Aktuell

Symphoniemusik vom Feinsten

Benefizkonzert des Oberstufen-Orchesters der Rudolf-Steiner-Schule Basel
Klassisch, melodisch, rhythmisch, sakral und am Schluss kernig – so präsentierte sich das Benefizkonzert des Oberstufen-Orchester der Rudolf Steiner Schule Basel mit Werken von F. Schubert, K. Jenkins, E. Bloch, J. Haydn u. J. Sibelius am vergangenen 22. April im Grand Hotel Toblach.
Vorausgegangen war dem Konzert eine intensive Probezeit in der Pension Sonnenhof in Natz – Schabs. In der Rudolf Steiner Schule wird Musikerziehung großgeschrieben. Krönender Abschluss jedes Schuljahres ist die Probezeit. Jedes Mal an einem anderen Ort, in einem anderen Land und nach zehn Tagen intensiven Übens, Musizierens und Gemeinschaft-Erlebens präsentieren die Jugendlichen das Ergebnis ihrer Arbeit.
Reisen führten das Orchester durch weite Teile Europas, u.a. Polen, Griechenland, Frankreich, Belgien, Schweden, Tschechien und Deutschland. Konzerte in der Kathedrale von Carcassonne oder im Dom der schwedischen Stadt Örebro standen dabei ebenso auf dem Programm wie nun das Konzert im Grand Hotel in Toblach.
Die Musiker sind Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren, 9. bis 12. Klasse. Der Eintritt des Konzerts in Toblach war frei, es wurde um Spenden zugunsten der Krebshilfe gebeten. Eingenommen wurden dabei 1.346,95 Euro. Die Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, Ida Schacher war begeistert von der Aktion und von der Bravour der Schüler. Schade, dass nur zweihundert Personen diese Gelegenheit wahrgenommen haben, klassische Musik in jugendlicher Interpretation und höchster Qualität zu hören.

Aktuell

Wie das Leben so spielt!

Dr. Guido Mazzoleni in der Rolle Oswald von Wolkensteins
Dr. Guido Mazzoleni, seit 2009 Primar der Abteilung für pathologische Anatomie und Histologie ist für einen Dokumentarfilm von Klaus Romen und Claudia Schenk in die Rolle des Minnesängers Oswald von Wolkenstein geschlüpft. Gezeigt wurde der Film im Sender Bozen am Pfingstmontagabend, im Mai wurde er dem Publikum im Filmclub vorgestellt.
Chance: Vom Primar zum Schauspieler? Wie geht das?
Dr. Mazzoleni: Ein Zufall. Ich habe seit vielen Jahren Klavierunterricht am Istituto Musicale in Bozen. Danach gehe ich mit meinen Lehrern einen Aperitif trinken. Anfang letzten Jahres trafen wir dabei Klaus Romen, den Regisseur des Wolkenstein-Films, Marco Facchin mein Musik-Harmonie-Lehrer schrieb ja die Musik für den Film. Und irgendwann sagte Klaus: „Kannst Du mal bitte das rechte Auge zukneifen.“ Und dann rief er aus: „Perfekt, das ist er!“
Chance: Oswald von Wolkenstein?
Dr. Mazzoleni: Genau. Er stellte sich vor, erklärte mir das Warum des Ganzen und er fragte mich, ob ich Interesse hätte, an einer Filmproduktion mitzumachen. Er sprach von sechs Wochenenden.
Chance: Und sie nahmen sofort an?
Dr. Mazzoleni: Nun ja, ich war natürlich überrascht, schließlich wird man nicht jeden Tag beim Aperitif für eine Hauptrolle engagiert und ich war natürlich auch sehr neugierig. Warum nicht, dachte ich mir.
Chance: Der Film erzählt in Retrospektive das Leben des Südtiroler Minnesänger und Ritters im 15. Jahrhundert aus der Sicht eines heutigen Musikers, der sich auf die Spuren Oswalds setzt. Nebenbei war Oswald ja nicht unbedingt das, was man einen positiven Helden nennt.
Dr. Mazzoleni: Nun ja, er war ein wilder Kerl. Ein Haudegen und Halunke, der seine eigene Familie beraubte, er war Berater von König Sigismund, pilgerte nach Santiago de Compostela, kämpfte gegen die Mauren und hatte zahlreiche Liebesabenteuer. Außerdem schrieb er Lieder und Gedichte über seine Abenteuer, die bis heute überdauert haben.
Chance: Kannten sie Oswald von Wolkenstein vorher?
Dr. Mazzoleni: Den Namen natürlich, aber viel mehr auch nicht. Die Dreharbeiten waren ein Anlass mich mit dieser schillernden Persönlichkeit auseinanderzusetzen.
Chance: Wie wurden sie Oswald?
Dr. Mazzoleni: Mit viel Geduld und dank des Könnens der Maskenbildnerin. Es blieb natürlich nicht bei ein paar Wochenenden. Das Ganze war ziemlich zeitintensiv. Auch die Maske dauerte jedes Mal über eine Stunde, bis das Auge kunstgerecht zugeklebt war.
Chance: Sie spielen Oswald, aber sie rezitieren nicht. Wie war es, als sie sich im Filmclub auf der Leinwand sahen?
Dr. Mazzoleni: Schon ein seltsames Gefühl. Ein klein wenig enttäuschend auch. So viel Zeit und dann ist in 45 Minuten alles vorbei. Es wurden natürlich viele Szenen geschnitten. Aber eine tolle Erfahrung!