Aktuell

Das Glück im Atmen

Qi Gong Kurs im Unterland mit Maurizio Gottardi


Atmen. Einatmen – ausatmen. In den Bauch. Mit der Nase. Qi Gong ist keine Gymnastik, kein Sport, keine Kur zum Abnehmen. Die Kombination aus Atem-, Bewegungs- und Meditationsübungen ist Teil der chinesischen Medizin. Heilsam. Für Körper und Geist. Koordiniert vom Atem. „Früher war mein Geist in einem engen Tal, begrenzt von hohen Bergen, heute befinde ich mich auf einer Hochebene, mit freiem Blick nach überall.“ So beschreibt sich Maurizio Gottardi.
Bis ins Jahr 2000 war Maurizio Gottardi psychiatrischer Krankenpfleger im Stadlhof bei Pfatten. Als die psychiatrische Klinik geschlossen wurde, ging er in Pension. Im Ruhestand begann er sich für Qi Gong zu interessieren und belegte Kurse bei einem Lehrer in Österreich, der Mitglied der Qi Gong -Vereinigung Peking ist. Im Jahr 2004 erhielt Maurizio sein erstes Diplom, seit 2007 hält er selbst Kurse ab. Und immer wieder nimmt er an Weiterbildungsveranstaltungen teil.
Die erste Person, die von seinen Qi Gong Kenntnissen profitiert, ist er selbst, betont Maurizio Gottardi. „Vor Qi Gong litt ich an hohem Blutdruck, mittlerweile ist er normal. Ich esse weniger und gesünder, verdaue besser und ich bin innerlich und äußerlich ruhig.“ Das strahlt er auch aus.Und dieses Wohlbefinden möchte Maurizio seinen Mitmenschen vermitteln. „Ich rede gerne und viel von Qi Gong, schließlich müssen die Meister sich ihre Schüler suchen, nicht umgekehrt.“
Seit vergangenem Herbst hält er einen Kurs für den Bezirk Unterland in Neumarkt. Jeden Montag ab 16.30 Uhr. Eine Stunde. Fast zu wenig, meint er. „Bei Qi Gong zählen auch die Worte und die Meditation. Eine Stunde reicht deshalb fast nie, findet er. Aber immer noch besser als nichts.
Fünfzehn Personen nehmen an seinem Kurs teil. Im Augenblick (noch) eine reine Frauengruppe. „Mich freut es, anderen helfen zu können“, erzählt Maurizio. Seine Einstellung den Mitmenschen gegenüber hat sich durch Qi Gong geändert. Er ist ruhiger, geduldiger. In seinen Kursen arbeitet er auf mehreren Ebenen. Körper und Psyche. „Der Geist sucht uns immer zu täuschen“, erklärt Maurizio. „Qi Gong hilft uns gegen diese Täuschungsmanöver anzugehen und das Wirkliche zu leben. In der Gegenwart zu leben. Nicht gestern und nicht projiziert auf morgen. Nicht, was möchte ich morgen leben, oder was kann ich nicht mehr leben, sondern, was lebe ich hier und jetzt.“ Ganz bewusst und intensiv.
In den Bewegungen des Qi Gong geht es um einen Austausch, um den Einklang zwischen Ying und Yang, zwischen kalt und warm. Das Zentrum des Universums und das Zentrum der Bewegungen wie auch des Atems ist der Bauch, dan-tien. „Hier sammelt sich die gesamte Energie, hier kann ich Energie „abzapfen“, wenn ich einen erhöhten Bedarf haben sollte. Hier ist meine Mitte.“
Die Treffen verlaufen ähnlich. Nach einer Aufwärmphase, einer einführenden Meditation werden drei bis vier neue Bewegungen erklärt und gemeinsam durchgeführt. Die Wiederholung der Bewegungen dient dem Dehnen und Strecken der Bänder und Muskeln, Verspannungen lösen sich, das Gewebe wird gestrafft, die Organe besser durchblutet. Der Körper wird beweglicher und stärker, eine neue Sicherheit und ein positives Körpergefühl stellen sich ein, die sich auch auf den Geist übertragen. Jede Woche ändert Maurizio das Target: Schultern, Lungen, Nacken… Einige Übungen werden jedes Mal wiederholt.
Jedes gemeinsame Praktizieren ist ein Sich-Austauschen, unterstreicht Maurizio. „Jeder Teilnehmer vermittelt den anderen etwas. Jedes Treffen ist eine neue Erfahrung, die uns bereichert. Meine Kursteilnehmer ebenso wie mich.“
Was lebe ich hier und jetzt. Ganz bewusst und intensiv.Maurizio Gottardi

