Thema

Im Team für unsere Patienten

Interview mit den drei Leitern der Onkologien Bozen, Meran und Bruneck
Über den Bildschirm sehen sie sich jeden Tag, während der Videokonferenz des Tumorborards, aber alle drei an einem Tisch sind sie noch nicht zusammengekommen: der neue Primar der Onkologie Bozen, Carlo Carnaghi, der Primar des Day Hospitals von Meran, Manfred Mitterer und der Leiter des Day Hospitals in Bruneck, Christoph Leitner.
Alle drei sind sich einig darüber, dass es in Zukunft nicht nur darum geht, jeden Patienten bestmöglich zu behandeln, sondern auch darum, immer enger zusammenzuarbeiten, um mit den ständigen Neuerungen in der Krebstherapie Schritt halten zu können.
Chance: Die Onkologie ist in einer so rapiden Entwicklung begriffen, dass es fast unmöglich scheint, alle Neuheiten angemessen zu verfolgen, die praktisch jeden Tag veröffentlicht werden…
Dr. Carlo Carnaghi: Man kann tatsächlich von einer Revolution in unserem Fachgebiet sprechen und genau aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass wir immer mehr im Team arbeiten müssen. Je besser wir unsere Kapazitäten vereinen, desto besser können wir unsere Patienten behandeln.
Chance: In diesem Saal sehen Sie sich jede Woche während der Videokonferenz des Tumorboards…
Dr. Manfred Mitterer: Jede Woche? Nein, jeden Tag! Mindestens. Es gibt zehn verschiedenen Tumorboards. Das gynäkologische, das urologische, das Lungen Tumorboard, das Brusttumorboard usw.
Dr. Carnaghi: Ich muss sagen, dass ich noch in keinem Krankenhaus einen so gut ausgestatteten Videokonferenzsaal gesehen habe und schon gar nicht solch eine intensive Nutzung!
Chance: Die Videokonferenzen werden nicht nur zwischen den Südtiroler Krankenhäusern sondern auch mit Innsbruck, Trient, Verona oder Mailand abgehalten, richtig?
Dr. Christoph Leitner: Mit Innsbruck ja und gelegentlich auch mit Trient, wenn es um eine besondere Strahlentherapie geht. Mit Verona und Mailand nein. Es gibt verschiedene Schulen der Onkologie in Österreich, der Schweiz, Deutschland oder Italien. Sie sind ähnlich, aber nicht gleich …
Dr. Manfred Mitterer: …aber sie sind kompatibel! Und eine Öffnung zu anderen Methoden hin ist sicher interessant. Hierzu muss man auch sagen, dass innerhalb des Sanitätsbetriebes bis vor sechs, sieben Jahren niemand von Onkologie gesprochen hat. Erst in den letzten Jahren ist der Wunsch aufgetreten auch in den verschiedenen Bezirken Kompetenzzentren zu schaffen.
Dr. Carnaghi: …durch eine immer engere Zusammenarbeit und die Schaffung eines Netzwerks können diese sich parallel entwickeln und einheitliche auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnittene Therapie-Programme anbieten. Nicht zuletzt ermöglicht die enge Zusammenarbeit auch eine gemeinsame Nutzung der Ressourcen, der neuen Pharmaka, die nebenbei ungemein kostspielig sind und die kompetent eingesetzt werden müssen. Ich sehe das als große Verantwortung unsererseits.
Chance: Auch der “Beruf” des Onkologen hat sich sehr geändert in den letzten Jahren. Ein Onkologe muss sich auch in Gynälologie, Pneumologie, Urologie etc. auskennen.
Dr. Leitner: In jeder Abteilung gibt es jemanden, der zusätzlich auf ein anderes Fachgebiet spezialisiert ist.
Dr. Carnaghi: Wir müssen uns immer untereinander austauschen. Wenn jeder seine spezifischen Kenntnisse miteinbringt, ist das in meinen Augen ein unglaublicher Mehrwert. Wir dürfen uns nicht hinter unserem besonderen Fachgebiet verschanzen. Das gilt auch für rare Pathologien, ich habe mich z. B. sehr intensiv mit neuroendokrinen Tumoren befasst und stelle meine Kenntnisse gerne den anderen zur Verfügung. Und gerade in dieser Hinsicht wird auch die Videokonferenz zu einem immer wichtigeren Instrument, weil wir unsere Therapien untereinander absprechen und aufeinander abstimmen können im Interesse der Patienten. Eine bessere Zusammenarbeit zielt außerdem auch in Richtung klinischer Forschung, die in Südtirol noch besser entwickelt werden muss.
