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4. Wild- und Weinfestival in Toblach

Der Erlös des Abends unterstützt die Arbeit der Krebshilfe

 Hotel Hubertushof in ToblachHotel Hubertushof in Toblach

Exquisites Essen und erlesene Weine standen im Mittelpunkt des 4. Wild- und Weinfestivals in Toblach zu dem sich 80 Personen im Hotel Hubertushof eingefunden hatten. Der Erlös des Abends ging zugunsten der Krebshilfe

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Am 11. Oktober war es zum vierten Mal wieder so weit: Die Krebshilfe Oberpustertal mit der Vorsitzenden Ida Schacher und das „Komitee“ bestehend aus Präsident Dr. Johann Steiner, Peppo Trenker, Arnold Wolf und Christoph Trenker hatten zu einem Abend der besonderen Art eingeladen. Elisabeth und Walter Baur stellten die Räumlichkeiten ihres Hotels Hubertushof zur Verfügung und spendierten den Gästen einen Aperitiv.

Koch Hans Hofmann und sein Küchenteam zauberten aus dem von Peppo Trenker zur Verfügung gestellten und fachgerecht vorbereiteten heimischen Wild-Fleisch schmackhafte Gerichte. Zu jedem Gang gab es den passenden Wein von verschiedenen Südtiroler Weingütern, ausgesucht und präsentiert von der Tochter der Gastgeber, Sommelier Alexandra Baur und zur Verfügung gestellt von Diether Karadar und Arnold Wolf.

Für die musikalische Unterhaltung und das Strapazieren der Lachmuskeln sorgten Celso De Martin und Günther Rabensteiner aus Welsberg. Alle Anwesenden genossen die Spezialitäten und den guten Wein, erfreuten sich an der Gesellschaft und setzten mit ihrer Anwesenheit ganz bewusst ein Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Mit dem Erlös dieses Abends kann die Südtiroler Krebshilfe vielen Betroffenen zur Seite stehen und sie auch finanziell unterstützen.

Ida Schacher bedankte sich ganz herzlich bei allen, die zum Gelingen dieses wunderbaren Abends beigetragen hatten und die durch ihre Spende die Arbeit der Krebshilfe unterstützen. In kurzen Zügen gab sie auch einen Überblick über die Tätigkeit der Vereinigung.
"Die Südtiroler Krebshilfe, Sektion Oberpustertal betreut im Moment ungefähr 230 betroffene Mitglieder. Wir versuchen, sie in ihrer Krankheit zu begleiten und sie zu unterstützen im menschlichen, psychologischen, sozialen und finanziellen Bereich. Dies alles ist nur möglich, weil so viele Menschen hinter uns stehen, uns gedanklich begleiten und uns auch finanziell unterstützen.“

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Auch das ist Weihnachten…

Weihnachtsgedanken von den Freiwilligen der Zivilgesellschaft- binario 1


Nicht alle erleben eine frohe Weihnacht
Nicht alle erleben eine frohe Weihnacht


Weihnachten steht vor der Tür. Weihnachten, das Fest der Liebe und der Freude. Lichterglanz , Christbaum und Krippe, Weihnachtsmarkt und Geschenke. Leuchtende Kinderaugen und Erwachsene, die wieder zum Kind werden, wenn sie die vertrauten Töne der Weihnachtslieder hören… Aber nicht für alle ist das so.
Viele Menschen stehen im Schatten des Lichts. Menschen, die Teil unserer Gesellschaft sind, aber auch viele, immer mehr Menschen, die von draußen kommen. Die auf der Durchreise sind, die die Hoffnung auf ein besseres Leben, auf ein einfaches aber würdevolles Leben, auf ein Leben ohne Angst und Hunger, ohne Krieg und Schrecken noch nicht verloren haben. Die alles, was ihnen lieb und vertraut war, hinter sich haben lassen müssen. Weihnachten ist auch die Zeit, um jener zu gedenken, die keinen Grund zur Freude haben. Weil sie krank sind, weil sie allein sind, verzweifelt ohne Hoffnung, auf der Flucht. Auch Joseph und Maria waren allein in der Nacht, als das Kind geboren werden sollte. Auch sie stießen auf verschlossene Türen. Wenn wir am Weihnachtsfest ihrer Gedenken, sollten wir auch die anderen nicht vergessen, jene die heute auf dem Weg sind, ohne zu wissen, ob, wann, wie und wo sie schlussendlich ankommen werden.
Den Text zum Weihnachtsfest haben uns die Freiwilligen der Zivilgesellschaft – binario 1 zur Verfügung gestellt. Nicole Dominique Steiner
Weil wir in erster Linie alle Menschen sind

