Aktuell

Auf die Motivation kommt es an

Klausurtagung der Bezirksvorstände der SKH mit Luise Vieider
Foto: Nicole Dominique Steiner


„Nimm´s bitte nicht persönlich!“ Wie oft haben wir das schon gehört und selbst auch gesagt, wenn es darum ging, komplizierte Dinge, Kritik, Urteile, schlechte Nachrichten zu vermitteln. Ein Versuch, sich die Hände in Unschuld zu waschen. Wie falsch das ist, lernten die Mitglieder der Bezirks-Vorstände der Südtiroler Krebshilfe, die an der Klausurtagung zum Thema Motivation am Samstag, 9. November in Bozen teilgenommen haben. Die Leiterin der Tagung, Luise Vieider rief dazu auf: Ihr müsst die Dinge persönlich nehmen und ihr müsst die Dinge beim Namen nennen, wenn ihr euer Gegenüber überzeugen, motivieren und mit ihm zielführend zusammenarbeiten wollt.
Die Südtiroler Krebshilfe ist eine Organisation, die vor allem auf Freiwilligenarbeit beruht. Jeder der sieben Bezirke wird von einem Vorstand geleitet, dem ein/e Vorsitzende vorsteht. Engagement alleine reicht nicht, wenn es darum geht, Veranstaltungen zu organisieren, Spenden und Kurse zu organisieren oder Mitarbeiter zu leiten und zu motivieren. Gerade die Motivation ist – und das nicht nur in der Freiwilligenarbeit – ein besonders wichtiger Faktor. In regelmäßigen Abständen lädt die SKH alle Mitglieder der Bezirksvorstände zu einer Klausurtagung ein. Einerseits, um sich kennenzulernen, sich auszutauschen, um miteinander ins Gespräch zu kommen, aber auch, um bestimmte Themen mithilfe eines Coaches zu vertiefen, die dabei helfen, die Arbeit im Bezirk, den Umgang mit Mitarbeitern und Patienten, besser zu bewältigen. In diesem Jahr führte Luise Vieider, Partnerin des internationalen Trainer- und Beraternetzwerks Keytrain durch den Vormittag des 9. Novembers. Das Thema: Motivation. Anregungen zum Thema Engagement, Motivation schaffen und ermöglichen, mitgestalten lassen, Verantwortung zulassen, den anderen ebenso fördern wie auch von ihm fordern. Ein interessanter Vormittag, der wie im Flug vergangen ist und jedem einzelnen viele Anregungen mit auf den Weg gegeben hat.

Aktuell

Begegnung und Information

Abendveranstaltung der SKH Bozen Salten Schlern in Völs


Am Schluss musste noch eine zusätzliche Stuhlreihe aufgestellt werden! Mit einem solchen Zuspruch hatte die Krebshilfe Bozen nicht gerechnet. Der Saal im Völser Gemeindehaus war gut gefüllt. Ein Info-Abend in Völs, um zum einen die verschiedenen Aktivitäten und Dienstleistungen der Krebshilfe im Bezirk Bozen Salten Schlern vorzustellen und gleichzeitig Gelegenheit, das Thema Vorsorge mit zwei kompetenten Experten zu vertiefen, der Primarin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Brixen, Dr. Sonia Prader und dem auf endoskopische, Robot- und Pankreas-Chirurgie spezialisierten Chirurgen, Dr. Michele Ciola.
Der Bezirk Bozen der Südtiroler Krebshilfe ist mehr als andere Bezirke von einem großen Unterschied zwischen Stadt und Land geprägt. Sarntal, Ritten, Jenesien, das Schlerngebiet und die Landeshauptstadt Bozen. Die Vorsitzende Claudia Bertagnolli und ihre Stellvertreterin Brigitta Thaler möchten mehr Nähe zu den ländlichen Bereichen schaffen. Der Info-Abend in Völs am vergangenen 31. August war der Auftakt zu einer losen Folge von Info-Veranstaltungen. Eine Gelegenheit, sich kennenzulernen. Eine Gelegenheit, die Arbeit der Krebshilfe vorzustellen und das vielseitige Kursprogramm für die Betroffenen vorzustellen, eine Gelegenheit auch, um in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch miteinander zu kommen. Und nicht zuletzt eine Gelegenheit, um wichtige Informationen aus erster Hand zu bekommen, um Fragen zu stellen.
Zunächst gaben Claudia Bertagnolli und Brigitta Thaler einen Überblick über die wichtigen Hilfestellungen der Krebshilfe für die PatientInnen. Angefangen von den Erstbesuchen im Krankenhaus, der zur Verfügungstellung von Prothesen-Bhs, die unmittelbaren finanziellen Hilfen, wenn die Krebserkrankung einen finanziellen Notstand bedingt, psychologische Hilfe, die Lymphdrainage, Fahrdienste, Beratung über mögliche soziale Hilfen und eine ganze Reihe von Kursen, angefangen von Wassergymnastik bis hin zu Musikotherapie, Tai Chi, Selbsthilfegruppen, (Online-)Schreibwerkstatt, Malkurs, Gruppentanz und viele andere mehr.
Einige der Kursleiter waren mitgekommen, um dem Publikum ihren Kurs persönlich vorzustellen. Im Anschluss stellten zunächst Dr. Ciola und dann Primarin Dr. Sonia Prader die wichtigsten Säulen der Krebsvorsorge und die entsprechenden Screening-Programme vor. Die Teilnehmer des Infoabends nutzten die Gelegenheit , Informationen aus erster Hand zu bekommen.
Ist die Teilnahme an Screening-Programmen mit Kosten verbunden? Nein. Wie oft sollten bestimmte Screening-Untersuchungen vorgenommen werden und ab welchem Alter? Ist mit dem Screening (im Fall von Brustkrebs) nicht eine zu hohe und damit schädliche Strahlenbelastung verbunden? Was passiert, wenn man aus der Screening-Altersgruppe heraus ist und weiterhin Vorsorgeuntersuchungen vornehmen lassen will? Wird die Mammographie dann nicht mehr bezahlt? Die Antwort: Der Gesundheitsdienst kommt im Rahmen der Ticketregelung weiterhin für diese Kosten auf, nur muss man sich selbst um seine Termine kümmern.
Ein großes Anliegen der beiden Ärzte, die im Anschluss an ihr Referat geduldig und ausführlich die zahlreichen Fragen des interessierten Publikums beantworteten, war die Betonung der Selbstverantwortung. Gesundheit geht vor allen Dingen einen selbst an und sollte nicht passiv gelebt und delegiert werden. Die Botschaft: Ich kann selbst viel tun für meine Gesundheit. Durch einen verantwortlichen und gesunden Lebensstil. Nicht rauchen (Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern auch zahlreiche andere Krebserkrankungen und schadet nicht nur mir selbst, sondern auch den anderen, die passiv mitrauchen), wenig Alkohol (nach Primarin Prader gar keiner), ausreichend Bewegung, die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und seinen Körper gut kennen, um auch kleinste Veränderungen wahrzunehmen. Das alles ohne Angstmache und Panik. Krebserkrankungen, die früh erkannt werden, haben eine gute Heilungschance. Krebs ist heute keine tödliche Krankheit mehr, sondern ein chronisches Leiden, von dem man unter guten Voraussetzungen auch genesen kann.
Im Anschluss lud der Bezirk Bozen alle Anwesenden zu einem kleinen Umtrunk ein, auch dies ein Moment des ungezwungenen Miteinanders und Ins-Gespräch-Kommens und den Ärzten bzw. Claudia Bertagnolli und Brigitta Thaler auch persönliche Fragen zu stellen.