Der Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ich habe es wieder einmal geschafft, die Texte für die Chance sind geschrieben. Mein Kommentar ist der letzte. Beim Kontrollieren der Liste, ob auch nichts fehlt, habe ich wie so oft schon festgestellt, wie vielfältig die Themen sind, wie vielfältig die Krebshilfe ist.
Hochwissenschaftlich ist die Arbeit des Tiroler Krebsforschungsinstituts. Interessant und voll Passion, das merkt man den Menschen an, die dort arbeiten. Wir haben Petra Obexer und ihrem Team über die Schulter schauen dürfen. Jeden Tag sind sie auf der Suche nach neuen Mosaiksteinchen zur Bekämpfung der Krankheit Krebs. Unsere Gesellschaft wird zunehmend älter und in den nächsten Jahren wird die Anzahl der Erkrankten zunehmen. Denn Krebs ist eine Krankheit, die vornehmlich Menschen in der zweiten Lebenshälfte betrifft. Aber auch wenn die Fälle zunehmen, werden die Menschen immer länger (über)leben. Der modernen Medizin und der modernen Molekularbiologie gelingt es immer besser, diese Krankheit in Schach zu halten, ihr Einhalt zu gebieten. Und das dank des Feuers und der Kompetenz, die Wissenschaftler ruhelos nach immer neuen Lösungen suchen und sie immer neue Versuche starten lassen.
Da wir schon in Innsbruck waren, haben wir die Tiroler Krebshilfe aufgesucht und zu unserer Überraschung festgestellt, dass sie im Vergleich zur SKH eine kleine Realität ist. Um die 400 Mitglieder, wir haben hingegen im vergangenen Jahr die 9.000 überschritten. Aber während wir eine breitgefächerte Interessengruppe sind, wo Betroffene sich für andere Betroffene einsetzen, hat die Tiroler Krebshilfe ihren Schwerpunkt auf die Forschung gelegt. Beides braucht es, um den Krebs zu bekämpfen. Die helfende Hand und die wissenschaftliche Suche. Wir sollten diesen Kontakt pflegen und uns gegenseitig austauschen!
Vor zweieinhalb Jahren habe ich eine ganze Zeitung unter das Thema Palliativpflege und Hospiz gestellt, nun steht wieder ein delikates Thema an. Die Feuerbestattung. Seit über zwanzig Jahren setzt sich die Vereinigung Socrem in Südtirol dafür ein. Die Mitglieder dieser Vereinigung reden ganz offen über dieses Thema und vielleicht sollten auch wir eine gewisse Scheu überwinden und uns diesem Thema, das jeden von uns angeht, stellen.
Zum Pustertaler Lauf hat mir die Landesvorsitzende Ida Schacher einen Brief der Toblacher Kindergärtnerinnen zukommen lassen. Wie schön, wenn auch die ganz Kleinen schon lernen dürfen, was Solidarität ist. Ein Brief kam auch aus Schlanders, wo die Schüler der 2. und 3. Klasse der Berufsschule Marmorvasen für die Krebshilfe kreiert haben. Aus Solidarität.
Ja, es gibt auch viel Leichtes in der Chance: Die Geschichte von Frida Oberhammer zum Beispiel, eine ehemalige Betroffene, die mit ihren Fingern und ihrem Honig Wohlergehen schenkt. Das ist das Schöne der Krebshilfe: der Schwere des Schicksal mit Leichtigkeit, Wärme und Verständnis begegnen und helfen. In jeder Beziehung.
Ich wünsche Ihnen allen schöne Sonnentage und laue Sommernächte,

Ihre Nicole Dominique Steiner

Wir über uns

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Jahr 2015 ist schon wieder zur Hälfte vergangen. Ein ereignisreiches Jahr. Gemeinderatswahlen in Südtirol bei denen gewisse Entscheidungen der Landesregierung auch oder besonders im Bereich Gesundheitswesen Einfluss genommen haben. Südtirol ist plötzlich in den Nahbereich der Immigrantenproblematik gerückt. Am Bahnhof Bozen und am Brenner kommen täglich Flüchtlinge aus Afrika an. Hilfe tut Not. Auch wenn wir mit unseren eigenen Problemen genug zu tun haben, dürfen wir nicht die Augen vor dem Elend anderer verschließen.
Ich habe ein aufregendes Wochenende hinter mir. Zum 12. Mal haben wir am 6. Juni den Pustertaler Benefizlauf organisiert und er war wie jedes Jahr nicht nur ein Erfolg in Bezug auf Spenden für die Krebshilfe, sondern vor allem in Bezug auf das Miteinander, die Solidarität, das gemeinsame Erleben und das gemeinsame sich Freuen. Tausend Dank an alle, die dazu beigetragen haben, Läufer, Geher, Kinder, Freiwillige.Und da ich schon beim Danken bin, mache ich gleich weiter. Ein herzliches Vergelt´s Gott all jenen, die bei unserem jährlichen Rosenverkauf in der Osterzeit mitgeholfen haben, die weder Kälte noch Regen gescheut haben, um an den Sonntagen vor den Kirchen Rosen zu verkaufen. Und Dank auch an jene, die mit dem Kauf der Rosen das große Anliegen der Südtiroler Krebshilfe unterstützt haben. Dankeschön den vielen SVP Frauen, die wie jedes Jahr am 8. März, am Tag der Frau, Primeln für die Krebshilfe, genauergesagt für Petra Obexer und ihr Forschungsprojekt am Tiroler Krebsforschungsinstitut, im ganzen Land verkauft haben. Ohne diese Spenden könnten Petra Obexer und ihre Mitarbeiter nicht forschen.
Das Tiroler Krebsforschungsinstitut werden wir Ihnen in dieser Ausgabe der Chance auch endlich einmal vorstellen. Was dort erforscht wird, von wem es getragen wird und wer Petra Obexer ist. Unsere Redakteurin hat sich anlässlich ihres Besuchs in Innsbruck auch mit der Tiroler Krebshilfe verabredet, die das TKFI nach Kräften unterstützt. Die Tiroler Krebshilfe ist ganz anders organisiert als wir, gegründet vor 60 Jahren als eine Art akademischer Club. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in der Forschung, aber auch in Tirol geht es darum, die Menschen zu informieren und damit den Krebs zu verhindern. Ich weiß auch schon, was wir uns vielleicht von unseren nördlichen Nachbarn abschauen könnten: sie haben eine Vorsorge-App, die all jene, die sich bei der Krebshilfe eintragen per SMS an ihre Vorsorgeuntersuchungen erinnert.
Es mag Ihnen seltsam erscheinen, aber wir sprechen in dieser Sommer-Ausgabe ein sehr ernstes, ein tabu-behaftetes Thema an: die Feuerbestattung. Jedes Leben hat ein Ende und jeder Mensch muss sich früher oder später damit auseinandersetzen. Die Mitglieder der Socrem gehen ganz unbefangen mit diesem Thema um und finden, dass der Tod viel zu persönlich ist, um nicht selbst zu bestimmen, wie der letzte Weg zu gestalten sei.
Aber wir berichten natürlich auch über viel Erfreuliches. Den Stand der Meraner Krebshilfe am Halbmarathon zum Beispiel, den 80. Geburtstag von Mariangela Belanda Poles. Über eine Honigmassage und vieles anderes aus unseren Bezirken.
Einen wunderschönen Sommer wünscht von Herzen,

Ihre Ida Schacher