Intern

Hinter den Kulissen

Jede Landesversammlung ist anders und jede wartet mit Überraschungen auf. Die Bilanz wird nicht einfach vorgelesen, sondern das Wichtigste in eine ansprechende Moderation gepackt. Die Chance sprach mit Doris Brunner und Günther Götsch.

Günther Götsch präsentierte souverän den JahresrückblickGünther Götsch präsentierte souverän den Jahresrückblick

Für Doris Brunner war es bereits die fünfte Landesversammlung, die sie mit vorbereitet hat. Suche nach dem Motto und gemeinsames Überlegen, wie man es am besten umsetzen kann, Textschreiben, Moderation vorbereiten. „Ich muss sagen, in den letzten Jahren sind wir in der Lage gewesen, die Versammlung immer mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und es scheint zu funktionieren.“ Gut einen Monat intensive Arbeit stecken in den drei Stunden, die die Versammlung dauert.
Moderation macht Spaß, meint Günther Götsch und man hat es dem Schauspieler auch angemerkt, dass er mit Leib und Seele bei der Sache war. Ein Sprung ins kalte Wasser, den er souverän beherrschte. Mit dem Thema Krebs hatte er sich bis zur Versammlung der Krebshilfe noch nie auseinandergesetzt, noch nie auseinandersetzen müssen. „Ich war ehrlichgesagt total überrascht wie weitläufig und vielseitig die Arbeit der Krebshilfe ist, auf allen Ebenen, im Kleinen wie im Großen und wie viel Engagement und Arbeit dahintersteckt.“

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Bilanz

Ida Schacher schaut auf ihr erstes Jahr als Landesvorsitzende zurück

Im April 2014 löste Ida Schacher Baur langjährige Vorsitzende des Bezirks Pustertal und der Sektion Oberpustertal Renate Daporta Jöchler an der Spitze der Südtiroler Krebshilfe ab. Eine Aufgabe, der sie sich vom ersten Tag an voll Elan und Enthusiasmus gewidmet hat.
Chance: Wie fühlen Sie sich nach dem ersten Jahr?
Ida Schacher: Es war ein sehr turbulentes Jahr, ein Jahr der großen Herausforderungen und der großen Aufgaben. Ich habe dieses Jahr vor allem auch zum Lernen genutzt und ich muss sagen, ich habe auch sehr viel dazu gelernt.
Chance: Was war das Schwierigste?
Ida Schacher: Sicher das Reden vor Menschen, Gespräche führen mit Landesräten, mit Politikern, mit hohen Verwaltungsbeamten, Gespräche mit Primaren… daran muss man sich gewöhnen.
Chance: Aber Sie haben diese Hürde gemeistert.
Ida Schacher: Learning by doing. Ich habe einen Rhetorik-Kurs besucht und man gewöhnt sich daran. Die Routine und die Erfahrung haben mir auch geholfen.
Chance: Sie haben als Vorsitzende des Pustertals ja von jeher den direkten Kontakt mit den einzelnen Menschen, mit den Betroffenen gesucht und im persönlichen Gespräch viele Nöte lösen können.
Ida Schacher: Ich versuche das soweit es geht auch beizubehalten und es ist mir ein großes Anliegen, diese Kommunikation auszuweiten.
Chance: Sie meinen damit die bessere Zusammenarbeit der Bezirke, das Zusammenrücken der einzelnen Teile der Krebshilfe?
Ida Schacher: Genau! Wir müssen daran arbeiten, die Informationen immer besser weiterzugeben, müssen bezirksübergreifend denken und arbeiten, die Zusammenarbeit fördern. Miteinander reden, uns austauschen, unsere Erfahrungen teilen, um gemeinsam daraus zu lernen. Unser Ziel ist ja das gleiche. Den Betroffenen helfen.
Chance: Das Amt der Landespräsidentin ist sehr zeitaufwändig…
Ida Schacher: Ja ich muss gestehen, ganz so habe ich es mir nicht vorgestellt. Ich bin mir bewusst, dass ich so viel wie möglich Präsenz zeigen muss, aber es sind halt doch immer hundert Kilometer von Oberpustertal nach Bozen oder noch weiter. Ich muss sagen, dass ich in unserem Koordinator Markus Unterkircher eine große Stütze habe.
Chance: Ein paar Höhepunkte des vergangenen Jahres?
Ida Schacher: Ich war sehr glücklich, dass die Landesversammlung, meine erste als Landesvorsitzende so gut über die Bühne gegangen ist. Und dann zwei Dinge, die bei mir hier im Pustertal passiert sind, aber weit darüber hinaus reichen und die mich mit großer Freude erfüllt haben.
Chance: Darf ich raten? Eines war das Hockeyspiel zur Eröffnung der CASTA-Wettbewerbe der Alpini?
Ida Schacher: Genau. Das war einfach ein tolles Erlebnis. Tolle Stimmung. Eine tolle Zusammenarbeit, die auch Früchte getragen hat. Der Generale Commandante der Alpini versicherte mir, dass die Alpini stets bereit seien, zu helfen, wenn es notwendig wäre. Und es war phantastisch, dass dieses Spiel im Fernsehen übertragen wurde und von über 180.000 Menschen verfolgt wurde. Eine unglaubliche Werbung für unser wichtiges Anliegen.
Chance: Und das andere?
Ida Schacher: Wir sammeln gemeinsam mit den Schulen im Pustertal und in Zusammenarbeit mit den Frecce Tricolori schon seit Jahren Plastikstöpsel zugunsten der Tumorklinik in Aviano. 2013 brachte diese Aktion Italienweit immerhin 230.000 Euro zusammen und wir haben auch dazu beigetragen. Nun wird im kommenden Herbst im Unterpustertal und im Frühjahr 2016 im Oberpustertal ein riesiger Lastwagen mit einer Art Riesenflasche drei Wochen in den verschiedenen Ortschaften Halt machen und die gesammelten Stöpsel aufnehmen. Das ist eine tolle Gelegenheit, um zu helfen und auch um auf uns und unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Um Themen wie Vorsorge und Verantwortung publik zu machen.
Chance: Haben Sie nach einem Jahr das Gefühl Ihren eigenen Weg gefunden zu haben?
Ida Schacher: Ich muss sagen, wenn ich zurückblicke, bin ich zufrieden. Das Jahr ist gut gelaufen, es ging auch sehr schnell vorbei. Ich werde auf dem, was in den letzten 33 Jahren erreicht werden konnte aufbauen und Eigenes dazu bringen. Was ich allen versprechen kann, ist, dass ich mein Bestes gebe. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht nach wie vor der Einzelne, der Betroffene mit all seinen Sorgen, Nöten und Ängsten. Es ist unsere Aufgabe, diesen Menschen beiseite zu stehen und ihnen zu helfen, wo wir nur können, ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Ich bin sehr stolz, eine so tolle und von so vielen so einmaligen Menschen getragene Vereinigung wie die Südtiroler Krebshilfe repräsentieren zu dürfen.