Aktuell

Eine Nummer – Eine Mail

Der Sanitätsbetrieb vereinfacht die Vormerkung von Visiten und Untersuchungen


Das Vormerken einer fachärztlichen Visite, einer diagnostisch-instrumentellen Untersuchung oder Leistung ist ab sofort noch leichter. Seit Februar können alle 55 Leistungen, die bisher über 19 Telefonnummern in den sieben Vormerkstellen in den einzelnen Gesundheitsbezirken zu reservieren waren, über eine einheitliche Nummer vorgemerkt werden. Die Nummer braucht noch nicht einmal im Telefonbuch nachgeschlagen zu werden: Eine der vier Südtiroler Vorwahlnummern gefolgt von 100 100. In Bozen: 0471 100100, im Pustertal 0474 100100... Einfacher geht’s nicht. Auch die Mail-Adresse wurde vereinheitlicht: vormerkungen@sabes.it anstelle der bisher gültigen sechs Mailadressen.
Seit 2017 ist es möglich, fachärztliche Visiten und diagnostisch-instrumentelle Leistungen über die Landesvormerkungsstelle vorzumerken, schreibt der Sanitätsbetrieb in einer Presseaussendung. Waren es anfangs noch sechs Leistungen, die gebucht werden konnten, so sind es heute schon über 55. Die sieben Vormerkstellen in den einzelnen Gesundheitsbezirken wurden jetzt zu einem einzigen Callcenter mit zwei Sitzen in Bozen und Vahrn zusammengefasst und zudem das Personal aufgestockt.
Tatsächlich nutzen immer mehr Bürger diese Art von Anmeldung. Laut Sanitätsbetrieb ist die Zahl der Anrufe enorm gestiegen, sie betrug im Jahr 2021 durchschnittlich 2.097 pro Tag, mit einer Steigerung von 80 Prozent allein in den letzten zwei Jahren. Die Einrichtung einer einheitlichen Telefonnummer soll den Bürgern die Kontaktaufnahme noch mehr erleichtern.
Neben Mail und Telefon nutzen immer mehr Südtiroler auch die Vormerkung, Verschiebung oder Absage von Terminen und Leistungen über die Web-App „Sanibook“, die vom Computer oder vom Smartphone aus bedient werden kann. Neu ist auch der Chatbot, eine Software in Form eines virtuellen Assistenten, die in der Lage ist, natürliche Sprache zu verstehen und eine Chat-Konversation zu simulieren, über den Informationen über Reservierungen und Verschiebungen eingeholt bzw. Absagen getätigt werden können. Dieser soll in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden.
Wer mit den elektronischen Medien nicht vertraut ist und lieber seine Termine von Person zu Person vormerkt, kann das aber auch noch tun: an den Multifunktionsschaltern in den Krankenhäusern und in einigen Gesundheitssprengeln.
Bereits in den letzten Jahren haben die verschiedenen Vormerkstellen damit begonnen, bezirksübergreifend zu arbeiten und den Bürgern bestimmte Leistungen auch in einem anderen als dem Gesundheitsbezirk des Wohnortes anzubieten, um übermäßige Wartezeiten zu vermeiden und gleichzeitig die Dienste gleichmäßig auszulasten. Laut Gesundheitslandesrat Thomas Widmann war die Schaffung eines einfachen, bequemen und nutzerfreundlichen Vormerkdienstes unerlässlich: „Vor fünf Jahren war das Vormerken eines Termins noch ein Spießrutenlauf. Um den frühestmöglichen Termin ausfindig zu machen, musste man alle Bezirkskrankenhäuser getrennt kontaktieren. Mittlerweile wurden die landesweit buchbaren Visiten und Leistungen stark ausgebaut, ebenso wie die Buchungskanäle – ein wichtiger Schritt in Richtung Bürgernähe und Servicequalität“.
Generaldirektor Florian Zerzer betonte bei der Vorstellung der zentralen Vormerkung: „Es war uns wichtig, entsprechend den Alters- und Interessensgruppen der Bevölkerung verschiedene Angebote für die Vormerkung zu schaffen. Mit sechs verschiedenen Kanälen decken wir jedes Bedürfnis ab. Ältere Leute telefonieren in der Regel lieber oder gehen direkt zum Schalter. Andere wiederum schätzen die Online-Vormerkung, weil sie rund um die Uhr zur Verfügung steht." In Pandemiezeiten habe die Online-Vormerkung zudem einen enormen Zuwachs verzeichnet. Die alten Telefonnummern bleiben für eine Übergangszeit noch aktiv, ebenso wie die eingerichtete Nummer für die Vormerkung der Corona-Impfungen, um der Bevölkerung den Übergang zur neuen Vormerknummer zu erleichtern. Ergänzt wird das Angebot durch die Bestätigungs-SMS und den automatisierten Rückruf sieben Tage vor dem vorgemerkten Termin.
Terminvormerkung im Südtiroler Sanitätsbetrieb:
telefonisch: 0471 100 100, 0472 100 100, 0473 100 100, 0474 100 100
E-mail:
vormerkungen@sabes.it
Web oder App: sanibook.sabes.it
am Schalter: Kassadienst Multifunktionsschalter


Weiterhin aufrecht bleibt die Vormerk­nummer für die Präventionsleistungen: 0472 973850 und elvs-vorsorge@sabes.it.
Unkompliziert und effektiv: Landesweit die gleiche Nummer wählen, den frühesten freien Termin finden und die Dienste gleichmäßig auslasten.