Jeden Tag kommen sie an, die Freiwilligen reichen ihnen eine HandJeden Tag kommen sie an, die Freiwilligen reichen ihnen eine Hand

„In keiner Weise dürfen wir uns dazu bewegen lassen, die Stimme der Menschlichkeit in uns zum Schweigen bringen zu wollen. Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es, was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.“ Albert Schweitzer
Eine Momentaufnahme: Dicht gedrängt stehen wir Freiwilligen gemeinsam mit Familien mit Kleinkindern, jungen Männern, Vätern, die ihre Familien zurück gelassen haben, Minderjährigen, hochschwangeren Frauen auf Bahngleis 3 am Bozner Bahnhof. Die meisten der Menschen sind aus Eritrea oder Somalia, seit Monaten oder gar Jahren auf der Flucht. Mit angstvollen Augen blicken viele um sich, einige haben außer den Kleidern, die sie am Leib tragen, nichts bei sich – der junge Mann neben mir schlottert in seinem kurzärmligen T-Shirt. Er möchte, wie alle hier am Bahngleis, nach Deutschland. Dort hat er Familie, hofft auf eine bessere Zukunft. Die Hoffnung mit dem Eurocity München zu erreichen zerbricht – Polizisten blockieren die Türen. Trotz gültigem Ticket ist es nicht möglich, diesen Zug zu besteigen. Wir atmen durch, Tränen steigen uns in die Augen, wir fühlen uns ohnmächtig, wir können es nicht begreifen.

Seit diesem Moment sind Wochen und Monate vergangen. Glück und Leid liegen am Bahnhof und darüber hinaus eng beieinander. Manchmal können wir nicht viel tun, ein bisschen Menschlichkeit in Form von Gehörschenken oder „einfach nur Dasein“ zeigen. Wir lachen und weinen gemeinsam mit den Menschen, die auf ihrer Flucht in Bozen stranden, wir freuen uns über Jacken, Obst und die vielen helfenden Hände.

Die große Solidarität der Südtiroler Bevölkerung ist überwältigend. Manchmal sind wir auch verzweifelt und wütend, fühlen uns allein oder ohnmächtig, möchten mehr tun, können es aber nicht. Wir freuen uns über die dankende Umarmung der Menschen, die den Bozner Bahnhof verlassen, und hoffen gleichzeitig, dass sie gut und sicher in ihrem „neuen“ Leben ankommen.

Längst schon sind viele Freiwillige nicht nur am Bozner Bahnhof aktiv, auch in den Flüchtlingsunterkünften haben sich Freiwillige aktiviert und setzen sich aktiv ein. Themen, die wir bislang nur aus Nachrichten kannten, sind nun auch bei uns im kleinen Südtirol angekommen – vielleicht dies ein Grund der handfesten Solidarität von vielen. Es steht außer Frage, dass die Zuwanderungswelle, die wir in diesen Monaten in Europa erleben, eine große, noch nie dagewesene Herausforderung darstellt: noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie 2015. Bilder, von Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, lassen viele nicht mehr los. Das Elend der Flüchtlinge ist nahe gerückt in den vergangenen Monaten und Wochen und es wird nahe bleiben. Die Solidarität ist groß und doch werden Zäune errichtet, Türen verschlossen, rassistische Äußerungen werden gepostet, war er ein politischer oder „nur“ ein Wirtschaftsflüchtling?, heißt es. Angst vor dem Fremden macht sich breit, Angst davor, dass uns jemand etwas wegnimmt. Europa versteift sich auf nationalistische Interessen, diskutiert über Quoten und übergeht dabei so historische Grundwerte wie Solidarität oder Schutz der Würde jedes Menschen.

Binario1 – Bahngleis1
www.binario1bz.it