Dr. Manfred Mitterer: Auf diese Weise werden wir auch wieder interessant für die vielen Ärzte, die außerhalb Südtirols tätig sind und die nach der Facharztausbildung nicht mehr zurückgekommen sind.
Chance: Und warum keine Konventionen mit italienischen Universitäten wie Padua, Verona oder Mailand abschließen, um die Facharztausbildung hier anzubieten?
Dr. Manfred Mitterer: Das ist nicht so einfach. Die Universitäten verlangen gewisse Voraussetzungen, die wir im Augenblick nicht erfüllen.
Dr. Carlo Carnaghi: Aber ohne einen Ausbau der klinischen Forschung und ohne die Möglichkeit, junge Ärzte auszubilden, die Enthusiasmus und neue Kenntnisse mit sich bringen, werden wir uns auf Dauer nur schwer weiterentwickeln können.
Chance: Kann man sagen, die Südtiroler Onkologie entspricht den höchsten Standards, auch wenn wir nur ein kleines Land mit wenig mehr als 500.000 Einwohnern sind. Nicht einmal die Hälfte einer Großstadt!
Dr. Manfred Mitterer: Absolut! Ein Südtiroler Krebspatient muss nicht anderswo nach besseren Therapien suchen.
Dr. Christoph Leitner: Wir können jedem die allerbesten Therapieprogramme bieten.
Dr. Carlo Carnaghi: Das kann ich nur bestätigen. Die Onkologie hier ist auf dem neuesten Stand. Und mehr noch, alle Dienste funktionieren ausgezeichnet und stehen jedem zur Verfügung.
Dr. Mitterer und Dr. Christoph Leitner: Die Südtiroler sind vielleicht auch ein bisschen verwöhnt und haben nicht immer gegenwärtig, wie gut es ihnen hier geht und dass unser Sanitätswesen, den Vergleich mit anderen nicht zu scheuen braucht.
Dr. Carlo Carnaghi: In vielen Bereichen funktioniert das öffentliche Gesundheitswesen hier wesentlich besser als anderswo …
Chance: Apropos Facharztausbildung. Stichwort Medical School…
Dr. Manfred Mitterer: Ich war Mitglied der Arbeitsgruppe, die das Projekt entwickeln sollte. Wir hätten sogar 40 Ärzte mit Hochschullehrbefähigung gehabt. Aber ich kann ihnen versichern, das Projekt ist tot.
Dr. Christoph Leitner: Es war an ein Euregio-Modell gedacht, wie zwischen Deutschland und Östereich, drei Jahre der Ausbildung hier.
Dr. Carlo Carnaghi: Das ist sicher ein Thema, das man wiederbeleben sollte, wir müssen Kontakte aufnehmen, den italienischen Universitäten gemeinsame Projekte vorschlagen. Junge Menschen im Team zu haben, ist von größter Bedeutung, ebenso wie die klinische Forschung.
Chance: Wie sehen Sie die Onkologie der nächsten Jahre?
Dr. Carlo Carnaghi: Ein Gebiet in rasender Entwicklung. Es wird sich alles ändern. Bald schon. Nehmen Sie nur das Beispiel der Immuntherapie...
Dr. Manfred Mitterer: Schon heute gibt es Neuheiten, die wir uns vor zwei Jahren nicht hätten träumen lassen. Therapieerfolge, z. B. bei Lungenkrebs oder Nierenkrebs, die fast schon wundersam erscheinen.
Dr. Carlo Carnaghi: Wir arbeiten immer mehr auf Molekularbasis, mit einer neuen Generation von Pharmaka. Aber auch hier gibt es Nebenwirkungen, die nicht zu unterschätzen sind.
Chance: Die Chemotherapie ersetzen, heißt demnach nicht, nicht mehr unter Nebenwirkungen leiden zu müssen, wie vielleicht mancher Patient hofft?
Dr. Christoph Leitner: Es gibt andere Nebenwirkungen, vielleicht nicht so häufig, aber dafür schwerer zu behandeln als die durch Chemotherapie verursachte Übelkeit.
Dr. Carlo Carnaghi: Auch die Definition von Krebs wird sich ändern. Wir werden nicht mehr von Brustkrebs, Prostatatkrebs oder Lungenkrebs sprechen, sondern von bestimmten Molekularprofilen. Wir werden auch für die Diagnose mehr mit Blutanalaysen als mit Gewebeanalysen arbeiten.
