Aktuell

Ein Glückskind

Der neue Vorsitzende des Bezirks Meran, Oskar Asam
Er hat zwei Handys, behauptet aber, nicht einmal mit einem umgehen zu können. Er sieht aus, wie der nette Herr von nebenan. Und das ist er auch. Der Schalk sitzt ihm im Nacken und Oskar Asam scheint froh über diese Gesellschaft zu sein. Außerdem ist er ein Charmeur der alten Schule und durch und durch positiv eingestellt. Er selbst sieht sich als Glückskind. Der neue Vorsitzende des Bezirks Meran Burggrafenamt.
Der ehemalige Fachlehrer für Kochen an der Hotelfachschule Kaiserhof ist seit fünf Jahren Mitglied der Südtiroler Krebshilfe. Für ihn eine Möglichkeit, das zurückzugeben, was er selbst an Positivem erfahren hat. „Ich bin ein schrecklicher Angsthase, habe vor allem Angst vor Schmerzen. Schon das Wort Schmerz löst inmir Panik aus. Ich hoffe, dank meiner positiven Erfahrung anderen Menschen in der gleichen Situation weiterhelfen zu können. Ich möchte ihnen die Angst nehmen!“
Sein neues Amt ist ihm in den Schoß gefallen, Oskar Asam wurde überredet, sich als Kandidat aufzustellen und war von seiner Wahl vermutlich mehr überrascht als andere. „Ich habe ja niemanden gekannt und dachte, dass auch mich niemand kennt.“ Im Augenblick, sagt er, sei er noch dabei zu lernen. Vor allem das Koordinieren. „Es ist nicht leicht in einem Bezirk wie dem unseren alles auf einen Nenner zu bringen: die Stadt, Täler wie Ulten oder Passeier.“
Ein großes Anliegen ist dem neuen Bezirksvorsitzenden die enge Zusammenarbeit mit allen anderen Bezirken und mit der Zentrale der Krebshilfe in Bozen im Interesse der Betroffenen. „Wir stehen doch nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ziehen alle an einem Strang. Es geht nicht darum, sich zu profilieren und zu beweisen, wer etwas besser kann als der andere, sondern voneinander zu lernen.“
In der Gesellschaft von Frauen, als Hahn im Korb, fühlt er sich sichtlich wohl. Aber als Mann, der bei den meisten Kursen wie Malen oder Turnen einziger Vertreter des männlichen Geschlechts war, möchte er dennoch versuchen, vermehrt Männer anzusprechen, um auch sie in die große Familie der Krebshilfe zu integrieren.
Der 71jährige ist verheiratet und hat drei Söhne und vier Enkelkinder. Der Aufgabe als Großvater kommt er mit Begeisterung nach. Den Speiseröhrenkrebs, an dem er vor fünf Jahren erkrankt ist, hat er ad acta gelegt, er fühlt sich gesund und genießt es, ein Rentner mit gefülltem Terminkalender zu sein. Fit hält er sich durch Lauftraining mit seiner Frau Hilde. Zwischen 30 und 45 Minuten. Jeden Tag!
Seine Hobbys sind Lesen, Kreuzworträtsel lösen und Kochen. Vorlieben hat er dabei keine. Alte Küche, neue Rezepte, Experimente. Oskar Asam ist ein Genießer und offen für alles. In der Küche wie im Leben. „Das ist meine Philosophie.“ Ein Glückskind eben.

Aktuell

Der Weihnachtsbaum:

So fing es an…
Kein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum. Aber worauf geht diese Sitte eigentlich zurück? Legenden über die Entstehung gibt es viele. Eine davon ist diese:
Der 754 als Märtyrer gestorbene Heilige Bonifatius hat im Zuge seiner Missionierungsarbeit eine von den Kelten als heilig verehrte Buche gefällt und an ihren Platz einen immergrünen Nadelbaum gesetzt. Dies als Zeichen desdurch Christus verheißenen ewigen Lebens. Der Legende nach war dies der erste Weihnachtsbaum.
Im Elsaß gibt es Chroniken aus dem Jahr 1521, worin den Bürgern während der Weihnachtszeit das das Fällen von Fichten gestattet wurde. Eine Quelle aus Straßburg besagt, dass im Jahre 1605 die Bewohner dieser Stadt kleine, mit Papierrosen, goldfarbenen Gegenständen, Äpfeln und Süßigkeiten geschmückte Fichten in ihren Häusern aufstellten.
Im Jahr 1708 beschreibt die Herzogin von Orleans in einem Brief an ihre Tochter einen mit Kerzen geschmückten Waldbaum; im Laufe des 18. Jahrhundertswird dies eine in den Adels- aber auch Bürgerhäusern weitverbreitete Sitte.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), bereits seinen Zeitgenossen als nicht überaus gläubiger Mensch bekannt, hing in besonderem Maße an der Sitte des geschmückten Weihnachtsbaumes und verewigte diese Tradition 1774 in seinen Leiden des jungen Werther, womit der Weihnachtsbaum Einzug in die Weltliteratur hielt.
Der erste öffentliche geschichtlich erwähnte Weihnachtsbaum wurde 1807 in Leipzig aufgestellt. In Berlin hingegen 1810, in Danzig 1840 und in Bozen 1852. In England nahm die Tradition des geschmückten Baumes ihren Anfang, als Prinz Albert von Sachsen seiner Frau, der Königin Viktoria, einen geschmückten Weihnachtsbaum schenkte. Viktoria war darüber so entzückt, dass sie ein Bild davon in der damals weit verbreiteten Zeitschrift „Godey’s Lady’s Book” veröffentlichen ließ.
InItalien sollte es noch ein wenig dauern. Um 1900 stellte Königin Margareth, Frau von König Umberto I einen geschmückten Baum in den großen Salon des Quirinals, des damaligen Wohnsitzes der Königsfamilie. Es dauerte nicht lange und der Weihnachtsbaum hielt Einzug in die Wohnzimmer aller italienischen Familien.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Christbaumschmuck dann immer mehr zu einem Faktor der Mode(n). Die Bienenwachskerzen wichen elektrischen weißen oder bunten Lichterketten. Der Baum wird behangen mit Kugeln, Strohsternen, Lametta und Glasfiguren. Aber viele Familien haben ihn auch heute noch, den ganz traditionelle Baum mit Äpfeln und Kerzen.

Brunamaria Dal Lago Veneri