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Wear net sierig XXL

Vinzentinum Brixen 11. Mai - Menschärgere Dich nicht für einen guten Zweck

Ob Menschärgere Dich nicht, T´en fais pas, Mens erger je niet, Frustration, Ludo oder eben Wear net sierig XXL, es geht immer um das gleiche: Wer kommt zuerst ins Ziel und wer schickt den anderen wieder an den Start zurück. Ein Gesellschaftsspiel der besonderen Art am 11. Mai in der neuen Turnhalle des Vinzentinums in Brixen.



Vier Teams zu je fünf Personen waren gegeneinander angetreten: lebende Spielfiguren in den Farben grün, blau rot und gelb aus den Bereichen Politik, Sanität, Sport und Jugend. Organisiert wurde das Brettspiel in Übergröße von der Krebshilfe Eisacktal – Gröden, die Einnahmen gingen zugunsten der Südtiroler Krebshilfe.
Einer der XXL-Spielsteine war der grüne Landtagsabgeordnete Hans Heiss, zufällig war seiner Mannschaft, der außerdem die Kammerabgeordnete Renate Gebhard und Arno Kompatscher von der SVP sowie Pius Leitner von den Freiheitlichen angehörten, die Farbe Grün zugewiesen. Jeder SpielerdesPolit-Teams erhielt einen Kittel und ein Zwergenkäppchen in dieser Farbe. Ein nicht ganz ernst zu nehmendes Interview.
Chance:„Wear net sierig“, das ist ein Motto, das Sie sich wahrscheinlich auch im Politikalltag immer wieder zu Herzen nehmen müssen?
L.Abg. Hans Heiss: Ja, im Prinzip ist die Politik einem Gesellschaftsspiel nicht unähnlich, nur dass wir in Brixen auf einem ganz überschaubaren Feld, mit klaren Regeln und parteiübergreifendem Konsens gespielt haben. Ein harter aber fairer Kampf bis zum letzten Wurf. Nebenbei die ideale Beschäftigung für einen verregneten Samstagnachmittag.
Chance: Am Anfang stand das Warten auf die sechs?
Hans Heiss: Wir hatten so unsere Startschwierigkeiten, wie so oft beim Mensch ärgere Dich nicht. Aller Anfang ist zäh. Wenn keine Sechsen fallen, sinkt die Moral schnell.
Chance: Wer hatte den Würfel in der Hand?
Hans Heiss: Pius Leitner ließ den Würfel für uns fallen.
Chande: Wie war die Stimmung auf dem Spielfeld?
Hans Heiss: Engagiert. Es war eine beinharte Auseinandersetzung, wer wen vom Feld kickt, bzw. wer wen überholt oder eben doch hintan bleiben muss. Wie beim realen Mensch ärgere Dich nicht, war auch unser Spiel von Schüben von Demoralisierung und übertriebenen Verzweiflungszuständen geprägt,die nach einem entsprechenden Wurf schnell in Jubel und Triumphgeschrei umschlugen.
Chance: Also fast so wie in der Politik! Und wie fühlt man sich als lebensgroße Spielfigur?
Hans Heiss: Um mindestens 40 Jahre jünger…
Chance: Wurden die Spielregeln immer eingehalten?
Hans Heiss: Dafür sorgten die Präsidentin der Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, die uns souverän durch das Spiel lotste und Clown Malona, alias Theresia Prantner, die uns bei Laune hielt und ordentlich durch den Kakao zog.
Chance: Und am Schluss kam es dann - wie nicht selten auch in der Politik - ganz anders als vorhergesehen…
Hans Heiss: Genau. Wir, also das Polit-Team, waren eigentlich von Anfang an die Letzten, als sich das Blatt ganz überraschend zu unseren Gunsten wendete und wir tatsächlich an allen unseren Gegnern vorbeiziehen und als erste alle vier Spieler ins Ziel stellen konnten.
Chance: Ein verregneter Samstag, der in Erinnerung bleiben wird?
Hans Heiss: Ja und nicht nur uns. Vor allem nach der ersten Spielhälfte füllte sich die Zuschauertribüne zusehends, die Leute hatten ihren Spaß und ich glaube, sie haben auch gerne für die gute Sache gespendet.
Menschärgere Dich nicht
Eines der populärsten Gesellschaftsspiele für zwei bis sechs Personen. Als Mensch ärgere Dich nicht im Winter 1907/ 08 von Josef Friedrich Schmidt in Anlehnung an das englische Spiel Ludo erfunden. Ab 1914 in Deutschland in Serie produziert. Im Unterschied zum Vorbild Ludo, das seinerseits auf das indische Spiel Pachisi zurückgeht, sind in den Spielregeln des „Mensch ärgere Dich nicht“ keine taktischen und strategischen Variationen vorgesehen. Durch die Mauren ist das Brettspiel Pachisi über Spanien nach Europa gelangt. An orientalischen Höfen wurde es bisweilen mit Bediensteten als Figuren auf entsprechend großen Spielfeldern gespielt. 
Bis heute wurden mehr als 70 Millionen Exemplare des Spiels verkauft, aktuell etwa 100.000 Exemplare jährlich. In den ersten Jahren war das Spiel nicht sonderlich erfolgreich; es schaffte den Durchbruch im Ersten Weltkrieg, als sein Erfinder JosefSchmidt 3.000 Spiele an Lazarette verschickte, damit sich die Soldaten die Langeweile vertreiben konnten. Dank dieser Taktik und der darauffolgenden Mundpropaganda gelang es, bis 1920 eine Million Spiele zum Preis von 35 Pfennigen das Stück zu verkaufen. Bis heute ist das Spielfeld des traditionellen „Mensch ärgere dich nicht“ unverändert. Auf der Vorderseite das Spielfeld für vier Spieler, auf der Rückseite für sechs, auch die Spielfiguren in den traditionellen Farben Grün, Rot, Blau, Gelb sowie Schwarz und Violett in der Sechs-Spieler-Variation sind unverändert.
Andere Namen: Non t´arrabbiare (I), Mens erger je niet (NL), Eile mit Weile (CH), T´en fais pas (F), Frustration (USA) •

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Spielend helfen

Bis auf den letzten Platz besetzt: Das Preiswatten in Jenesien am 6. April

Jedes Mal ein Erfolg und längst fester Bestandteil des Jahresprogrammes des Bezirks Bozen der Südtiroler Krebshilfe ist das von Ludwig Robatscher organisierte Preiswatten.
Immer auf der Suche nach Sponsoren und neuen Austragungsorten wurde Ludwig Robatscher im vergangenen April in Jenesien fündig. Die Veranstaltung war nicht nur vorbildlich organisiert, sondern auch von großem Erfolg gekrönt. Der Saal des Mehrzweckgebäudes in Jenesien war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Spieler unterstützten mit ihrer Teilnahme die Arbeit der Krebshilfe und konnten auch schöne Preise, Gaben der zahlreichen Sponsoren des Preiswattens, nachhause tragen. Musik, Spiel und Spaß – ein gelungener 6. April. •