Chance: Sie meinen, aus einer einfachen Blutprobe kann man erkennen, ob ich Krebs habe oder nicht? Blutproben als Screening?
Dr. Carlo Carnaghi: Nein, das nicht. Aber aus dem Bluttest kann ich erkennen, welche besonderen Charakteristiken der Tumor hat, welche Molekular-Struktur, welche Mutation zugrunde liegt. Und dementsprechend kann ich meine Therapie zusammenstellen.
Dr. Christoph Leitner: … und immer mehr personalisieren.
Dr. Manfred Mitterer: Stichwort “biopsia liquida”. Aber ganz so einfach ist das auch nicht. Wir sind schließlich keine Autos, die man zur Revision bringt.
Chance: Viele Patienten informieren sich im Netz…
Dr. Christoph Leitner: Leider stimmt nicht alles, was man da so liest… Der Dialog mit dem Patienten ist von größter Wichtigkeit!
Dr. Carlo Carnaghi: Jede Erkrankung ist einzig und jeder Patient ist einzig und wir müssen die beste Lösung für sein ganz spezifisches Problem finden. Wir haben natürlich Standard-Protokolle, aber es gilt immer mehr, darüberhinaus andere Wege zu suchen. Und hier komme ich auf das Netzwerk zurück. Je enger wir zusammenarbeiten und uns austauschen, umso leichter tun wir uns, die richtigen Lösungen für jeden einzelnen Fall zu finden.
Chance: Vorsorge ist ein ganz wichtiges Thema… Die Bevölkerung aufklären und motivieren, Veranstaltungen für ein breites Publikum organisieren wie z. B. die Ersten Brunecker Krebsgespräche im vergangenen Frühjahr mit Ärzten und mit Patienten und ihrer ganz persönlichen Geschichte.
Dr. Christoph Leitner: Wir waren selbst vom Erfolg überrascht, auch dass so viele Menschen gekommen sind, die nicht erkrankt waren. Tatsächlich sind wir dabei eine zweite Auflage anzudenken. Und das muss nicht unbedingt in Bruneck sein. Warum nicht z. B. in Meran? Südtiroler Krebsgespräche, die jedesmal an einem anderen Ort stattfinden…
Chance: Südtirol steht in der Rangliste bezüglich der Teilnahme an den Vorsorge-Screenings in den italienischen Regionen sehr weit hinten!
Dr. Christoph Leitner: Das stimmt leider. Aber es gibt natürlich auch Tumore, für die es noch kein Screening gibt, wie z. B. für den Lungenkrebs.
Dr. Carlo Carnaghi: Ich arbeite jetzt seit einem Monat in Bozen und ich muss sagen, dass ich sehr erstaunt bin, wie viele Patienten sich mit Tumoren in fortgeschrittenem Stadium vorstellen. Ich habe auch den Eindruck, dass hier der Umgang mit dem Rauchen und mit Alkohol sehr leichtfertig ist, gerade auch bei jungen und ganz jungen Menschen. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich jeden Tag an einer Bushaltestelle vorbei und sehe viele Jugendliche mit Schultasche und der Zigarette im Mund. Das ist schockierend! Am liebsten würde ich das Auto anhalten, um mit ihnen zu reden…
Dr. Manfred Mitterer: Und nicht nur die Jugendlichen! Auch die Frauen. In den nächsten zehn Jahren rechnen wir mit einem Anstieg von Lungenkrebserkrankungen bei Frauen bis 50 um hundert Prozent!!
Chance: Die Aufklärungsarbeit muss demnach intensiviert, neue Strategien angedacht werden.
Dr. Christoph Leitner: Ganz bestimmt, auch ganz allgemein zum Thema Lebensstil.
Dr. Manfred Mitterer: Immer wieder auf die Wichtigkeit des Sonnenschutzes hinweisen, die Leute immer und immer wieder auffordern, die Screenings wahrzunehmen…
Dr. Carlo Carnaghi: Eine weitere wichtige Aufgabe, die es gemeinsam anzugehen heißt!

