Aktuell

Begegnung und Information

Abendveranstaltung der SKH Bozen Salten Schlern in Völs


Am Schluss musste noch eine zusätzliche Stuhlreihe aufgestellt werden! Mit einem solchen Zuspruch hatte die Krebshilfe Bozen nicht gerechnet. Der Saal im Völser Gemeindehaus war gut gefüllt. Ein Info-Abend in Völs, um zum einen die verschiedenen Aktivitäten und Dienstleistungen der Krebshilfe im Bezirk Bozen Salten Schlern vorzustellen und gleichzeitig Gelegenheit, das Thema Vorsorge mit zwei kompetenten Experten zu vertiefen, der Primarin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Brixen, Dr. Sonia Prader und dem auf endoskopische, Robot- und Pankreas-Chirurgie spezialisierten Chirurgen, Dr. Michele Ciola.
Der Bezirk Bozen der Südtiroler Krebshilfe ist mehr als andere Bezirke von einem großen Unterschied zwischen Stadt und Land geprägt. Sarntal, Ritten, Jenesien, das Schlerngebiet und die Landeshauptstadt Bozen. Die Vorsitzende Claudia Bertagnolli und ihre Stellvertreterin Brigitta Thaler möchten mehr Nähe zu den ländlichen Bereichen schaffen. Der Info-Abend in Völs am vergangenen 31. August war der Auftakt zu einer losen Folge von Info-Veranstaltungen. Eine Gelegenheit, sich kennenzulernen. Eine Gelegenheit, die Arbeit der Krebshilfe vorzustellen und das vielseitige Kursprogramm für die Betroffenen vorzustellen, eine Gelegenheit auch, um in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch miteinander zu kommen. Und nicht zuletzt eine Gelegenheit, um wichtige Informationen aus erster Hand zu bekommen, um Fragen zu stellen.
Zunächst gaben Claudia Bertagnolli und Brigitta Thaler einen Überblick über die wichtigen Hilfestellungen der Krebshilfe für die PatientInnen. Angefangen von den Erstbesuchen im Krankenhaus, der zur Verfügungstellung von Prothesen-Bhs, die unmittelbaren finanziellen Hilfen, wenn die Krebserkrankung einen finanziellen Notstand bedingt, psychologische Hilfe, die Lymphdrainage, Fahrdienste, Beratung über mögliche soziale Hilfen und eine ganze Reihe von Kursen, angefangen von Wassergymnastik bis hin zu Musikotherapie, Tai Chi, Selbsthilfegruppen, (Online-)Schreibwerkstatt, Malkurs, Gruppentanz und viele andere mehr.
Einige der Kursleiter waren mitgekommen, um dem Publikum ihren Kurs persönlich vorzustellen. Im Anschluss stellten zunächst Dr. Ciola und dann Primarin Dr. Sonia Prader die wichtigsten Säulen der Krebsvorsorge und die entsprechenden Screening-Programme vor. Die Teilnehmer des Infoabends nutzten die Gelegenheit , Informationen aus erster Hand zu bekommen.
Ist die Teilnahme an Screening-Programmen mit Kosten verbunden? Nein. Wie oft sollten bestimmte Screening-Untersuchungen vorgenommen werden und ab welchem Alter? Ist mit dem Screening (im Fall von Brustkrebs) nicht eine zu hohe und damit schädliche Strahlenbelastung verbunden? Was passiert, wenn man aus der Screening-Altersgruppe heraus ist und weiterhin Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen will? Wird die Mammographie dann nicht mehr bezahlt? Die Antwort: Der Gesundheitsdienst kommt im Rahmen der Ticketregelung weiterhin für diese Kosten auf, nur muss man sich selbst um seine Termine kümmern.
Ein großes Anliegen der beiden Ärzte, die im Anschluss an ihr Referat geduldig und ausführlich die zahlreichen Fragen des interessierten Publikums beantworteten, war die Betonung der Selbstverantwortung. Gesundheit geht vor allen Dingen einen selbst an und sollte nicht passiv gelebt und delegiert werden. Die Botschaft: Ich kann selbst viel tun für meine Gesundheit. Durch einen verantwortlichen und gesunden Lebensstil. Nicht rauchen (Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern auch zahlreiche andere Krebserkrankungen und schadet nicht nur mir selbst, sondern auch den anderen, die passiv mitrauchen), wenig Alkohol (nach Primarin Prader gar keiner), ausreichend Bewegung, die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und seinen Körper gut kennen, um auch kleinste Veränderungen wahrzunehmen. Das alles ohne Angstmache und Panik. Krebserkrankungen, die früh erkannt werden, haben eine gute Heilungschance. Krebs ist heute keine tödliche Krankheit mehr, sondern ein chronisches Leiden, von dem man unter guten Voraussetzungen auch genesen kann.
Im Anschluss lud der Bezirk Bozen alle Anwesenden zu einem kleinen Umtrunk ein, auch dies ein Moment des ungezwungenen Miteinanders und Ins-Gespräch-Kommens und den Ärzten bzw. Claudia Bertagnolli und Brigitta Thaler auch persönliche Fragen zu stellen.

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In memoriam

Bruna Prenner Rifesser
„Nicht so schlimm, das wird schon!“ Das war das Lebensmotto von Bruna Prenner Riffeser, seit sechs Jahren Vorstandsmitglied des Bezirks Eisacktal, Vertreterin der Selbsthilfegruppe Gröden und erste Referentin der Krebshilfe in Gröden. Sie ist im vergangenen August im Alter von 77 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben und hinterlässt ihren Mann Friedl, vier Töchter und acht Enkelkinder. In Gröden war sie allbekannt, vor allem auch durch ihre große Hilfsbereitschaft und ihren unerschütterlichen Optimismus. Für den Vorstand des Bezirks Eisacktal war sie als erste Referentin von Gröden eine große Bereicherung. „Sie fehlt uns sehr“, unterstreicht die Bezirksvorsitzende Nives Fabbian. „Ihre offene und fröhliche Art hat ihr viele Türen geöffnet und sie hat sich von Anfang an mit sehr viel Engagement für die Sache der Krebshilfe eingesetzt.“