Aktuell

Kennen Sie Ihre Lymphknoten?

Weltlymphomtag – Bei verdächtigen Schwellungen Arzt aufsuchen

Die Lymphknoten beziehungsweise das Lymphsystem befinden sich in unserem ganzen Körper, wir wissen aber meist nicht viel über sie. Anlässlich des Weltlymphomtages am 15. September klärt die Südtiroler Krebshilfe auf.


Sicher, wir haben hin und wieder etwas über Lymphknoten gehört, aber recht viel wissen wir meist nicht darüber. Dabei zieht sich das Lymphsystem quer durch unseren gesamten Körper: Es gliedert sich in 500-600 Lymphknoten, die sich unter anderem im Knochenmark, in der Milz oder in der oberhalb des Herzens gelegenen Thymusdrüse befinden. Das Lymphgefäßsystem durchzieht hingegen eng zu den benachbarten Blutgefäßen unseren Körper. Es transportiert die Lymphe, eine klare Gewebsflüssigkeit, und ist Teil unseres Immunsystems. Die Zellen des lymphatischen Systems (Lymphozyten) gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind wichtig, um die körperfremden Partikel oder erkrankten Zellen zu erkennen und durch den Abtransport über das Lymphsystem zu beseitigen.

Wir bemerken die Lymphknoten vor allem dann, wenn sie aufgrund einer Abwehr- oder Entzündungsreaktion geschwollen sind – beispielsweise bei Infektionen im Rachen, bei denen die Lymphknoten, etwa hinter den Ohren, sich vergrößern. Diese gutartigen Lymphome bilden sich zurück, wenn die Entzündung vom Immunsystem erfolgreich bekämpft worden ist. Bösartige (maligne) Lymphome – auch als „Lymphdrüsenkrebs“ bezeichnet – entwickeln sich hingegen, wenn Zellen des lymphatischen Systems entarten. Man kann diese Lymphome in zwei Gruppen einteilen: die Hodgkin-Lymphome und die häufigeren Non-Hodgkin-Lymphone (NHL); wobei beide Gruppen sich wiederum in viele verschiedene Krankheitsformen unterteilen.

Wann aber besteht bei vergrößerten oder angeschwollenen Lymphknoten der Verdacht auf eine Krebserkrankung? Oft treten bei einer Erkrankung keine spezifischen Symptome auf und ein malignes Lymphon wird eher zufällig entdeckt. Das häufigste Symptom ist eine schmerzlose, andauernde oder stetig wachsende Lymphknotenschwellung, meist im Hals-, Achsel- oder Leistenbereich – wobei nicht jede Vergrößerung automatisch auf eine Krebserkrankung hinweist, häufig steckt einfach eine Infektion dahinter. Erst wenn andere Nebenerscheinungen wie Nachtschweiß, unregelmäßiges Fieber, Müdigkeit oder Gewichtsverlust, Atemnot oder Husten auftreten, deutet dies auf ein bösartiges Lymphom hin.

Abgeklärt wird dies dann durch nähere Untersuchungen wie der Überprüfung des Blutbildes oder einer Biopsie. Die Behandlung ist dann spezifisch abgestimmt und hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Auf alle Fälle: Bemerken Sie Veränderungen an den Lymphknoten, suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt auf!

Aktuell

Risikozone für den Mann

Pressemitteilung Europäische Prostata - Krebswoche

Der Gang zum Urologen ist nicht angenehm, kann dem Mann aber Leben retten. Die Südtiroler Krebshilfe informiert anlässlich der Prostatakrebs-Woche über die Früherkennungsmaßnahmen in Südtirol.
Die Schwellenangst nehmen und die Früherkennung fördern – dies sind die Ziele der Europäischen Prostata-Krebswoche, die alljährlich Ende September stattfindet. „Als Südtiroler Krebshilfe möchten wir das Tabuthema aufbrechen und über die Früherkennungsmöglichkeiten im Land informieren“, so Ida Schacher, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe. Auch hierzulande ist Prostatakrebs die häufigste Krebsarten beim Mann, gefolgt vom Lungenkrebs. 28% der Krebs-Neuerkrankungen betreffen die Prostata, wobei die meisten Betroffenen zwischen 55 und 74 Jahre alt sind. Hinter dem Begriff „Prostatakrebs“ verstecken sich allerdings ganz unterschiedliche Problematiken: Es gibt harmlose Ausprägungen von Prostatakrebs sowie extrem aggressive Varianten.

Die Zahl der Neuerkrankungen ist in Europa generell im Steigen begriffen – allerdings auch, weil Männer zunehmend die Früherkennungsmaßnahmen wahrnehmen und dadurch mehr Erkrankungen festgestellt werden. Ab 45 Jahre können Männer in Südtirol die Früherkennungsuntersuchung beim Urologen in Anspruch nehmen. Diese bestehen aus einer Tastuntersuchung und aus der Messung des PSA-Werte, einem Eiweißstoff, der nur von der Prostata gebildet wird. Ist dessen Wert erhöht, kann dies auf einen Tumor hinweisen, es kann jedoch auch nur eine harmlose Prostataentzündung oder eine gutartige Prostatavergrößerung dahinterstecken – ein Grund, warum die Zweckmäßigkeit dieser Messung auf wissenschaftlicher Ebene diskutiert wird.

Sicher ist jedoch: Wird eine Neuerkrankung der Prostata frühzeitig erkannt, steigen zum einen die Heilungschancen und zum anderen können schonendere Therapiemöglichkeiten angewandt werden. Die Überlebensrate sind heute dank einer rechtzeitigen Diagnose durch die Screenings gestiegen und liegen nach fünf Jahren bei 75 bis 80 Prozent.

Grundsätzlich erzielt die Bestrahlung bei Prostatakrebs gute Heilungschancen, insofern dieser noch auf das Organ selbst beschränkt ist und noch keine Metastasen vorliegen. Aber auch im fortgeschrittenen Stadium kann eine Strahlentherapie zur Anwendung kommen. Von der adjuvanten Therapie spricht man hingegen, wenn eine Strahlentherapie nach einer Operation bei nicht kompletter Entfernung und bei Karzinomen in fortgeschrittenem Stadium angewandt wird.„Mit unserer Sensibilisierungskampagne ,Schau auf dich!´ möchten wir auf die Vorsorge und Früherkennungsuntersuchungen in Südtirol aufmerksam machen“, so Ida Schacher, „da Prostatakrebs häufig erst im Spätstadium Beschwerden verursacht, ist eine Früherkennung besonders wichtig.“