Aktuell

Leuchtend wie ein Regenbogen

Die Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe am 21. April in Bozen
Der Regenbogen verbindet Himmel und Erde und wird geboren aus der Verbindung von Regen und Sonne. Das Gewitter ist die Krankheit, die aus heiterem Himmel ins Lebens eindringt, die Sonne das neue Leben danach. Wie jedes Jahr hat die Südtiroler Krebshilfe ein starkes Bild als Motto ihrer Landesversammlung gewählt - Im Jahr 2017 zählt die SKH 9.767 Mitglieder, 167 mehr als im Vorjahr. Mit über 450.000 Euro leistete die Vereinigung finanzielle Sofort und Notstandshilfe.
Das oberste Organ eines Vereins ist die Mitgliederversammlung. Sie entscheidet in allen Vereinsangelegenheiten, die nicht vom Vorstand oder einem anderen in der Satzung bestimmten Organ zu besorgen sind. Einmal im Jahr sind die Mitglieder gerufen, die Bilanz zu genehmigen und den Vorstand zu entlasten. Bei der Krebshilfe ist diese Veranstaltung kein langweiliger Pflichttermin, sondern ein buntes Potpourri von Daten und Informationen. Ein Moment des Zurückschauens. Was wurde im vergangenen Jahr geleistet? Und vor allem, was haben die einzelnen Bezirke ihren Mitgliedern geboten. „Die Südtiroler Krebshilfe hat es sich seit jeher zur Aufgabe gemacht, mit ihren vielfältigen Dienstleistungen einen farbigen Bogen über das ganze Land zu spannen, der Betroffenen Mut macht und Hoffnung schenkt. Wie bunt und vielfältig unsere Angebote sind, zeigen die diversen Dienstleistungen der Südtiroler Krebshilfe, die von immer mehr Mitgliedern in Anspruch genommen werden“, so Landespräsidentin Ida Schacher in ihrer Begrüßung.
Den Vorsitz der Versammlung führte Familienlandesrätin Waltraud Deeg. „Die Südtiroler Krebshilfe ist für viele Menschen ein wichtiger Begleiter und direkter Ansprechpartner vor Ort. Vor allem den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten gilt unser großer Dank“, so die Landesrätin. „Sie können dort helfen, wo die öffentliche Verwaltung nicht mehr hinreicht.“ Ehrengäste der Landesversammlung 2018 waren die Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard.
Auch im Jahr 2017 ist die Mitgliedszahl der Krebshilfe gestiegen.
Landesrätin Waltraud Deeg / SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard / Wirtschaftsprüfer Giuseppe Paulato
Krebs ist heute kein Todesurteil mehr, aber unsere Gesellschaft wird immer langlebiger und damit steigen auch die Krebsfälle. Sabine Amhof, seit 2004 das Gesicht von Südtirol heute, hat die Aufgabe übernommen, den vielseitigen Tätigkeitsbericht zu präsentieren. Mit 311 Anwesenden bzw. durch Vollmacht vertretenen Mitglieder war die Versammlung beschlussfähig. Auch 19 fördernde Mitglieder haben sich über die Arbeit der SKH informieren wollten. Das Jahr 2017 war bunt, facetten- und abwechslungsreich. In einer Bildershow konnten sich die Teilnehmer der Versammlung ein Bild von den Veranstaltungen der Krebshilfe machen. Gemeinsame Wanderungen, Ausflüge, Kurse der verschiedensten Art, Bewegungstherapie, Grillfeste, Wallfahrten…
Besonderes Augenmerk der SKH galt wie immer der Aufklärung und der Sensibilisierung für die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen. Wie jedes Jahr wurde am Weltkrebstag eine Pressekonferenz abgehalten, jedes Jahr ein willkommener Anlass für die Medien, die gut aufgearbeiteten Themen aufzugreifen und zu verbreiten. Die SKH verteilte zu diesem Anlass einen praktischen Würfel mit Anleitungen zur Brustselbstuntersuchung. Bis zum 31. Dezember hatte die Krebshilfe 9.767 Mitglieder, davon 3.379 ordentliche und 6.388 fördernde Mitglieder. Die Krebshilfe ist besonders wichtig in der ersten Phase einer Erkrankung, wenn die Betroffenen unter Schock stehen und völlig desorientiert sind. Die Krebshilfe kontaktiert die Patienten zu Erst- und Infogesprächen und hilft, bürokratische Hürden zu überwinden.
