, aus der sein erstes Buch, . „Teufelskraut, Bauchwehblüml, Wurmtod - Das Kräuterwissen Südtirols“ entstanden ist. Vergangenes Jahr hat er ein weiteres Buch zum Thema veröffentlicht: Das Kräuterwissen der Alpendoktoren – Wickel, Salben und Tinkturen.“ Beide sind im Raetia-Verlag erschienen. Seit 2007 arbeitet Achmüller als Apotheker in Wien und ist Referent zum Thema Wildkräuter/ Wildgemüse der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Dietenheim.
Hausmittel-Potpourri


Der Schichtsirup
Aus Meerrettich, Rettich, Spitzwegerich, Fichtenwipfel, Latschensprossen oder Zwiebel kann man ganz schnell einen natürlichen Hustensirup herstellen. Man braucht dazu ein Einmachglas, frische Zutaten und braunen Zucker. Die Blätter, bzw. Zwiebel, Rettich oder Meerrettich klein schneiden und schichtweise mit Zucker in ein Marmeladenglas geben, bis dieses bis an den Rand gefüllt ist. Und zwar jeweils ein Zentimeter Zucker und ein Zentimeter vom jeweiligen Kraut. Gut andrücken und gut verschließen und für drei bis vier Wochen (bei Spitzwegerichblättern, Fichtentrieben oder Latschensprossen) bzw. für ca. fünf Tage (bei Meerrettich, Zwiebeln oder Rettich) verschlossen im Kühlschrank aufbewahren. Danach filtern und in einer sauberen Flasche im Kühlschrank aufbewahren. Hält bis zu drei Monate.
Erkältungs- und Grippetee
Die wichtigsten Zutaten sind Linden- und Holunderblüten (15 bzw. 20 g), sie wirken vor allem am Nachmittag und am Abend fiebersenkend und schweißtreibend. Es empfiehlt sich auch Mädesüß (20 g) beizumischen, bekannt für eine schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung. Hagebutten (zerkleinert, 20 g) enthalten viel Vitamin C und Spitzwegerich (15 g) mildert trockenen Hustenreiz. Die Teemischung bleibt schön kompakt, wenn man Himbeerblätter (10 g) dazugibt. Die feinen Blatthärchen halten die verschiedenen Komponenten zusammen. Für Kinder lässt man Mädesüß weg und verdoppelt den Anteil der Lindenblüten. Die Pflanzen grob zerkleinern und in einem Gefäß gut mischen. In eine Teedose oder lichtundurchlässige Teesäckchen füllen. Pro Tasse einen Teelöffel mit kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen, bei Bedarf mit Honig süßen.
Meerrettichkette bei verstopften Atemwegen
Meerrettich-Wurzel in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden und auf eine Schnur auffädeln. Diese vor dem Zubettgehen um den Hals binden wie eine Kette. Bis zur Nasenspitze unter die Decke kriechen. Die Wärme setzt die im Meerrettich enthaltenen Senföle frei, die ätherischen Dämpfe befreien die Nase und auch die Bronchien.
Bei Schnupfen oder Nebenhöhlenentzündung empfiehlt es sich auch mehrmals am Tag eine kleine Menge geriebenen Meerrettichs im Mund zergehen zu lassen.

Dr. Arnold AchmüllerDr. Arnold Achmüller


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Harmonie aus kreativem Schaffen

Malkurs des Bezirks Vinschgau in der Fachschule für Steinbearbeitung Laas

Nicht alle können Künstler werden, aber jeder kann lernen, sich mittels Malerei auszudrücken und vor allem, jeder kann erleben, wie gut es tut, während des Malens die Seele baumeln zu lassen und aus dem Schaffen Kraft zu schöpfen. Reinhold Tappeiner hat für die Krebshilfe Vinschgau einen Malkurs abgehalten.
Sieben Frauen, eine Maskotte namens Thea und Reinhold Tappeiner, ein Künstler, der auch Zeichenlehrer ist und große Erfahrung mit Kursen für verschiedenstes Publikum hat. Einen Freitagnachmittag Anfang November und einen Samstagmorgen haben sich Maria, Filomena, Helga, Rebekka, Elisabeth, Rosmarie sowie Irmgard und ihre Enkelin Thea mit Nass-auf-Nass-Malerei, mit Trockentechnik, mit Strukturen und Licht auseinandergesetzt. Thema Kosmos und Planeten.
Tappeiner erklärte seinen Kursteilnehmerinnen die unterschiedlichen Techniken und half ihnen bei der Ausführung. Auch besondere Techniken, wie das Auftragen von Wachs oder das Verwenden von Salz, um bestimmte Effekte zu erhalten, gab er an die Frauen weiter. Herausgekommen sind ausdrucksvolle Bilder mit Milchstraßen, Planeten, Licht- und Schatteneffekten.
Sein Ziel hat Reinhold Tappeiner voll erreicht. „Mir war es wichtig eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, die Grundbegriffe von Bewegung und Farbe zu vermitteln, vor allem aber wollte ich das Gefühl vermitteln, dass jeder kreativ sein kann.“ Es ist toll, sagt er, wenn man sieht, wie alle konzentriert bei der Sache sind und es plötzlich ganz still wird. Schön still. Den Frauen hat es gefallen und auch Thea war glücklich, zusammen mit der Oma den Kurs besuchen zu dürfen.
Organisiert hat alles Rebekka Wallnhöfer. Sie arbeitet in der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas und ist bei Direktorin Virginia Tanzer sofort auf Entgegenkommen gestoßen, als sie anfragte, ob in den Räumlichkeiten der Schule ein Kurs abgehalten werden könnte. Reinhold Tappeiner gehört zum Lehrkörper der Schule und er stellte sich unentgeltlich zur Verfügung.

Helga Wielander VorsitzendeHelga Wielander Vorsitzende