Die Verabschiedung des alten Vorstands
Im vergangenen Jahr wurden von den Mitgliedern 2.775 Dienstleistungen in Anspruch genommen, das sind 7% mehr als im Vorjahr. An 1.300 Kursstunden haben 747 Mitglieder teilgenommen, an geselligen Aktivitäten wie Wandern, Grillen etc. haben sich 1.575 Personen beteiligt, 137 Mitglieder haben das Angebot der Ferienaufenthalte genutzt und 513 Patienten haben insgesamt 8.540 Stunden Lymphdrainage in Anspruch genommen, 130 Stunden pro Woche. Eine Umfrage zur Zufriedenheit der Patienten mit der Lymphdrainage ist noch im Gange und wird abschließend in der Chance veröffentlicht.
Unbürokratische finanzielle Soforthilfe in Höhe von 240.334,92 Euro wurde 984 Betroffenen gewährt. Weitere 53 Personen bzw. Familien haben Mittel aus dem Fond "Südtirol hilft" in Höhe von 261.670 Euro als Notstandshilfe erhalten. Es wurde außerdem ein neuer Härtefonds für Mitglieder angelegt. Bei der Rosenaktion und mit dem Verkauf von Trockenblumensträußchen im Pustertal konnten 2017 129.080,71 Euro eingenommen werden. Weitere Mittel bezog die Krebshilfe aus zahlreichen Benefizveranstaltungen, die die einzelnen Bezirke im ganzen Land organisiert haben sowie aus Spenden. Die SKH finanziert sich zu 65% selbst, 44% der Mittel erhält sie aus der öffentlichen Hand, davon werden die Verwaltungskosten der Vereinigung und die Ausgaben für die Lymphdrainage und die Heilgymnastik sowie die sanitären Hilfsmittel bestritten.
Rechnungsprüfer Dr. Giuseppe Paulato bescheinigte der Krebshilfe wie jedes Jahr ein transparentes und vorbildliches Finanzgebaren. Die Bilanz wurde einstimmig angenommen und ebenso wurde der Vorstand entlastet.
Im Rahmen der Landes Versammlung wurden die alten Bezirksvorsitzenden verabschiedet, bis auf den Bezirk Bozen, wo Claudia Bertagnolli die Nachfolge von Monika Gurschler angetreten hat, sind sie mit den neuen Vorsitzenden identisch: Oskar Asam in Meran Burggrafenamt, Helga Wielander im Vinschgau, Nives Fabbian im Eisack- und Wipptal, Ida Schacher im Pustertal. Vorsitzende der Sektion Unterpustertal ist auch weiterhin Martha Feichter, Vorsitzende des Unterlands Mariangela Berlanda. Die neue Landesvorsitzende stand zum Zeitpunkt der Landesversammlung noch nicht fest, wenige Wochen später wurde Ida Schacher für eine zweite Amtsperiode bestätigt. - Ein besonderer Dank geht an David Casagrande, der jedes Jahr ehrenamtlich die Simultanübesrsetzung übernimmt.
Martha Stocker
„Auch wenn ich im Herbst nach 40 Jahren meinen Abschied von der Politik nehme, werde ich der Krebshilfe erhalten bleiben. Ich habe seit 2000, als ich als damalige SVP-Frauenvorsitzende die Primelaktion ins Leben gerufen habe, glaube ich keine Landesversammlung verpasst. Ich habe auch in meiner Amtszeit als Gesundheitslandesrätin immer wieder festgestellt, wie wichtig das Neben- und Miteinander von der Krebshilfe und den öffentlichen Institutionen für die Betroffenen ist, weil die SKH viel flexibler wirken kann als der öffentliche Apparat. Sie ist ein unverzichtbarer Mitstreiter, wenn es darum geht, Menschen aufzufangen.“
Sabina Amhof
„Ich finde das Motto Regenbogen spannend. Mir sind bei diesem Bild meine beiden Töchter eingefallen: Sie bewundern mit kindlichen Augen sein Erstrahlen und strahlen dann selbst. Das sind die Farben des Lebens! Ich kenne die Südtiroler Krebshilfe auch deshalb gut, weil meine beiden Eltern an Krebs erkrankt waren und dies Gottseidank gut überstanden haben. Einen Verein, der den Menschen so viel Hoffnung schenkt, der ihnen in diesem so schwierigen Moment beisteht, den kann man nur unterstützen. Einmal im Jahr Rosen kaufen ist sicher wichtig, aber darüber hinaus sollte man auch Zeit schenken.“
Links: Der Koordinator der Krebshilfe, Marcus Unterkircher und Doris Brunner haben das Programm der Landesversammlung vorbereitet. Rechts: Die Blechzinnen aus Toblach sorgten für musikalische Pausen